Studienerfolg nicht auf Kosten der Studienqualität – Auftakt zum Maschinenhaus-Transfer-Projekt an der TUHH

27.10.2014

Experten des VDMA und der TUHH nehmen gemeinsam den Studiengang Maschinenbau ins Visier.
Experten des VDMA und der TUHH nehmen gemeinsam den Studiengang Maschinenbau ins Visier. Foto: VDMA/Bittcher

Die Studienbedingungen im Bachelorstudiengang Maschinenbau der Technischen Universität Hamburg (TUHH) werden in den kommenden Monaten genauestens unter die Lupe genommen. Diese Analyse ist Gegenstand des Transfer-Projekts, das der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Rahmen seiner Maschinenhaus-Initiative an der TUHH gestartet hat. Ziel der Initiative ist die Erhöhung des Studienerfolgs im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium an deutschen Hochschulen. Prof. Dr.-Ing. Thorsten Schüppstuhl, Leiter des Studiendekanats für Maschinenbau, hofft auf reges Feedback der externen Experten: „Wir wünschen uns eine realistische, qualifizierte Außeneinschätzung des Studiengangs, um sehen zu können, wo wir Handlungsbedarf haben. Zugleich wollen wir von den Erfahrungen anderer TUs lernen, um die Studienbedingungen sowohl strukturell als auch methodisch und didaktisch zu verbessern.“ Eckart Kottkamp, der als Sprecher der VDMA-Ingenieurinitiative das Maschinenhaus-Projekt von Anfang an begleitet, erläutert die Ziele: „Wir wollen als Verband gemeinsam mit den Hochschulen dafür sorgen, dass der deutschen Wirtschaft qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Grundvoraussetzung dafür ist, dass diejenigen, die ein Ingenieurstudium aufnehmen, ideale Bedingungen vorfinden und ihr Studium mit Erfolg beenden können. Dafür engagieren wir uns mit unserer Maschinenhaus-Initiative ganz allgemein und mit den Transfer-Projekten direkt vor Ort in den Hochschulen.“

Hinsichtlich der Erhöhung des Studienerfolgs sieht Schüppstuhl jedoch auch Gefahren: „Wir dürfen dem politischen Druck, die Durchfallquoten zu reduzieren, nicht dadurch begegnen, dass wir den Anspruch und damit die Qualität der Lehre senken. Wir können den Ingenieurnachwuchs nur dann besser ausbilden, wenn wir ihm exzellente Ausbildungsmöglichkeiten bieten.“ Die TUHH hat dafür einen besonderen Ansatz gewählt: Sie ist nicht in Fakultäten unterteilt, sondern in sechs Studiendekanate und neun Forschungsschwerpunkte gegliedert, was eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Institute ermöglichen soll. Das Studiendekanat Maschinenbau ist mit insgesamt 23 zugehörigen Instituten das größte Dekanat der TUHH. „Wir wollen aber nicht nur das theoretische Fundament für eine spätere akademische Karriere legen, sondern vor allem auch praxisnahes Wissen und Problemlösungskompetenzen bei den Studierenden zu schaffen“, sagt Schüppstuhl.

Inwieweit das tatsächlich gut gelingt und wo es mit Blick auf den Studienerfolg noch Verbesserungsbedarf gibt, darüber geben die Workshops des Transfer-Projekts Aufschluss. In den kommenden Monaten werden Fachleute des VDMA und der HIS-Hochschulentwicklung im Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden des Studiengangs den Status quo analysieren und anschließend Maßnahmen zur Steigerung des Studienerfolgs entwickeln. Bewährte Instrumente und Good-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre hat der VDMA bereits in seiner Maschinenhaus-Toolbox gesammelt. „Mithilfe dieses Werkzeugkastens können sich die Hochschulen von den Beispielen anderer Hochschulen inspirieren lassen“, erläutert Thilo Weber, Referent im Bereich Bildung des VDMA. „Wir setzen dabei auf den Austausch mit den Hochschulen, welche Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht zu mehr Studienerfolg führen können.“

„Maschinenhaus – Campus für Ingenieure“ im zweiten Projektjahr

Zurzeit laufen 27 weitere Maschinenhaus-Transfers an deutschen Hochschulen oder sind bereits abgeschlossen. Bis Mitte 2015 sollen es mindestens 32 Projekte in ganz Deutschland gewesen sein. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.

Ansprechpartner

Thilo Weber

VDMA
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main

Tel.: +49 69 6603-1787

E-Mail: thilo.weber@vdma.org

Text: Thilo Weber


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