25.09.2014
Materialwissenschaftler der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sind vom 23. bis 25. September mit einem Symposium an der internationalen Tagung „Materials Science and Engineering 2014“ (MSE) in Darmstadt beteiligt. Das Team aus dem Sonderforschungsbereich 986 „Maßgeschneiderte Multiskalige Materialsysteme – M3“ veranstaltet gemeinsam mit dem Cluster of Excellence „Engineering of Advanced Materials“ und dem SFB 814 „Additive Fertigung“ der Universität Erlangen ein dreiteiliges Symposium mit dem Titel „Hierarchical Materials“. Zu der MSE werden insgesamt 1300 Materialwissenschaftler und Werkstofftechniker aus aller Welt erwartet.
Der diesjährige Call for Papers der MSE übertraf alle Erwartungen: 1100 Abstracts wurden eingereicht, die in 58 Symposien vorgestellt werden. TUHH-Professor Gerold Schneider wirkt in der Leitung des Symposiums „Hierarchical Structures“ mit; es beschäftigt sich mit Materialien, die einen sog. hierarchischen Aufbau besitzen – ein Konzept, das sich auch vielfach in der Natur wiederfindet, z.B. im Aufbau des Zahnschmelzes.
Die Entwicklung neuer Werkstoffe, die durch eine solche hierarchische Struktur ganz anders als herkömmliche Materialien aufgebaut sind und dadurch ungewöhnliche Eigenschaften besitzen, ist das Ziel des SFB 986. Die Materialien, die die Experten des SFB 986 gemeinsam in den Teilprojekten entwickeln, basieren meist auf einer winzigen Nanostruktur in der Größenordnung von Milliardstel Metern. Sie sind nur mit Spezialmikroskopen zu erkennen und lagern sich zu etwas größeren Einheiten zusammen. Und diese Einheiten wiederum bilden noch größere Konglomerate, aus denen dann das eigentliche Material besteht. Andere der untersuchten Stoffe basieren auf hauchdünnen Schichten aus winzigen Hohlkugeln, oder sie setzen sich aus komplexen Nano-Geflechten aus Kohlenstoff oder porösem Metall zusammen. Bei vielen dieser Werkstoffe erstrecken sich die inneren Strukturen über mehrere Größenskalen. Deshalb sprechen die Experten auch von „multiskaligen“ Systemen.
Symposium bringt Forscher zusammen, die in den Bereichen Herstellung, Charakterisierung und Modellierung von komplexen multiskaligen hierarchischen Mikrostrukturen agieren. So entsteht eine Plattform für Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und Diskussionen.
Die MSE-Tagung ist der Branchentreffpunkt für Nachwuchswissenschaftler und etablierte Forscher des Fachgebiets Materialwissenschaft und Werkstoffwissenschaft weltweit. 1300 Experten aus 54 Nationen nehmen teil. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V..
TUHH - Pressestelle