10.04.2014
Dr. Wiebke Zimmer vom Berliner Öko-Institut spricht im Rahmen der Ringvorlesung "Nachhaltige Mobilitiät" am Freitag, 11. April, von 14.30 bis 16.00 Uhr über "Die Zukunft des Personen- und Güterverkehrs im nationalen und globalen Kontext - Stand, Treiber und Perspektiven". Die Vorlesung findet im TUHH-Hörsaal 0506, Gebäude K/Denickestraße 15, statt und wendet sich an alle Interessierte. Der Eintritt ist frei.
Der Klimaschutz bedeutet für Deutschland eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent - bezogen auf das Jahr 1990. "Allein der Verkehrssektor trägt in Deutschland einen Anteil von knapp 20 Prozent an den Nationalen Treibhausgasemissionen und zählt damit zu den großen Treibern der Klimaerwärmung", sagt Dr. Wiebke Zimmer, stellvertretende Leiterin des Bereichs Infrastruktur & Unternehmen im Berliner Büro des Öko-Instituts. Aufgrund des anhaltenden Verkehrswachstums konnte der Verkehrssektor jedoch bisher keinen substanziellen Beitrag zur Treibhausgasemissionsminderung leistet. Wenn auch die Bundesregierung bisher kein konkretes Ziel für den Verkehrssektor formuliert hat, "explizit adressiert wird der Verkehrssektor aber im EU-Weißbuch mit einer Minderung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent bis 2020 und um 60 Prozent bis 2050", so die promovierte Chemikerin.
Während in anderen Sektoren, wie beispielsweise der Industrie, bereits deutliche Fortschritte bezüglich des Klimaschutzes erzielt werden konnten, stellt sich die Situation im Verkehrssektor besonders schwierig dar. Die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in Deutschland wurden zwischen 1990 und 2012 um lediglich 5,2 Prozent gesenkt. Zimmer: "Auch hinsichtlich einer Verringerung der Verkehrsleistungen und einer Verlagerung hin zu umweltfreundlichen Verkehrsträgern wurden in der Vergangenheit keine nennenswerten Fortschritte erzielt." Im Gegenteil: Für die kommenden Dekaden wird ein weiterer Anstieg vor allem im Güterverkehr erwartet.
Zimmer geht in ihrer Vorlesung unter anderem der Frage nach, ob ausreichende Mengen an nachhaltigen erneuerbaren Kraftstoffen zukünftig zur Verfügung stehen. Sie zeigt sich skeptisch: "Angesichts dieser Unsicherheiten stellt eine ausschließliche Fokussierung auf den Markterfolg alternativer Technologien eine riskant Klimaschutzstrategie dar." Eines, so Zimmer, sei indes klar: Mit einem "Weiter wie bisher" könne der Verkehrssektor keinen ausreichenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.
http://www.tuhh.de/t3reso … 014/Ringvorlesung2014.pdf
TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
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