TUHH-Nachwuchswissenschaftler erhält Hans-Walter-Hennicke-Vortrags-Preis

03.04.2014

Preisträger Sebastian Behr
Preisträger Sebastian Behr Foto: privat

Der wissenschaftliche Mitarbeiter Sebastian Behr vom Institut für Keramische Hochleistungswerkstoffe der Technischen Universität Hamburg (TUHH) ist mit dem Hans-Walter-Hennicke-Vortrags-Preis der Deutschen Keramischen Gesellschaft (DKG) ausgezeichnet worden.Der 28-Jährige erhielt den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz für die Präsentation seiner Diplomarbeit zum Thema „Strukturierung von Lithium?Ionen?Kathoden mittels gezielter Erstarrung von Wasser“. Die DKG zeichnet damit die drei besten Vorträge aus, die Keramikerinnen und Keramiker über ihre Abschlussarbeit halten. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis wurde bei der Jahrestagung der DKG vom 24. bis 26 März in Clausthal-Zellerfeld vergeben.

Über Eis zu besseren Batterien: In seiner Arbeit untersuchte Behr die lamellaren Strukturen, die bei schnellem Gefrieren von Wasser entstehen. Während des Gefriervorganges werden Fremdkörper zwischen die Lamellen des Wassers gedrängt und bilden ihrerseits eine eigene hochgerichtete Lamellen-Struktur. Wenn das Wasser anschließend durch Wärmebehandlung verdampft, verbleibt ein keramischer, von Poren durchsetzter Festkörper. Durch das sogenannte „Freeze Casting“ könnte zukünftig die Leistung von Lithium-Ionen-Akkus und Batterien verbessert werden: Bisher werden die aktiven Stoffe in Batterien auf Trägerfolien geklebt, dessen Binder den Ionenaustausch behindert und das Volumen an aktivem Material deutlich beschränkt. Mittels „Freeze Casting“ können die Elektroden fast ausschließlich auf das aktive Material beschränkt und schnelle Kanäle für den Ionenaustausch geschaffen werden. Höhere Kapazitäten und schnellere Lade- und Entladevorgänge wären damit realisierbar.

Behr promoviert mittlerweile am Institut für Keramische Hochleistungswerkstoffe und arbeitet in dem Sonderforschungsbereich 986: „Maßgeschneiderte multiskalige Materialsysteme“. Das interdisziplinäre Hamburger Forscherteam aus Materialwissenschaftlern, Chemikern, Physikern und Verfahrenstechnikern arbeitet an den Grundlagen für eine neue Gattung von Werkstoffen. Der gebürtige Winsener studierte an der TUHH und schrieb seine jetzt ausgezeichnete Diplomarbeit als Kooperationsprojekt mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) am Lawrence Berkeley National Laboratory in Berkeley, Kalifornien.


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