12.09.2013
Leise gleiten zwei Elektroautos über den Campus der Technischen Universität Hamburg. Die Autos bieten reichlich Raum für Post und diverse Materialladungen. Sie besitzen eine maximale Reichweite von 160 km und können bis zu 130 km/h schnell fahren. Das Aufladen der Fahrzeuge ist denkbar einfach, sicher und komfortabel: der Fahrer fährt die Ladestation an, verbindet das Kabel mit dem Fahrzeug und wartet, bis der Akku geladen ist. "Die E-Mobile fahren sich ähnlich wie anderer Kraftfahrzeuge mit Getriebeautomatik. Man gibt Gas und der Wagen rollt. Hier an der TUHH fahren wir vornehmlich Kurzstrecken zwischen den Universitätsgebäude sowie innerhalb Hamburgs", sagt Rainer Tesch, Leiter des Referats Innerer Dienst der TUHH. "Im Vordergrund aber steht der Verbrauchvorteil gegenüber konventionell betriebenen Autos. Umgerechnet erzeugen E-Mobile wesentlich weniger CO2 pro Hundert Kilometer als herkömmlich betriebene Fahrzeuge. So spart jeder batterieelektrische Kilometer Kraftstoff und die damit verbundenen CO2-Emissionen ein." Die Emissionseinsparung ist natürlich um so höher, je mehr regenerativer Strom zum Einsatz kommt.
Mit der Anschaffung dieser E-Mobile ist die Technische Universität Hamburg Teil eines der aktuell bundesweit größten elektromobilen Flottenprojekte. Das Projekt mit dem Titel "Wirtschaft am Strom" wird noch bis Ende 2015 andauern. Bis dahin sollen 740 Elektrofahrzeuge in Hamburger Unternehmen aller Branchen und Größen sowie bei Behörden, Landesbetrieben und städtischen Gesellschaften eingesetzt werden. Die wissenschaftliche Leitung im Projekt hat Prof. Dr.-Ing. Heike Flämig vom Institut für Verkehrsplanung und Logistik. Die von ihr eingeworbenen Fördermittel erlauben die Anschaffung und den Einbau von autonomen Datenerfassungsgeräten in einem Großteil der Batterie-Autos.
Dazu Diplom-Umweltwissenschaftler Sören Christian Trümper, zuständiger Projektkoordinator am Institut: "Innerhalb des Projekts soll ermittelt werden, in welchen Bereichen der Wirtschaft Elektromobilität seine Vorteile entfalten kann, um eine dezidierte Potenzialabschätzung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen bis zum Jahr 2020 ableiten zu können. Mit den Teilnehmern des Projekts werden in diesen Zusammenhang Nutzerinterviews durchgeführt und der Fahrzeugeinsatz analysiert. Die automatisierte Datenerfassung von Fahrdaten beispielsweise hilft, die Abhängigkeit des Energieverbrauchs von externen Parametern wie der Außentemperatur zu untersuchen. So lassen sich genauere Aussagen zum CO2-Einsparpotential von Batterieautos treffen." Nachhaltigkeit ist der TUHH ein wichtiges Anliegen. Dies gilt für die Forschung, wie sich am Beispiel des Projekts "Wirtschaft am Strom zeigt", für die Lehre und den Alltag auf dem Campus.
Das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit zehn Millionen Euro geförderte Vorhaben umfasst insgesamt elf Projektpartner. Die Gesamtprojektleitung liegt bei der Hamburger Projektleitstelle hySOLUTIONS.
TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
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