Preis der Metall- und Elektroindustrie verliehen

Nordmetall-Stiftung ehrt junge Forscher der Technischen Universität Hamburg für besonders praxisnahe Erfindungen in den Bereichen Umwelt und Gesundheit

06.06.2013

Den diesjährige Preis der Metall- und Elektroindustrie überreichte Gerhard Erb (1.v.r.) in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Nordmetall den Ingenieuren André Gooßen (2.v.r) und Eugen Solowjow (3.v.r.). Als Vertreter von Nordmetall, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V., verfolgte Dr.-Ing. Armin Bossemeyer die Preisverleiung an der TUHH.
Den diesjährige Preis der Metall- und Elektroindustrie überreichte Gerhard Erb (1.v.r.) in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Nordmetall den Ingenieuren André Gooßen (2.v.r) und Eugen Solowjow (3.v.r.). Als Vertreter von Nordmetall, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V., verfolgte Dr.-Ing. Armin Bossemeyer die Preisverleiung an der TUHH. Foto: TUHH

Die Ingenieure André Gooßen und Eugen Solowjow von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) haben während der Festveranstaltung zu "35 Jahre TUHH" den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Preis der Metall- und Elektroindustrie 2013 erhalten. Es war die 27. Verleihung dieser Auszeichnung, die die Nordmetall-Stiftung für herausragende Leistungen von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern an der TUHH auslobt.

Eugen Solowjow erhielt 2.500 Euro für seine Diplomarbeit, in der er ein mathematisches Verfahren zur Lokalisierung von Schadstoffquellen entwickelt hat. Sie lassen sich im Wasser oder in der Luft aufgrund von Strömungen und Verwirbelungen nur schwer finden. Der vom Nordmetall-Preisträger entwickelte mathematische Algorithmus hilft jetzt, Schadstoffquellen mit beweglichen Robotern zu orten. Das ist aus Sicht der Jury "ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz". Die Arbeit schrieb der Preisträger am TU-Institut für Mechanik und Meerestechnik unter Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer und in Zusammenarbeit mit einem Wissenschaftler der University of California, Berkeley. In seinem aktuellen Projekt beschäftigt sich der Maschinenbauer mit dem Installationsvorgang von Offshore Windenergieanlagen.

André Gooßen wurde für seine Dissertation über die Verarbeitung und Auswertung von Röntgenbildern ausgezeichnet. Mit zunehmendem Alter der Bevölkerung steigt die Zahl der zu behandelnden Knochen- und Gelenkschäden. Dr. Gooßen entwickelte ein Verfahren, mit dem mehrere Röntgenbilder zusammengesetzt und Knochenkonturen erkannt werden können. Die computergesteuerte Ermittlung von Knochenlängen und -winkeln ist genauer als die Ergebnisse selbst erfahrener Ärzte. Und durch die Automatisierung der bisher manuell ausgeführten Arbeiten können pro Untersuchung ungefähr zehn Minuten eingespart werden. Der Nordmetall-Preisträger erhielt hierfür 3.500 Euro. Seine Dissertation hat Gooßen am TU-Institut für BildverarbeitungbeiProf. Dr.-Ing. Rolf-Rainer Grigat verfasst. Mittlerweile ist Gooßen Alumnus und arbeitet bei Philips Medical Systems DMC GmbH am Standort Hamburg/Röntgenstraße in der Vorentwicklung für diagnostische Röntgensysteme. Er ist dort in der Gruppe "Clinical Image Processing" als Senior Engineer Image Processing tätig. Sein Tätigkeitsfeld umfasst von der Erfindung, Konzeptionierung und Patentierung bis hin zu Produktspezifikation und -implementierung alles rund um die medizinische Bildverarbeitung.

"Ich freue mich sehr, dass die Nordmetall-Stiftung wieder exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs an der TUHH auszeichnet. Unsere beiden Preisträger haben sich mit gesellschaftlich wichtigen Themen wie Umweltschutz und Medizintechnik beschäftigt und stehen für einen neuen Ingenieurtypus, der mit seiner Ausbildung an der TUHH alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben mitbringt. Denn Exzellenz in der Grundlagenforschung, moderne Lehrmethoden und ein effizienter Technologietransfer zeichnen die TUHH aus", sagte Professor Garabed Antranikian, Präsident der TUHH.

"Wirtschaft und Wissenschaft tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass Deutschland das Land der Erfinder bleibt. Dafür müssen wir noch mehr Schulabgänger für MINT-Studiengänge begeistern und mehr Studierende zum Abschluss bringen. Unser Preis soll bei dieser Motivation mithelfen", sagte Wolfgang Würst, Vorstandsvorsitzender der Nordmetall-Stiftung: "Wir sind auch auf dem richtigen Weg: In Deutschland arbeiten zurzeit 1,6 Millionen Ingenieure, und das sind 16 Prozent mehr als 2005."

Die NORDMETALL-Stiftung wurde 2004 vom Arbeitgeberverband NORDMETALL e.V. gegründet. Mit einem Stiftungskapital von 80 Mio. Euro werden Projekte in den Bereichen Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Soziales in ganz Norddeutschland gefördert.


TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
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