15.02.2013
Am 31. Januar 2013 verstarb Hafenbaudirektor a.D. Prof. Dr.- Ing. Hans Peter Dücker kurz vor Vollendung seines 65. Lebensjahres nach langer schwerer Krankheit.
Der in der Hansestadt Lübeck geborene Hans Peter Dücker studierte Bauingenieurwesen an der TU Braunschweig, wo er auch promoviert wurde. Seit seiner Referendarausbildung im Jahre 1974 war er für das Amt Strom- und Hafenbau in Hamburg tätig. Nach sehr erfolgreicher Tätigkeit in wechselnden Bereichen wurde Hans Peter Dücker im Jahre 2003 zum Amtsleiter des Amtes Strom- und Hafenbau ernannt. Hafenbaudirektor Dr.-Ing. Hans Peter Dücker galt als ausgewiesener Fachmann für Hafen-, Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftsfragen. Mit seinen Kenntnissen und vielfältigen Kontakten hat er zahlreiche zukunftsweisende Konzepte und Projekte realisiert und sich in herausragender Weise für die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft eingesetzt. Die Entwicklung innovativer Kaimauerbauweisen und -konstruktionen, die ausgleichende Betrachtung ökonomischer und ökologischer Aspekte bei Hafen- und Wasserstraßenprojekten - insbesondere bei der Elbe -, und seine Mitwirkung bei der Bereitstellung der notwendigen Erweiterungsflächen für das Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder sind wichtige Wegmarken seines beruflichen Wirkens.
Als großeHerausforderung hat Dr. Dücker 2005 die komplexe Überführung des Amtes für Strom- und Hafenbau zu einer privatwirtschaftlich handelnden Hafenverwaltung in die Hamburg Port Authority maßgebend gestaltet und umgesetzt. Die Mitarbeiter auf diesem ehrgeizigen Weg mitzunehmen war eines seiner Hauptanliegen. Dr. Dücker hat mit seiner hohen ingenieurtechnischen Kompetenz und seinem leidenschaftlichen Engagement die Weichen für die Zukunft des Hamburger Hafens gestellt.
Mit Professor Dücker verliert unsere Fachwelt einen hoch geschätzten Fachmann des Hafenbaus und der Hafenwirtschaft, der sich als langjähriger Vorsitzender der Hafen-technischen Gesellschaft e.V. (HTG) auch intensiv der Zusammenarbeit der Gesellschaften im technisch wissenschaftlichen Bereich verpflichtet fühlte. Seine fachliche Heimat als Bauingenieur war der Hafenbau, aber auch in der Verkehrsplanung und Logistik sowie im Hochwasserschutz und in Umweltfragen wurden seine Meinung und sein Rat geschätzt.
Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist die engagierte Nachwuchsförderung durch die Wahrnehmung von Lehraufträgen an der TU Hamburg-Harburg, die ihn 2008 zum Professor ernannte, und die Förderung der "Jungen HTG" zur Integration junger Nachwuchskräfte in die HTG.
Besonders im Focus stand bei ihm auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT), die u.a. über die gemeinsamen Arbeitskreise "Ufereinfassungen" (hier war Dr. Dücker über viele Jahre Mitglied), "Küstenschutzwerke" und "Dichtungssysteme im Wasserbau" fachlich eng mit der HTG verbunden ist.
Die von Herrn Professor Dücker in der HTG initierte und gemeinsam mit der DGGT durchgeführte F+E-Initiative "Unsere Gewässer - Forschung tut Not" war ihm ein sehr wichtiges Anliegen, das 2009 mit der Veröffentlichung des gemeinsam herausgebrachten Werkes "Unsere Gewässer- Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis" in der Forschungspolitik der Bundesrepublik Deutschland Beachtung und Würdigung fand.
Prof. Dücker nahm, die Zusammenarbeit der Gesellschaften aktiv tragend, als Vertreter der HTG an DGGT Vorstandssitzungen teil und war gern gesehener Gast auf DGGT Baugrund-tagungen.
Wir trauern um einen hoch geschätzten, engagierten Fachkollegen und Förderer unserer technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Text: Prof. Dr.-Ing Georg Heerten / Prof. Dr-Ing. Jürgen Grabe
TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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