14.01.2013
Mit Bestürzung und Trauer hat die TUHH die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres ehemaligen Professors Rüdiger Bormann aufgenommen. Bormann wurde Opfer eines tragischen Verkehrsunfalls am vergangenen Wochenende.
Rüdiger Bormann gehörte von 1989 bis 2009 der TUHH an und leitete zwischen 1997 und 2009 das Institut für Werkstoffphysik und Werkstofftechnologie, war parallel Direktor am Institut für Werkstoffforschung am GKSS-Forschungszentrum Geesthacht (heute: Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Materialforschung und Küstenforschung), bevor er 2009 Präsident der Universität Bayreuth wurde.
"Wir sind tief betroffen vom Tode unseres Kollegen Rüdiger Bormann. Mit Rüdiger Bormann verliert die Wissenschaft in Deutschland einen herausragenden und renommierten Forscher, einen Forschungsmanager und Universitätspräsidenten, der hohe Anerkennung genießt. Ich habe Herrn Bormann persönlich als sehr angenehmen und wertvollen Gesprächspartner geschätzt", würdigt ihn der Präsident der TUHH, Professor Garabed Antranikian, "unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen."
Professor Rüdiger Bormann war u.a. als Professor der TUHH stellvertretender Vorsitzender und Sprecher der Wissenschaftlichen Kommission im Wissenschaftsrat und zugleich Mitglied im fünfköpfigen Präsidialausschuss des Wissenschaftsrates.
Bormann gehört bereits seit seiner Ernennung im Februar 2004 der 32-köpfigen Wissenschaftlichen Kommission an. Prof. Bormann, 1952 in Bremen geboren, hatte in Göttingen Physik studiert und dort 1979 auf dem Gebiet der Metallphysik promoviert. In den Jahren 1981 bis 1988 absolvierte er mehrere Aufenthalte an der renommierten Stanford University in Kalifornien, wo er auf den Gebieten Supraleitung und Nanotechnologie forschte. Nach seiner Habilitation in Göttingen erhielt er 1989 den Ruf an die TUHH und leitet in Personalunion seit 1996 den Bereich Werkstofftechnologie des Instituts für Werkstoffforschung im GKSS-Forschungszentrum. Als Programmsprecher wirkte Professor Bormann seit 2002 maßgeblich an der strukturellen und programmatischen Entwicklung der Werkstoffforschung innerhalb der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit. Als Kommissionsmitglied gehörte der Werkstoffphysiker zugleich der Strategie-Kommission der "Exzellenzinitiative" des Bundes und der Länder an. Mit diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Zusammenwirken mit dem Wissenschaftsrat initiierten Wettbewerb sollen Wissenschaft und Forschung an den deutschen Hochschulen gestärkt und international wettbewerbsfähig gemacht werden. Bormann war ein international renommierter Werkstoffphysiker. Zu seinen Forschungsschwerpunkten an der TUHH gehörte die Entwicklung von Leichtbau-Werkstoffen für den Automobilbau sowie die Wasserstofftechnologie. In enger Zusammenarbeit mit dem GKSS-Forschungszentrum sowie der Anwenderindustrie arbeitete Bormann auf dem Gebiet nanostrukturierter Materialien, die sich besonders für die künftige Wasserstoff-Speicherung für mobile Anwendungen eignen. Viel beachtet sind außerdem seine Forschungen im Bereich der Thermodynamik metastabiler Phasen, für die er 2005 mit der Staudinger - Durrer Medaille der ETH Zürich ausgezeichnet wurde.
TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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