04.09.2012
Die TUHH ist zum sechsten Mal seit 2002 Gastgeberin des International Congress on Biocatalysis, kurz biocat, vom 2. bis 6. September 2012. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der mehr als 350 Wissenschaftler aus 39 Nationen in Hamburg erwartet werden, stehen die aktuellen Entwicklungen in der Biokatalyse. "Ich freue mich, dass sich die TUHH in den letzten Jahren zum wichtigsten internationalen Treffpunkt der Biokatalyse-Forschung entwickelt hat", sagt Professor Garabed Antranikian, Leiter des Instituts für Technische Mikrobiologie an der TUHH und Vorsitzender des Kongresses.
Der aufstrebende Forschungszweig der Biokatalyse macht sich die von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen produzierten Enzyme für technologische Zwecke zum Beispiel in der Spezial- und Feinchemie, Kosmetik- und Arzneimittelindustrie zunutze. Enzyme sind Eiweißstoffe, die in der Zelle bestimmte Stoffwechselreaktionen katalysieren, das heißt beschleunigen oder überhaupt erst ermöglichen. Weltweit arbeiten Forscher daran, Mikroorganismen auf ihre katalytische Eignung für bestimmte Prozesse zu testen (Screening) und die Molekularstruktur geeigneter Enzyme und ihre Wechselwirkungen mit unterschiedlichen Substraten zu entschlüsseln und gezielt zu verändern. Eines der Ziele von Biologen, Chemikern und Verfahrenstechnikern ist es, für technologische Prozesse maßgeschneiderte Biokatalysatoren im Labor zu entwickeln (Enzymdesign), die auch im großindustriellen Maßstab einsetzbar sind. "Kleinste Organismen werden größte verfahrenstechnologische Umwälzungen ermöglichen", ist Professor Antranikian überzeugt. So wollen die Forscher mit Hilfe sogenannter Bioraffinerie-Verfahren etwa durch ganzheitliche Nutzung von Pflanzenabfällen künftig Rohstoffe und Energie gewinnen - ein bedeutender Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz.
Für Rückfragen:
Institut für Technische Mikrobiologie
Prof. Dr. Dr. h.c. Garabed Antranikian
Tel. : 040 / 42878-3117
E-Mail: antranikian@tuhh.de
TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
E-Mail: pressestelle@tuhh.de