TUHH-Ringvorlesung „Regenerative Energien für Wärme und Strom“ startet am Freitag

Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft stellen Chancen und Handicaps erneuerbarer Energien vor - zum Schutz des Erdklimas und als Antwort auf das baldige Ende der fossilen Energieträger.

11.04.2012

Prof. Dr.-Ing. Martin Skiba, Leiter der Sparte Offshore-Windenergie von RWE Innogy, erster Referent der Ringvorlesung
Prof. Dr.-Ing. Martin Skiba, Leiter der Sparte Offshore-Windenergie von RWE Innogy, erster Referent der Ringvorlesung

Erdöl, Gas- und Kohlevorkommen neigen sich dem Ende – die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme. Anders als fossile Energieträger beruhen erneuerbare Energieträger nicht auf endlichen Rohstoffquellen, sondern sind permanent verfügbar. Zudem wird bei der Nutzung dieser Energieträger kein Kohlenstoffdioxid abgegeben. Auch stellen sie keine Gefahr für Klima und Umwelt dar.

Einen Überblick über Chancen und Grenzen ihrer Nutzung vermittelt ab Freitag, 13. April, die zwölfteilige Ringvorlesung „Regenerative Energien für Wärme und Strom“ an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Veranstalter der Vorlesungsreihe ist der TU-Forschungsschwerpunkt „Klimaschonende Energie- und Umwelttechnik“. Verantwortlich für die Organisation nennt sich das Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) unter Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt und Oberingenieur Dr. Joachim Gerth.

Die Ringvorlesung findet jeweils freitags von 15 bis 16.30 Uhr in der Denickestraße 15, Gebäude K, Raum 0506 statt. Sie wendet sich sowohl an Experten, Studierende als auch interessierte Bürger.

Ihr Spektrum umfasst die Bereiche Windenergie, Wasserkraft, Sonnenenergie, Erdwärme, Biomasse und Solarthermie.

Zum Start der Vorlesungsreihe am Freitag referiert Prof. Dr.-Ing. Martin Skiba über Stand, Perspektiven, Herausforderungen und Forschungsbedarf der Offshore-Windenergienutzung. Skiba leitet das Offshore-Windgeschäfts bei RWE Innogy. Der Energieversorgungskonzern plant nördlich von Helgoland den Bau des Offshore-Windkraftwerks Nordsee Ost. Es soll über eine Gesamtleistung von 295 Megawatt verfügen. Damit können jedes Jahr rund 1.000.000.000 kWh (Kilowattstunde) erzeugt werden – ausreichend um 310.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Skiba wird darstellen, welche Entwicklung im Offshore-Bereich bereits vollzogen wurde und welche Komponenten für derartige Windkraftwerke benötigt werden. Er wird die großen Herausforderungen beschreiben, die den Ausbau derzeit begleiten. Dies sind unter anderem Lücken in der Wertschöpfungskette, Schwierigkeiten mit der vorhandenen Hafeninfrastruktur während des Baus der Kraftwerke, der Bau von Netzanschlüssen im Meer, Tragwerksdesign bei Monopiles sowie verschiedene Umweltaspekte. Daraus abgeleitet ergibt sich der weitere Forschungsbedarf.

Außerdem referieren: Dr. Orlando Wagner von Siemens Wind Power mit Sitz in Hamburg über „Stromerzeugung aus Windenergie“ (20. April); Dr.-Ing. Stephan Heimerl vom Stuttgarter Ingenieurbüro Fichtner über „Strom aus Laufwasserkraft“ (27. April); Dr. Otto Pirker vom Verbund-Austrian Hydro Power AG, Wien über „Strom aus Speicherwasserkraft“ (4. Mai); Prof. Dr. Wolfgang Streicher von der Universität Innsbruck über „Solarthermische Systeme: Niedertemperaturanwendung in der Haustechnik“ (11. Mai); Prof. Dr.-Ing. Robert Pitz-Paal vom Institut für Solarforschung am Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Köln (DLR) über „Solare Strom- und Wärmeerzeugung mit Hochtemperatursystemen“ (25. Mai); Dr. Jürgen Tenbrink, CTO der EnviTecBiogas AG, über „Wärme und Strom aus Biogas – Verfahrenstechnik über eine effiziente Biomassennutzung“ (8. Juni); Prof. Martin Kaltschmitt/TUHH über „Wärme und Strom aus fester Biomasse – Rohstoffe und Konversionsanlagen“ (15. Juni); Dr. Matthias Vetter, Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems ISE, über „Photovoltaische Stromerzeugung für dezentrale Anwendungen“ (22. Juni); Dr. Günther Ebert, Fraunhofer Institut ISE, über „Netzgekoppelte photovoltaische Stromerzeugung – Techniken und deren Entwicklungschancen“ (29. Juli); Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz vom TU-Institut für Thermofluiddynamik über „Wärme aus dem oberflächennahen Erdreich – Systeme, Konzepte und deren Bedeutung“ (6. Juli) sowie Dr.-Ing. Peter Seibt, Geschäftsführer der Geothermie Neubrandenburg über „Wärme und Strom aus tiefen Erdschichten – Technischer Stand und Entwicklungsperspektiven“ (13. Juli).

Mit Prof. Kaltschmitt als Leiter des IUE verfügt die TU laut Wirtschaftswoche über einen der „60 wichtigsten Macher(n) der Energiewende“. Der Professor beschäftigt sich mit unter anderem mit alternativen Flugkraftstoffen. Die TU Hamburg verfügt auf diesem Gebiet bereits über eine beachtliche Expertise und wird mit ihren bereits laufenden Forschungsaktivitäten einen wesentlichen Beitrag zum „grünen“ Luftverkehr leisten. Kaltschmitt leitet unter anderem den Fachausschuss „Regenerative Energien“ des VDI Deutschland und ist Mitglied des Aufsichtsrats des Instituts Madrileno de Estudios Avanzados Imdea, Madrid. Zusätzlich ist er Obmann des DINNormenkomitees „NMP 582“ und des VDI-Richtlinienausschusses „Biogas“, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Zentrums für Angewandte Energieforschung (ZAE) in Bayern und in der Hamburger Akademie der Wissenschaften.

Text: Martina Brinkmann

Siehe auch: www.tu-harburg.de/iue/doc/d ... ungen/Ringvorlesung2012.pdf


TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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