22.02.2012
Wer an der TU Hamburg-Harburg seinen Doktortitel in den Ingenieurwissenschaften erwirbt, ist auch im interdisziplinären Austausch geschult. So steht die Kommunikation über die Grenzen der eigenen Disziplin hinweg heute im Mittelpunkt des ersten Doktorandenkollegs des Forschungsschwerpunktes Luftfahrttechnik. Außer einer stärkeren Vernetzung soll den mehr als 50 Luftfahrt-Doktoranden mit einem umfangreichen Vortragsprogramm mit drei Sessions im Konferenzstil ein Einblick in benachbarte luftfahrtrelevante Bereiche ermöglicht werden.
„Es geht darum, die jungen Nachwuchswissenschaftler des Forschungsschwerpunktes Luftfahrttechnik analog zu einem Graduiertenkolleg besser zu vernetzen", sagt Professor Otto von Estorff, Koordinator des Forschungsschwerpunktes Luftfahrttechnik. Die Doktorandinnen und Doktoranden forschen in unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen verteilt auf 14 verschiedene Institute der TUHH. „Für die eigene Doktorarbeit werden oftmals Informationen benötigt, die am eigenen Institut nicht vorliegen, jedoch von einem anderen Institut schnell und problemlos zur Verfügung gestellt werden könnten – vorausgesetzt man weiß voneinander“, sagt Dr. Stephan Lippert. Der Oberingenieur am Institut für Modellierung und Berechnung organisierte die Veranstaltung, von der schon heute feststeht, dass sie dauerhaft ihren Platz in der Doktorandenausbildung bekommen wird. Partiell erfolge bereits ein reger Austausch zwischen einigen Instituten, nun gelte es mit einem jährlichen Kolleg die Strukturen für einen größeren Kreis aufzubauen und zu stabilisieren.
So existieren unter anderem aufwändige CAD-Oberflächenmodelle für typische Flugzeugkabinen-Layouts, die als Grundlage für verschiedenste Berechnungen beispielsweise in den Bereichen Klimatisierung oder Akustik dienen können. Ein anderes Beispiel für eine mögliche Kooperation über die Institutsgrenzen hinweg sei der Einsatz numerischer Verfahren zur Vorhersage der Ausbreitung elektromagnetischer Signale zum einen und akustischer Wellen zum anderen an. Auch wenn dabei grundsätzlich verschiedene physikalische Fragestellungen gelöst werden müssen, lassen sich für solche Berechnungen dennoch die gleichen Methoden anwenden. Da sich die zu lösenden Gleichungssysteme und die daraus resultierende numerischen Probleme stark ähneln, könne ein fachbereichsübergreifender Austausch zur Problemlösung beitragen. Außer der Unterstützung bei speziellen wissenschaftlichen Fragestellungen, die natürlich auch innerhalb der Institute und im Austausch mit Forschern anderer Universitäten und Einrichtungen erfolgt, ist ebenso der Kontakt zu fachlich weiter entfernten Disziplinen von großer Bedeutung.
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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