19.01.2011
Wohnungen in Campusnähe sind offensichtlich rar, das zeigt einmal mehr die Wohnungssuche von Waled Rahman aus Kiel. Mehr als ein Jahr hat der Bauingenieurstudent aus Kiel in Harburg ein Quartier gesucht. Jetzt ist er mit Hilfe eines hochschulinternen Netzwerkes fündig geworden. Vorbei die Zeiten, in denen der unfreiwillig zum Pendler gewordene Waled Rahman täglich bis zu fünf Stunden in Bus und Bahn zwischen Harburg und Kiel und umgekehrt unterwegs war und deshalb, wie er sagt, "kaum Zeit zum Lernen fand". Um die angespannte Wohnraumsituation zu verbessern, hat der designierte Präsident und derzeit amtierende Vizepräsident Garabed Antranikian einen Arbeitskreis gebildet, in dem gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft entsprechendde Lösungsvorschläge erarbeitet werden.
Waled Rahman ist kein Einzelfall. Wie dem Bauingenieurstudenten aus Schleswig-Holstein, geht es wie Gespräche mit dem AstA zeigten, vielen anderen TUHH-Studenten. "Wenn ich an die Mühe bei der Suche nach einer Wohnung in Harburg nicht denke, ist Harburg zum Studieren ein guter Ort", sagt Yongqiang Zhou diplomatisch. Der 24-jährige Student der Elektrotechnik kommt aus Shanghai. Direkt nach seiner Ankunft in Hamburg wohnte er zunächst ein Semester bei Landsleuten nördlich der Elbe. Heute bewohnt er ein Zimmer in der Haakestraße. Das campusnahe Quartier bekam er nach langer Suche und nur, weil sich ein ihm bekannter Deutscher bereit erklärte, die Bürgschaft dafür zu übernehmen. Da ist es verständlich, dass sich der chinesische Student "für ausländische Studenten mehr Unterstützung bei der Wohnungssuche" wünscht und generell in Harburg mehr Wohngemeinschaften oder preiswerte Wohnungen für Studenten.
Zhou hat sich im Sommer an der Online-Fragebogenaktion zur Wohn-und Lebenssituation von TU-Studierenden beteiligt - und gehört zu den drei Gewinnern dieser Umfrage. Außer auf Zhou war das Los auch auf Jonathan Kruse und Martin Holm gefallen. Alle drei haben jeweils einen Gutschein für ein dreimonatiges Fitness-Abo im Sportstudio des TUHH-Hochschulsports zum Wintersemester 2010/11 gewonnen.
"In meiner Freizeit laufe ich gern und im ersten Semester habe ich mir für drei Monate ein zusätzliches Training im Fitnessstudio der TUHH gegönnt. Da ich relativ teuer wohne, musste ich danach jedoch leider darauf verzichten." Kruse, der aus einem Dorf bei Nienburg an der Weser stammt und im dritten Semester Maschinenbau studiert, schätzt seine zentrale Wohnlage direkt gegenüber der Uni, die es ihm erlaubt, morgens "mit einer Tasse frischen Kaffee" in die Vorlesung zu kommen. Einziger Nachteil: der für sein Budget hohe Mietpreis. Außerdem vermisst Kruse "nette Bars und Cafés mit studentenfreundlichen Preisen und einen schönen Park in der Nähe". Positiv bewertet er die "sehr gute" Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und den Außenmühlenteich als Naherholungsort. "Ich bin gespannt, was die Ergebnisse der Umfrage bewegen können", sagt Kruse, der sein Studium der Energietechnik vertiefen möchte, um später als Ingenieur im Bereich der regenerativen Energien tätig werden zu können. "Es würde mich reizen, eine Zeit im Ausland als Entwicklungshelfer zu arbeiten, am liebsten in Afrika."
Dem Trio der glücklichen Gewinner gehört auch Martin Holm an. Er studiert bereits im neunten Semester Maschinenbau, sieht seinen Gewinn als Anreiz, sich "wieder einmal" sportlich zu betätigen. Auch er möchte sich im Bereich als Ingenieur auf die Energietechnik spezialisieren. Holm stammt aus einem Dorf in Schleswig-Holstein und fand am Stadtrand von Hamburg, in Seevetal-Meckelfeld, eine kleine Wohnung. "Zum Studieren und Einkaufen finde ich Harburg sehr gut", sagt er, "wegen der ruhigen Lage bin ich aber froh in einem Vorort zu wohnen."
Siehe auch: http://intranet.tu-harburg. ... zeln.php3?id=7353&ssi=1
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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