02.12.2010
Fraunhofer kommt nach Hamburg an die TU: Heute hat Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan im Rathaus der Hansestadt offiziell das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) mit Sitz an der TU Hamburg-Harburg (TUHH) eröffnet. Damit ist die größte europäische Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Deutschland in allen 16 Bundesländern vertreten.
Zu den Festrednern des Empfangs für mehr als 60 Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft gehören außer Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan, der Präsident der TU Hamburg-Harburg, Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer, der Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Buller, Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik in Dortmund, und Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn, Leiter des CML und des TUHH-Instituts für Maritime Logistik.
Für den Aufbau des CML stellt die Freie und Hansestadt Hamburg sechs Millionen Euro in den ersten fünf Jahren bereit. Leiter des CML ist Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn, der in Personalunion auch Chef des Instituts für Maritime Logistik an der TUHH ist. Mit dieser 2009 eingerichteten Professur an der TUHH wurden die personellen Voraussetzungen für den Aufbau des CML in Hamburg geschaffen. Das CML arbeitet auf dem TUHH-Campus eng mit dem Institut für Maritime Logistik zusammen, in deren Räumen das CML-Team untergebracht ist. Die derzeit sechsköpfige CML-Gruppe soll in den kommenden fünf Jahren auf über 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwachsen.
"Fraunhofer, das heißt in anderen Worten: Technologietransfer, und gerade dieser Weg aus der Forschung in die Umsetzung hat an der TUHH beste Tradition. Zudem verfügt die TUHH über eine Forschungskompetenz gerade in den Bereichen der Maritimen Systeme wie auch in der Logistik. Beides wird erfreuliche Synergieeffekte zur Folge haben und dem Aufbau des CML den nötigen Rückenwind geben," sagt TUHH-Präsident Edwin Kreuzer.
In seiner Doppelfunktion als Leiter TUHH-Instituts wie auch des Fraunhofer-Centers will Carlos Jahn vor allem vorhandene Kompetenzen in der Wissenschaft in Hamburg sowohl in der Logistik als auch in den maritimen Ingenieurwissenschaften bündeln und neue Synergien erzielen: Unter dem Primat des Klimaschutzes geht es auch darum, Treibhaus-Emissionen zu reduzieren. Zudem verlangt die Politik verschärfte Sicherheitsvorschriften im weltweiten Containertransport. "Unsere Aufgabe ist es, innovative Lösungen zu entwickeln und neue Impulse zu liefern", sagt Professor Jahn. So wird ein Schwerpunkt am CML die Optimierung der Prozesse entlang der maritimen Wertschöpfungskette sein.
"Mit unserer anwendungsorientierten Forschung zielen wir darauf ab, Logistikinnovationen für die maritime Wirtschaft zu initiieren, zu fördern und zu begleiten. Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten wir praxisorientiert an neuen Lösungen für private und öffentliche Auftraggeber", sagt Professor Jahn. Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Nachhaltigkeit und der Sicherheit der maritimen Transportkette und der beteiligten Akteure sind für das CML dabei von besonderer Relevanz.
Hamburg war bisher das einzige Bundesland ohne Fraunhofer-Einrichtung. "Diese Lücke können wir nun mit der Eröffnung des Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen schließen", sagt Professor Ulrich Buller, Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft: "Mit seinen Forschungsschwerpunkten Seehafenplanung und Flottenmanagement, maritime Prognosen und Technologien sowie Prozessgestaltung und -steuerung will das CML dazu beitragen, die Wissens- und Forschungsinfrastruktur sowie die Wirtschaft in der Hansestadt zu stärken.
Zunächst ist das CML als Projektgruppe an das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund angebunden. "Wir sind stolz, jetzt auch am größten Seehafen Deutschlands vertreten zu sein", sagt der Leiter des IML Professor Clausen. " Als leistungsfähige Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sorgt Fraunhofer für einen raschen Technologietransfer. Unser Ziel ist es, Innovationen für Seehäfen, Terminalbetreiber, Reedereien, Speditionen, Behörden und viele weitere Unternehmen der maritimen Wirtschaft zu entwickeln". Wenn das CML erfolgreich arbeitet, kann sich mittelfristig ein eigenständiges Fraunhofer-Institut in Hamburg entwickeln.
Das TUHH-Institut für Maritime Logistik forscht vor allem auf dem Gebiet der Logistikplanung von Seehäfen, Wasserwegen und Terminals. Auch die durchgängige Prozessgestaltung vom Schiff bis zur Hinterland-Anbindung sowie die Erstellung von maritimen Prognosen und Studien gehören zu den Forschungsaufgaben. Dabei kooperiert das Institut eng mit Wissenschaftlern benachbarter Disziplinen an der TUHH speziell auf den Gebieten der Maritimen Systeme, der Selbstorganisierenden Sensor- und Datenfunknetze, der Bauwerke im und am Wasser, der Verkehrslogistik sowie des DFG-Gradutiertenkollegs "Seehäfen für Containerschiffe zukünftiger Generationen".
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