02.11.2010
Wer war Hanne Darboven, deren weltbekanntes 415 A4-Seiten umfassendes Werk "Wende 80" 1988 in der TU Hamburg-Harburg an einer Wand über drei Etagen im Beisein der Künstlerin installiert wurde? Die Kunstkritikerin Belinda Grace Gardner und der Direktor der Kunsthalle Bremen, Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, werden am Dienstag, 9. November, die 2009 verstorbene Künstlerin aus Harburg, die in New York Weltruhm erlangte, in den Mittelpunkt eines öffentlichen Vortrags stellen und den Verbindungen von Mathematik, Sprache und Musik in ihrer Kunst nachgehen.
Einer kurzen Einführung zum Werk "Wende 80" folgt ein Dialog der beiden Darboven-Kenner über die Bedeutung und Wirkung von Hanne Darbovens "Mathematischer Literatur und mathematischer Musik". Die Künstlerin prägt für ihren ästhetischen Ansatz einst das Motto: "Ich schreibe, aber beschreibe nichts." Gardner und Herzogenrath werden dabei auch erörtern, welche Rolle die Geschichte und das Phänomen Zeit bei Hanne Darboven spielen, speziell mit Blick auf das Werk "Wende 80. Darbovens Werke gelten als schwer zugänglich und sie selbst als höchst eigenwillig: Als Künstlerin fand sie in den 1960er-Jahren in New York zu ihrem einzigartigen konzeptuellen Stil und wurde in Kunstkreisen weltbekannt.
Der Vortrag mit Dialog ist der zweite Teil der Ringvorlesung "Vom Nützlichen und Schönen - Begegnungen von Technik und Kunst" an der TU Hamburg mit prominenten Referenten aus den Ingenieur- und Geisteswissenschaften. Am 29. November spricht Prof. h.c. mult. Meinhard von Gerkan über "Bauen für die Kunst". Im Januar 2011 wird die Ringvorlesung mit Vorträgen von Dr. Dirk Luckow, Intendant der Hamburger Deichtorhallen (18. Januar), und von Dr. Harald Falckenberg (25. Januar), der als Kunstsammler in den Phoenixhallen unweit der TUHH eine der bedeutendsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa etabliert hat, fortgesetzt.
Begleitet wird die fünfteilige TUHH-Vorlesungsreihe von einer Ausstellung des Graduiertenkollegs "Kunst und Technik - Material und Form in künstlerischen und technischen Gestaltungsprozessen": Im Foyer des Audimax II zeigen neun Doktoranden dieses in Deutschland einzigartigen, an den Schnittstellen von Kunst und Technik forschenden Kollegs mit Posterpräsentationen und in Gesprächen ihre Arbeiten aus den Fächern Kunstgeschichte, Werkstoffwissenschaften, Bauingenieurwesen, Architektur und Volkskunde. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte, 2009 um weitere 4,5 Jahre verlängerte Kolleg der TUHH, der Universität Hamburg und der HafenCity-Universität beschäftigt sich mit Materialien und Werkstoffen, die an der Grenze zwischen Ingenieurwissenschaften und künstlerischen Disziplinen stehen. Veranstalter der Ringvorlesung ist das Graduiertenkolleg sowie die Kunstinitiative an der TUHH, ein Zusammenschluss kunstinteressierter Professoren, Studenten und Mitarbeiter, deren Ziel ist es, die Auseinandersetzung mit Kunst an der TUHH in enger Zusammenarbeit mit der reichen Kunstszene vor Ort zu etablieren.
9. 11. Bilder schreiben - Hanne Darbovens raumgreifende Kunst
Belinda Grace Gardner, Kunstkritikerin und Autorin, Hamburg, im Dialog mit Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Direktor der Kunsthalle Bremen
23. 11. Bauen für die Kunst
Prof. Dr. h. c. mult. Meinhard von Gerkan, Architekt BDA
gmp
Architektenbüro Hamburg
2011
18. 1. Standortfaktor Kunst
Dr. Dirk Luckow
Intendant der Deichtorhallen Hamburg
25. 1. Privatsammler und Museen
Dr. Harald Falckenberg
Privatsammler, Jurist, Unternehmer,
Hamburg
Die Vorlesungsreihe ist öffentlich und findet jeweils dienstags von 18 bis 19.30 Uhr im Audimax II der TUHH, Gebäude i, Denickestraße 22 statt.
http://www.tu-harburg.de/tuhh/forschung/dfg-verbundprojekte.html
Für Rückfragen:
TU Hamburg-Harburg
Graduiertenkolleg "Kunst und
Technik"
Institut für Massivbau
Prof. Dr.-Ing. Viktor Sigrist
E-Mail: sigrist@tuhh.de
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
E-Mail: pressestelle@tuhh.de