22.03.2010
In seiner Welt herrscht absolute Stille. Daniel Canal ist von Geburt an gehörlos. Seit Oktober studiert er Schiffbau an der TUHH - sein ganz großer Traum. Sein Weg in den Hörsaal war mit vielen Hindernissen gepflastert und wäre ohne seine ausgeprägte Willenskraft und Disziplin nicht zu schaffen gewesen. Eine gute Vorbereitung für ein Studium an der TUHH.
Dass Danny, wie er am liebsten genannt wird, ausgerechnet Schiffbau studiert, ist keine große Überraschung: Der "Hamburger Jung" wollte schon von Kindesbeinen an am liebsten Kapitän werden, zumindest etwas mit Schiffen zu tun haben. Auch Technik und Elektronik haben ihn stets fasziniert. Mit 21 Jahren hatte er die Hochschulreife in der Tasche - und sein nächstes Ziel fest im Blick: ein ingenieurwissenschaftliches Studium.
Doch ohne die Gebärdensprache, die in Deutschland erst seit 2002 als offizielle Sprache anerkannt ist, hätte Danny weder Abitur machen, geschweige denn ein Studium aufnehmen können. Er braucht Dolmetscher. Sie übersetzen das, was sie im Hörsaal hören, in die Gebärdensprache, während Danny ständigen Blickkontakt zu ihnen hält und dabei gleichzeitig das Geschehen an der Tafel verfolgt. Für eine 90-minütige Vorlesung braucht Danny zwei Übersetzungskräfte. "Diese müssen sich im Viertelstunden-Takt abwechseln, da der Job höchste Konzentration fordert und sehr anstrengend ist", lässt der Schiffbaustudent übersetzen. Logisch, dass auch für ihn eine Vorlesung eine außerordentliche Herausforderung darstellt.
Wie ihn die Fachschaft Schiffbau im Studium unterstützt, was er sich noch wünscht, und welche Pläne Daniel Canal für seine Zukunft hat, lesen Sie in der nächsten Ausgabe des TUHH-Hochschulmagazins "Spektrum", die ab 23. März auf dem Campus erscheint.
Siehe auch: http://www.tu-harburg.de/tuhh/aktuelles/spektrum.html
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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