15.10.2009
Die Systembiotechnologie steht im Mittelpunkt eines internationalen Kongresses, der am 14. Oktober an der TUHH von Vizepräsident Prof. Dr. Garabed Antranikian eröffnet wurde. Wissenschaftler aus nahezu allen Kontinenten, vor allem aber aus den USA und China, tauschen an der TU Hamburg-Harburg ihre neuesten Erkenntnisse auf diesem noch jungen Wissenschaftszweig aus. Es geht um ein grundsätzlich neues Verständnis der Zellen. Die Wissenschaft hofft dadurch die Produktion von Medikamenten wie auch Biokraftstoffen und Chemikalien grundsätzlich vereinfachen zu können.
Organisator des Kongresses ist Prof. Dr. An-Ping Zeng. Er ist auf seinem Gebiet ein international anerkannter Experte und seit 2005 Leiter des Instituts Bioprozess -und Biosystemtechnik an der TUHH.
Die Systembiologie sowie deren technische Anwendung, die Systembiotechnologie, sind neue Forschungsgebiete der Lebenswissenschaften. Ziel ist zunächst auf der Systemebene ein besseres Verständnis der komplexen und dynamischen Vorgänge in der Zelle und deren Nachbildung am Computer. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse können die Funktion und Eigenschaften biologischer Systeme zum Zweck der Bioproduktion neu gestaltet oder in der medizinischen Therapie rechtzeitig interveniert werden.
An
der TUHH wird die systembiologische Forschung sowohl für die
Prozessentwicklung in der Biotechnologie als auch in der Biomedizin
angewendet. Beispiele dafür sind die zwei vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung jeweils mit 2 Millionen Euro finanzierten
Verbundprojekte "Systembiologie für Zellkulturen zur Produktion
von pharmazeutischen Wirkstoffen (SysLogics)" und
"Systembiologische Ansätze zur Entwicklung von Biofilm-Inhibitoren
(BioInSys)". Zeng
ist Koordinator für beide Verbundprojekte.
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
E-Mail: pressestelle@tuhh.de