Von digitalem Fernsehen zur multimedialen Kommunikation: OFDM für alle Fälle

14. OFDM-Workshop in Hamburg

27.08.2009

Prof. Dr. Hermann Rohling
Prof. Dr. Hermann Rohling

Nicht erst der Erfolg des iPhones zeigt deutlich: Das Internet wird mobil. Multimediale Dienste, interaktive Spiele, Video-Konferenzen - diese Anwendungen erwarten die Kunden in höherer Qualität als bisher auf ihrem mobilen Endgerät. Damit steigen die Anforderungen an das Funksystem, dessen Kapazität deutlich erhöht und seine Flexibilität gesteigert werden müssen, wenn die Daten noch schneller, noch zuverlässiger und noch effizienter transportiert werden sollen. Mit der damit verbundenen Übertragungstechnik "Orthogonal Frequency Division Multiplexing" (OFDM) beschäftigt sich der 14. Internationale OFDM-Workshop am 2. und 3. September in Hamburg im Hotel Atlantic, zu dem mehr als 120 Fachleute aus aller Welt erwartet werden.

Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt überträgt OFDM digitale Nachrichten schnell und zuverlässig über Funk und Kabel. Bekannteste Beispiele sind das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) sowie die digitale Übertragungstechnik über die Telefonleitung (DSL). "Das Ziel besteht darin, OFDM auch für die drahtlose Multimedia-Kommunikation einzusetzen und sehr große Datenmengen flächendeckend einer Vielzahl von mobilen Teilnehmern bereitzustellen. Das Ergebnis ist ein mobiles Internet, das eine ähnliche Qualität wie ein Festnetz-Anschluss aufweist", sagt Prof. Dr. Hermann Rohling. Der Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik der TUHH ist Initiator und Organisator des Workshops.

Diskutiert wird auch die Entwicklung neuer Techniken zur Entzerrung des Funkkanals sowie der Synchronisation und Modulation der Funksignale. Hochaktuell ist die Nutzung von mehreren Antennen in Sender und Empfänger zur Steigerung der Datenrate. Ein anderer Aspekt des Workshops sind Systemvorschläge für zellulare Netze. Dabei werden die einzelnen Techniken, von der physikalischen Funkübertragung bis zur Anwendung, in ein System integriert. "Stets geht es darum, die knappe und daher extrem teure Ressource „Frequenz’ effizient auf die Kunden zu verteilen", sagt Nachrichtenexperte Rohling. Zurzeit forschen TUHH-Wissenschaftler an Algorithmen, die eine solche effiziente Zuweisung von Ressourcen an die Nutzer von mobilen Diensten ermöglichen.

Größte Herausforderung ist dabei die Übertragung über den Funkkanal, also die Strecke zwischen Sender und Empfänger. "Diese ändert ständig ihre Eigenschaften und ist durch Abschattung und Reflexionen charakterisiert", sagt Professor Rohling und nennt damit das Problem beim Namen. Ein großer Vorteil der OFDM-Technik besteht gerade darin, dass sie die kostengünstige Übertragung auch in einem solchen schwierigen Funkkanal gestattet.

Siehe auch: http://www.ofdm.tu-harburg.de/


TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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