Mikroorganismen lieben die Extreme:

05.09.2000

Teilnehmer der Pressekonferenz
Teilnehmer der Pressekonferenz


Der "Third International Congress on Extremophiles 2000" findet dieses Jahr vom 3.-7. September in Hamburg statt. Das Organisationkommittee unter der Leitung von Professor Garabed Antranikian freut sich, Forscher aus 32 Ländern dieser Welt an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) begrüßen zu dürfen. Hamburg und die TUHH setzen damit die erfolgreiche Tradition der Extremophiles Kongresse in Estoril, Portugal (1996) und Yokohama, Japan (1998) fort. Schwerpunkt der Tagung, zu der rund 400 Forscher aus allen Kontinenten erwartet werden, ist die Präsentation der neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der extremophilen Mikroorganismen.

Extremophile Mikroorganismen sind Lebewesen, die in der Lage sind, unter den unwirtlichsten Temperatur- (-10 bis 110°C), pH- (0.7 bis 11) und Salzbedingungen (30%) zu leben. In der Natur findet man sie an extremen Standorten, wie Vulkangebiete, Solfatarenfelder, im ewigen Eis der Pole oder in der Tiefsee. "In den letzten fünf Jahren konnten immense Fortschritte bei der biotechnologischen Nutzung dieser faszinierenden Mikroorganismen gemacht werden", so Professor Antranikian. Die biotechnologischen Anwendungsgebiete extremophiler Bakterien, von der pharmazeutischen über die Lebensmittel- bis hin zur Textilindustrie, sind gewaltig." Schon jetzt beläuft sich der Weltmarkt für industrielle Biokatalysatoren, inklusive Enzymen für Forschungs-, analytische bzw. diagnostische Zwecke auf etwa eine Milliarde US-Dollar", schätzt Professor Antranikian. Jährlich könne dabei eine Steigerungsrate von etwa zehn Prozent zugrunde gelegt werden. Ein großer Teil wird hierbei auf Biokatalysatoren entfallen, die von extremophilen Mikroorganismen produziert werden.

Prof. Horikoshi (Japan), Prof. Antranikian (TUHH)
Prof. Horikoshi (Japan), Prof. Antranikian (TUHH)


Ziel des Meetings ist es, ein Forum zu schaffen, um die aktuellen Ergebnisse auf dem Gebiet der Extromphilen-Forschung auszutauschen und den Dialog zwischen führenden Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie zu fördern und zu intensivieren. Ökologie und Biodiversität sind ebenso zentrale Themen wie Physiologie, Struktur-Funktionsbeziehungen und Molekularbiologie. Neben über 90 Vorträgen freuen sich die Veranstalter besonders über die große Zahl von qualitativ hochwertigen Posterbeiträgen

Umrahmt wird die anspruchsvolle Tagung durch ein attraktives Kulturprogramm, bei denen sich die internationalen Gäste von der Schönheit und Gastfreundschaft der Hansestadt Hamburg überzeugen können.


Informationen:
http://www.extremophiles2000.de, (info@extremophiles2000.de)
Ralf Grote, TUHH, Tel. 040/42878-3336


TUHH - Pressestelle
Ingrid Holst
E-Mail: pressestelle@tuhh.de