07.04.2005
Anlässlich der offiziellen Einführung von Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. Edwin Kreuzer zum neuen Präsidenten der TUHH in Verbindung mit der Verabschiedung seines Amtsvorgängers, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Christian Nedeß, wird der Hamburger Senator für Wissenschaft und Gesundheit, Jörg Dräger, Ph. D. heute in der TUHH ein Grußwort sprechen. Zu dem feierlichen Festakt um 18 Uhr im Audimax I im Beisein des fünfköpfigen Hochschulrates der TUHH werden mehr als 600 Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft, Medien und Politik erwartet.
Kreuzer ist der fünfte Präsident seit Gründung der TUHH 1978. Der Wissenschaftler wurde am 1. November einstimmig vom Hochschulrat der TUHH in sein Amt gewählt. Von 1993 bis 1995 vertrat er die TUHH bereits als Vizepräsident.
"Ich freue mich darauf, an der Spitze einer ambitionierten und hochmotivierten Universität zu arbeiten", sagte Kreuzer. "Wir werden die vielen vor uns stehenden Aufgaben gemeinsam meistern und kreativ neue Forschungsfelder erschließen." Die TUHH werde den Wettbewerb um die besten Forscher und Studenten gerne aufnehmen. "Hamburg ist", sagte der Präsident, "stolz auf seine Technische Universität. Das soll auch so bleiben. Dafür will ich während meiner Amtszeit sorgen." Der weltweit renommierte Wissenschaftler will die TUHH mit ihren unterschiedlichen Forschungsfeldern in die Spitzengruppe der Technischen Universitäten führen.
Edwin Kreuzer folgte 1988 dem Ruf an die TUHH als Professor für "Strukturdynamik". Seit 1996 ist er Leiter des Arbeitsbereiches "Mechanik und Meerestechnik". Seine wichtigsten Forschungsgebiete sind die Nichtlineare Dynamik, Numerischen Methoden der Dynamik, Fluid-Struktur-Wechselwirkungen sowie die Dynamik von Mehrkörpersystemen.
Der scheidende Präsident Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Christian Nedeß wird nach sechsjähriger Amtszeit in die Forschung zurückkehren. Als Leiter des Arbeitsbereiches "Fertigungstechnik I" will sich der 61-Jährige mit dem Beitrag der Ingenieurwissenschaften zur Standortsicherung Deutschlands auseinandersetzen.
Als Präsident fiel Nedeß 1999 die Rolle des Konsolidierers zu. Dem Kassensturz folgten Sparmaßnahmen und heute ein nachweislich stabiler Haushalt. In seiner Amtszeit wurde der - kurzzeitig in Gefahr geratene - zweite Teil des vierten Bauabschnitts errichtet, die Stiftung zur Förderung der TUHH erweitert und das weit verzweigte Netzwerk der TUHH, insbesondere in die Wirtschaft und zu den Schulen der Metropolregion verstärkt und ausgebaut. 2003, im Jahr des 25-jährigen Jubiläums der TUHH, erhielt Nedeß die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität St. Petersburg. Nedeß war als Hochschulvertreter Mitglied in dem von Michael Gorbatschow initiierten "Petersburger Dialog" zur Stärkung der Beziehungen beider Länder. An der TUHH gehört der ehemalige Präsident und Vizepräsident zu den Professoren der ersten Stunde, deren Pioniergeist bis heute die Universität prägt.
Der gebürtige Dresdner wohnt seit 1982 mit Ehefrau Christiane in Buchholz und hat zwei Söhne.
Vizepräsident wie Nedeß war auch sein Nachfolger im Präsidentenamt: Professor Edwin Kreuzer. Dessen wissenschaftliche Karriere begann mit dem Studium des Maschinenbaus, zunächst am Rudolf-Diesel-Polytechnikum der Stadt Augsburg mit dem Abschluss Ing. (grad.) im Jahre 1971 und danach an der TU München mit dem Abschluss Dipl.-Ing. 1979 folgte die Promotion an der Universität Stuttgart ("Symbolische Berechnungen der Bewegungsgleichungen von Mehrkörpersystemen"). 1986 wurde er an der Universität Stuttgart im Gebiet Mechanik mit der Arbeit "Numerische Untersuchung nichtlinearer dynamischer Systeme" habilitiert. Berufliche Praxis sammelte Kreuzer in dem Unternehmen, in dem er 1961 bis 1965 seine Lehre als Werkzeugmacher absolvierte: der Firma Siemens in Augsburg.
An der TUHH war Kreuzer von 1998 bis 2002 Sprecher des Forschungsschwerpunktes "Bautechnik und Meerestechnik", von 1988 bis 2005 war er Mitglied des Prüfungsausschusses des Studiendekanats "Maschinenbau" sowie von 1998 bis 2005 Vorsitzender des Promotionsausschusses.
Im vergangenen September erhielt Kreuzer die Ehrenprofessur der Nanjing University of Science and Technology, China. Der TUHH- Forscher ist in mehreren der weltweit wichtigsten akademischen Gremien vertreten und Herausgeber oder Mitherausgeber von vier internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften. Kreuzer ist Mitglied der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften, Hamburg sowie Korrespondierendes Mitglied der Braunschweigschen Wissenschaftlichen Gesellschaft und war u.a. Gastprofessor der University of California, Berkeley, USA.
Er ist mit Elisabeth Kreuzer verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Söhne und lebt seit 1988 in Hamburg-Heimfeld. Der Bayer liebt die Berge und findet beim Wandern und Skifahren sowie in der Musik privat den Ausgleich zum Wissenschaftsbetrieb.
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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