06.10.2003
Vom Stadtplaner zum Stadtentwickler: Der Studiengang "Stadtplanung" an der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH) feiert sein 20-jähriges Bestehen _ und eine neue Phase seiner Existenz: Mit der Jahrtausendwende zum Vollstudiengang ausgebaut, orientiert sich die akademische Ausbildung an den neuen und erweiterten Aufgaben der Stadtplanung und integriert in einzigartiger Weise theoretische Grundlagen sowie aktuelle Problemstellungen aus der Praxis.
Die TUHH feiert das 20-jährige Bestehen ihres erfolgreichen Studienganges vom 24. bis 26. Oktober mit einer Reihe von Vorträgen, Diskussionsforen sowie Exkursionen. Am Freitag, 24. Oktober, wird der renommierte US-amerikanische Architekt und Stadtplaner Ron Shiffman aus New York über die Planungen zur Neubebauung des World Trade Centers sprechen. Am Sonnabend, 25. Oktober, hat sich Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter für einen Vortrag angekündigt zum Thema: "Aktuelle Stadtentwicklungsprojekte in Hamburg sowie Herausforderungen für das Stadtplanungsstudium an der TUHH." Ausführliches Programm: http://www.tu-harburg.de/stadtplanung/20jahre.
Die in den vergangenen Jahren vollzogene Neustrukturierung des Studiengangs "Stadtplanung" trägt dem gewandelten Planungsverständnis Rechnung _ von einem "hoheitlichen" zu einem "kooperativen" Stil. Professor Dieter Läpple, Leiter des Arbeitsbereiches Stadt- und Regionalökonomie: "Planung, muss heute zunehmend initiieren und befähigen, Prozesse zu begleiten und informell zu agieren. Planung muss Experimentierfelder eröffnen und mit dem Unbeherrschten umgehen." Feste Bestandteile des Studiums sind daher neben den klassischen Gebieten die Stadtteil- und Quartiersentwicklung, das Projektmanagement, die Wirtschaftsförderung und das Flächenmanagement.
Die Ausrichtung auf nationale und internationale Stadtregionen sowie die inhaltliche Verzahnung interdisziplinärer Lehre, Forschung und beruflicher Praxis sind Markenzeichen der Hamburger Stadtplaner. Gegründet im Jahr 1983 zunächst als Hauptstudiengang für Hauptdiplomstudierende, ist die Stadtplanung seit dem Wintersemester 1999/2000 ein Vollstudiengang- und sehr gefragt. Seitdem beginnen jährlich 75 Studienanfänger ihr Studium. Derzeit sind 335 Studierende immatrikuliert. Zum Wintersemester 2002/03 wurde ein Numerus Clausus eingeführt, um die Überauslastung des Studienganges von zeitweise 250 Prozent abzubauen.
Das Studium besteht aus einem viersemestrigen Grundstudium bis zum Vordiplom, einem zweisemestrigen Fachstudium, das erstmals für eine deutsche Planerausbildung mit einem "Bachelor of Science" abgeschlossen wird, und einem viersemestrigen Vertiefungsstudium, an dessen Ende das Diplom steht. Drei Schwerpunkte sind möglich: Projektmanagement und Projektentwicklung; Stadt, Umwelt, Infrastruktur und künftig Stadtstruktur und Gestaltung.
Die in Form und Inhalt einzigartige Ausbildung bereitet die Absolventen auf neue Arbeitsfelder vor, die über die klassischen Domänen der staatlichen Verwaltung und der traditionellen Planungsbüros hinausgehen. In zunehmendem Umfang erlangen die Immobilien- und Wohnungswirtschaft, sowie die vielfältigen intermediären Organisationen in sozialen, kulturellen und ökologischen Arbeitsfeldern als Arbeitgeber an Bedeutung.
Die Hamburger Stadtplaner sind gefragt: Die Hälfte der etwa 330 Absolventinnen und Absolventen arbeitet in privaten Büros - zum Teil in eigenen Planungs- und Beratungsbüros. Ein Drittel ist in Planungsämtern der öffentlichen Verwaltung tätig, wie eine Umfrage 2003 ermittelte,weitere zwölf Prozent arbeiten in Forschungseinrichtungen und knapp vier Prozent bei Sanierungsträgern - in der Region, bundesweit und im Ausland.
TUHH - Pressestelle
Ingrid Holst
E-Mail: pressestelle@tuhh.de