22.08.2007
Mit dem Weltmeistertitel beendete das Team der Heyligen Frawe Latte ad Hammaburg – die Fachschaft Schiffbau der Technischen Universität Hamburg-Harburg – die diesjährige Tretboot-Weltmeisterschaft in Rostock. Das erst im Jahr 2006 gebaute High-Tech-Tretboot „Imperator“ belegte in der Gesamtwertung den ersten Platz unter den mehr als 16 teilnehmenden Booten. Einen ebenfalls hervorragenden vierten Platz erreichten die Hamburger Studenten außerdem mit ihrem bewährten Trimaran-Tretboot „Clementine“. Dabei haben diese Schiffe mit den Tretbooten von der Alster nicht mehr viel gemeinsam: Es sind hochentwickelte Rennfahrzeuge, die von den Studenten geplant, konstruiert und selbst gebaut worden sind. Mit der hydrodynamisch optimierten Rumpfform und in Leichtbauweie gebaut, legt das neue Hamburger Boot international die Messlatte höher.
So belegte der Imperator auf der Langstrecke und im sogenannten „Burn-Out“ (einem 10m Beschleunigungsrennen) den ersten Platz. Am Ende des vierstündigen Langstreckenrennens gewann das Boot der Schiffbauer aus Harburg mit einem mehr als 3 km großen Abstand und legte dabei mehr als 46 km zurück.
Dies entspricht einer Durschnittsgeschwindigkeit von 11,5 Stundenkilometern bzw. 6,2 Knoten. In den Disziplinen Slalom und Sprint wurde jeweils der zweite Platz erreicht. Für die 100m lange Sprintstrecke brauchte der Imperator nur 17,89 s und musste sich mit 4/10 s nur knapp dem Rostocker Boot „AnnaX“ geschlagen geben. Das durch zwei Treter angetriebenen Boot erreicht hierbei Geschwindigkeiten von mehr als 20 km/h bzw. 10,8 Knoten. Mit den hier erreichten Zeitwerten ist die magische Grenze von 18 s auf 100 Metern endlich geknackt. Auch dieses verkörpert die mit den Booten „Imperator“ und „AnnaX“ eingeläutete neue Generation von Renntretbooten.
Äußerst zufrieden waren die zwölf mitgereisten Schiffbauer aber auch mit der Organisation des Wettbewerbs: „Die Organisation der Rostocker war hervorrangend: Es gab sehr gute Stege zum anlegen, gute und professionelle Rennleitung und auch das Rahmenprogramm war sehr gut.“ sagte Christoph Braun, einer der mitgereisten Studenten.
Für den Bau der Tretboote werden High-Tech-Werkstoffe, wie sie mittlerweile in Flug- und Fahrzeugbau zum Einsatz kommen, verwendet. So besteht der 6m lange „Imperator“ aus einem sogenannten Sandwich-Laminat: Auf einem Schaumstoffkern werden beidseitig mehrere Lagen eines Kohlefasergewebes aufgebracht. Neue Entwurfsideen für die Rumpfform oder die Konstruktion stammen häufig aus Diplom- oder Studienarbeiten. Bei den notwendigen Berechnungen können die Schiffbaustudenten das in ihrem Studium erworbene Wissen direkt anwenden.
Aber auch der Bau der Tretboote mit ihren modernen Werkstoffen verlangt handwerkliches Geschick. Bei den regelmäßigen Wettkämpfen, zum Beispiel der jährlichen International Waterbike Regatta (IWR), steht daneben auch der Kontakt und Erfahrungsaustausch mit den anderen Studenten im Vordergrund. Finanziert werden die Tretboote der Fachschaft ausschließlich über Sponsoren.
Weitere Informationen:
www.waterbike-wm.de.vu
Kontakt per E-Mail unter hok(ät)hf-latte(dot)de
Kontakt per Telefon 0174-8115235
Siehe auch: www.hf-latte.de
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
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