07.10.2025
„Die Schönheit der Zufälligkeit und die Komplexität der Natur“ machen für ihn den besonderen Reiz seiner Forschung rund um das Element Wasser aus. Als frisch angetretener Professor für Global Water Security und als zukünftiger Leiter des neuen gleichnamigen Instituts an der TU Hamburg beschäftigt Simon Michael Papalexiou sich vor allem mit hydroklimatischen Schwankungen und Extremen wie Überschwemmungen, Dürren und Stürmen sowie mit Fragen der globalen Wasserverfügbarkeit und -sicherheit.
„Kurz gesagt geht es darum, das Unvorhersehbare vorhersagbar zu machen“, erklärt Papalexiou das ambitionierte Ziel seiner Arbeit. Dafür entwickle er Modelle, um die Zufälligkeit und Komplexität der Natur zu erfassen, die oft erstaunlich einfachen Gesetzen folge. Außerdem beschäftigt er sich intensiv mit Klimamodell-Ergebnissen und Downscaling-Methoden, also Verfahren, mit denen man großräumige Klimadaten auf eine feinere regionale Ebene überträgt – und liefert zugleich praktische und zukunftsorientierte Anwendungsmöglichkeiten: „Durch eine bessere Quantifizierung von Risiken und Extremereignissen hilft meine Forschung der Gesellschaft, robustere Systeme zu entwickeln und fundierte Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen“, erklärt er und formuliert das Bestreben, „auf Basis solider wissenschaftlicher Grundlagen Lösungen entwickeln zu können, die seltenen, aber potenziell verheerenden Ereignissen standhalten können“.
Mit seiner internationalen Expertise wird Prof. Dr. Papalexiou künftig einen wichtigen Beitrag zur interdisziplinären Ausbildung und Forschung in den Bereichen Wasserressourcenmanagement und Klimaanpassung an der TUHH leisten.
Er sei schon immer neugierig darauf gewesen, wie die Natur funktioniert, berichtet der renommierte Forscher, „und Neugierde führt zu Wissenschaft“. Eine entsprechende Laufbahn schlug er an der Nationalen Technischen Universität Athen (NTUA) ein, an der er promovierte. Als Forscher zog es ihn anschließend an die University of California Irvine. Seine erste Professur hatte er in Kanada an der University of Sasketchewan inne, gefolgt von der University of Calgary, wo er innerhalb von sieben Jahren zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Seine Forschungsarbeit führte zu fast 100 Veröffentlichung in führenden Fachzeitschriften, zur Mitarbeit in der Redaktion von Water Resources Research und dem Journal of Hydrology sowie zur Entwicklung von CoSMoS, einer Open-Source-Software, die weit verbreitet für die stochastische Modellierung hydroklimatischer Extreme eingesetzt wird.
Die TU Hamburg habe ihm die einmalige Gelegenheit geboten, ein Institut zu gründen, das sich der globalen Wassersicherheit widmet, einem Bereich, in dem die Wissenschaft direkten Einfluss auf die Gesellschaft nehmen kann. „Ich sehe dies als eine außergewöhnliche Chance, ein langfristig angelegtes Institut mit einem starken Forschungsschwerpunkt aufzubauen, das risikobezogene Lösungen liefert und gleichzeitig hochmoderne Bildungsprogramme zum Verständnis, zur Analyse und zur Vorhersage von Extremereignissen für die Bedürfnisse von heute und morgen gestaltet“, begründet der Naturwissenschaftler den Schritt von der University of Calgary an die TU Hamburg. Die internationale Ausrichtung, der Geist der Zusammenarbeit und die visionäre Führung der TUHH hätten ihm die Entscheidung zudem leicht gemacht.
In seine Freizeit improvisiert der gebürtige Grieche gerne auf seiner Gitarre, liest vor allem historische Romane, und erkundet mit seiner Familie neue Orte. Seine neue Heimatstadt Hamburg sei für ihn Liebe auf den ersten Blick gewesen, schwärmt der frisch gebackene TU-Professor: „Eine pulsierende Stadt, die überall mit Wasser verwoben ist – wahrscheinlich der beste Ort für jemanden, der sich mit Wassersicherheit beschäftigt.“
TUHH - Pressestelle