16.06.2023
Stinkende Abgase und lärmende Motoren: Was bei einem gängigen Formel-1-Rennen normal ist, haben rund 70 Studierende der Technischen Universität in ihrem Formula-Student-Team längst abgeschafft. Ihr Rennwagen ist elektrobetrieben. Am Freitag haben sie ihr neues Modell, den egn23, auf dem Großmarkt präsentiert - mit dabei war auch Verkehrssenator Anjes Tjarks. Innerhalb eines Jahres haben die Studierenden aus unterschiedlichen Ingenieurfachrichtungen gemeinsam an dem elektrisch betriebenen Wagen getüftelt. In dem internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student messen sich studentische Teams aus der ganzen Welt.
Seit 2017 gehört zur Formula-Student auch die Driverless-Kategorie, für die ein autonom fahrendes Modell entwickelt werden muss. Der egn23 präsentiert sich als Alleskönner: Er tritt mit Fahrer∗in in der Electric Klasse an, andererseits kann er auch autonom fahren und ist somit ebenfalls in der Driverless Klasse einsetzbar. Technisch wurde das Vorjahresmodell weiter optimiert: Verbesserte Radbaugruppen, Hochleistungsfasern zur Gewichtsoptimierung, ein neuer mehrteiliger Heckflügel für die Aerodynamik. So kann eine Höchstgeschwindigkeit von 105km/h erreicht werden. „Wir wollen den Studierenden der TU Hamburg mit unserem Projekt die Möglichkeit geben, die Theorie aus den Vorlesungen in der Praxis zu erleben und anzuwenden", sagt Thorben Ehlers, Teamcaptain von e-gnition. "Einen Einblick in die Welt des Motorsports zu erlangen und an zukunftsorientierten Themen mit modernster Technik zu arbeiten. Dafür braucht man nur Zeit und Motivation, sich neben dem Studium zu engagieren, und ich bin dem Team sehr dankbar für ihre beeindruckende Leistung bisher.“
Elektrischer Rennwagen: Verbindung von Foschung und Lehre
Andreas Timm-Giel, Präsident der TU Hamburg: „Der neue Rennwagen von e-gnition ist der beste Beweis für die fachlich und organisatorisch herausragende Ingenieurskompetenz unserer Studierenden. e-gnition ist ein sehr gutes Beispiel für die Verbindung von Forschung und Lehre, ermöglicht durch Begeisterung, Forscherdrang, Gestaltungslust und eine große Portion Ehrgeiz.“
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr- und Mobilitätswende: „Wir sehen hier, dass das autonome Fahren und die Elektromobilität entscheidende Bausteine für eine nachhaltige und digitale Antriebs- und Mobilitätswende sind. Wir müssen und wollen Emissionen reduzieren, die Sicherheit im Verkehr erhöhen und neue Chancen für urbane Lebensqualität in Hamburg bieten. Um den Hamburg-Takt in der ganzen Stadt umzusetzen, benötigen wir eine hohe Zahl an On-Demand-Verkehren, die den ÖPNV ergänzen. Erste Schritte gehen wir jetzt schon mit dem Projekt AHOI in Harburg. Dort werden bis Ende 2025 etwa 20 autonome Fahrzeuge verkehren.“
Jan-Philipp Gehrmann, Vice President Marketing NXP: „NXP ist seit nunmehr 12 Jahren Sponsor des e-gnition Formula Student Teams und damit Industriepartner der ersten Stunde. In jedem Jahr freuen wir uns über die Leidenschaft und die großartigen Fortschritte dieses Teams. Die schlauen Fragen, mutigen Ideen und technischen Lösungen sind für uns immer wieder inspirierend. Für unsere guten Zusammenarbeit spricht sicherlich auch, dass inzwischen mehrere ehemalige Mitglieder des e-gnition Teams als Werkstudierende oder Kolleg∗innen bei NXP eingestiegen sind, was uns sehr stolz macht.“
Über e-gnition
Innerhalb eines Jahres planen, konstruieren und bauen Studierende neben ihren Lehrveranstaltungen einen neuen elektrischen Formel-Rennwagen, um sich auf namhaften Rennstrecken in Europa mit anderen Teams der Formula Student zu messen. In diesem Jahr geht es für das Team nach Österreich zum Red Bull Ring, nach Ungarn auf den Hungaroring und zum Heimrennen am Hockenheimring. Der egn23 ist bereits der elfte Rennwagen, der an der TU Hamburg entsteht. Gearbeitet wird mit neuen und alternativen Werkstoffen sowie modernsten Fertigungsverfahren.
Siehe auch: www.egnition.hamburg
TUHH - Pressestelle