16.03.2023
Kunst und Physik – zwei Schulfächer, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. An der Technischen Universität Hamburg zeigten 20 Schüler∗innen der Sachsenwaldschule nun das Gegenteil. Im Rahmen ihres „Wahlpflichtunterrichts Fly“ (WPU Fly) führten sie im DLR_School_Lab an der TU Hamburg verschiedene Experimente im Windkanal mit ihren selbstgebauten Kunstobjekten durch - und lernten dabei jede Menge über Strömung und Auftrieb.
Die Kooperation zwischen der TU Hamburg und der Sachsenwaldschule Gymnasium Reinbek besteht bereits seit zehn Jahren. Prof. Ralf God, Leiter des Instituts für Flugzeug-Kabinensysteme, betreut das Projekt. „Gemeinsam wollen wir Begeisterung und Interesse für Naturwissenschaften und Technik bereits in der Schule wecken und interessierten Schüler∗innen gezielte Förderangebote ermöglichen“, sagt er. „So bieten wir jungen MINT-Begeisterten eine recht solide Grundlage für den Ausbau des Interesses an einem Studium.“ Die Zusammenarbeit beinhaltet in erster Linie den WPU Fly – ein zweijähriger Fächerkanon mit Kunst, Physik, Chemie und Ethik zum Thema Fliegen. Die Schüler∗innen vertiefen ihr Vorwissen aus dem Unterricht in praxisnahen Übungen im DLR_School_Lab an der TU Hamburg. Hier haben die Neuntklässler∗innen die Möglichkeit ihre im Kunstunterricht gebauten futuristischen Flugobjekte oder die der Sage von Ikarus und Dädalus nachgebauten Flügel im Strömungskanal zu testen. Im Austausch mit Studierenden der TU Hamburg erfahren sie etwas über Strömungslehre und Auftrieb und können darüber hinaus auch ihr Geschick als Pilot∗in in einem Flugsimulator unter Beweis stellen. Ein weiteres Unterrichtsprojekt ist die Entwicklung von Luftschiffen mit zwei Teams, die dann in einem Wettbewerb gegeneinander antreten und einen vorgegebenen Parcours abfahren müssen. Im Ethikunterricht untersucht die Klasse das Fliegen mit verschiedenen Fragestellungen zum Gemeinwohl und präsentiert die Ergebnisse anhand von wissenschaftlichen Postern einer Jury. Im Fach Chemie geht es schließlich um die molekularen Baupläne moderner Hochleistungskunststoffe und die Prinzipien von Leichtbaustrukturen.
Auch Airbus unterstützt die schulischen Aktivitäten seines Stiftungsinstituts für Flugzeug-Kabinensysteme bei der Gewinnung von Auszubildenden und dual Studierenden. Der Flugzeughersteller bietet den Schüler∗innen eine Berufs- und Studienorientierung an und lädt zu Werksführungen am Kompetenzstandort für die Kabine und Kabinensysteme in Finkenwerder ein.
Das DLR_School_Lab
Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt betreibt die TU Hamburg das DLR_School_Lab. Hier führen Schüler∗innen eigenhändig Experimente durch und entdecken so, wie faszinierend Technik und Wissenschaft sein können. Hamburg ist der weltweit drittgrößte Standort der zivilen Luftfahrt, daher hat das Thema Fliegen im Schülerlabor eine besondere Bedeutung. Aber Hamburg ist bekanntlich auch eine der größten Hafenstädte Europas, sodass auch die Schifffahrt behandelt wird. Das Schülerlabor richtet sich an Schulklassen in den Stufen acht bis 13.
Mehr Informationen und Ansprechpersonen für Kooperationen finden Sie unter: https://www.tuhh.de/nachwuchs/startseite
TUHH - Pressestelle