02.03.2023
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft landen in Deutschland jährlich circa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das entspricht in etwa der gleichen Menge an CO2-Treibhausgasemissionen. Wer also Lebensmittelabfälle vermeidet, betreibt aktiven Umwelt- und Klimaschutz. Studierende der Technischen Universität Hamburg haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Bürger∗innen zu unterstützen, die Menge ihrer weggeworfenen Lebensmittel zu reduzieren. Ihre Lösungen entwickelten sie im Rahmen des Masterkurses „Product Planning“ in Zusammenarbeit mit dem AN-Institut HiiCCE, ein Zusammenschluss der Stadtreinigung Hamburg, der TU Hamburg und der ehemaligen JOMA Umwelt-Beratungsgesellschaft.
Wie kann in Privathaushalten die Menge weggeworfener Lebensmittel, egal ob verarbeitet oder nicht, reduziert werden? Das war die zentrale Fragestellung des dreitägigen Innovationsworkshops. Dabei sollten die Studierenden alle Aspekte vom Einkauf, über den Transport bis zur Lagerung, Zubereitung und Entsorgung berücksichtigen. „Unsere studentischen Teams haben dafür einen intensiven Innovationsprozess durchlaufen. Teil dessen waren Nutzer-Interviews, die Entwicklung von Konzepten, der Bau von Prototypen und das Vorstellen der Ergebnisse bei HiiCCE“, sagt Kursleiter Professor Moritz Göldner, der an der TU Hamburg die Arbeitsgruppe Data-Driven Innovation leitet.
Die Lösungsansätze der Kursteilnehmer∗innen reichten von einer App zum Tracking der Lebensmittel und deren Haltbarkeitsdaten über Food Trucks bis hin zu einem Label auf Lebensmitteln, das die korrekte Lagerungsform anzeigt. Das von HiiCCE ausgewählte Gewinnerteam entwickelte eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne, um für das Thema Food Waste zu sensibilisieren. Diese Idee wird nun im zweiten Schritt von HiiCCE intern weiter geprüft. „Ich bin begeistert von den vielfältigen Lösungsansätzen unserer Kurzteilnehmer∗innen. Sie haben mit Engagement und Innovationsgeist ihr im Studium erlerntes Wissen unter Beweis gestellt. Ihre Lösungsansätze zeigen, dass reale Herausforderungen gelöst werden können“, so Göldner weiter.
Der gemeinsame Challenge-Workshop wurde zum ersten Mal von der TU Hamburg und HiiCCE organisiert. Dabei setzen sich die Studierenden mit einer realistischen Herausforderung auseinander, die gelöst werden soll. Ziel ist es, Innovationen zu entwickeln, die die Abfallentsorgung in Hamburg nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten. Geleitet wurde der Workshop gemeinsam von Professor Moritz Göldner und Innovationsberater Dr. Heinrich Schwarz mit der Unterstützung von Professor Cornelius Herstatt und Dr. Vytaute Dlugoborskyte aus dem Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der TU Hamburg.
TUHH - Pressestelle