19.09.2022
Mit Handy und Wärmebildkamera Probleme des Klimawandels im eigenen Stadtteil auf die Spur kommen und mögliche Lösungen diskutieren. Verstehen, wie wir die Meere als Kohlenstoffspeicher nutzen könnten oder Bakterien als CO2 und sich abschließend beim „Meet & Grill“ am Teich darüber austauschen. All das geht am 22. September beim fünften Hamburger Schüler Klimakongress und noch viel mehr: Oberstufenprofile sind eingeladen, sich an der Technischen Universität Hamburg ab 9.30 Uhr ein Bild von der Forschung rund um den Klimawandel und vor allem ihren Lösungsansätzen zu machen. Neben Vorträgen und Workshops gibt es Campustouren und damit Studien und Berufsorientierung endlich wieder handfest und live. Interessierte Jugendliche und Gäste
können sich auch einzeln anmelden.
Über den Klimawandel wird viel geredet. Zeit endlich etwas zu tun, findet die Initiative Naturwissenschaft & Technik, kurz NAT, die seit fünfzehn Jahren Nachwuchs, Forschung und Wirtschaft nachhaltig zusammenbringt. Ein Baustein dabei ist der Schüler Klimakongress. Gemeinsam mit den fünf Hamburger Hochschulen organisiert und von der Merck Fink Stiftung gefördert, will er aktuellen Fragen junger Menschen gerecht werden. „Verstehen allein reicht nicht“, sagt Kerstin Kuchta, Ingenieurin für Technischen Umweltschutz und Vizepräsidentin Lehre der TU Hamburg. „Wir müssen auch Antworten finden und diese in Zukunft weiterentwickeln.“ Kuchtas Eröffnungsvortrag ist daher auch mit dem englischsprachigen Titel „Engineering to Face Climate Change“ überschrieben: Was moderne Technik dem Klimawandel schon heute entgegenstellt. Das ist keine Alternative zur Umstellung auf erneuerbare Energien oder Sparmaßnahmen, sondern ein zusätzlich nötiges Instrument, betont Kuchta.
Mit neuen Ideen dem Klimawandel begegnen ist das Thema von Andreas Oschlies. Der Ozeanograph und Physiker ist Professor für Marine Biogeochemische Modellierung am Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Langer Titel, große Sache: Oschlies forscht daran, wie man der Atmosphäre künstlich Kohlendioxid entziehen, also die pflanzliche Photosynthese technisch nachbilden kann. Ein Ansatz ist die Alkalisierung des Ozeans: Gesteinsmassen etwa aus dem Bergbau werden kleingeraspelt und im Ozean versenkt, wo sie verwittern und dabei CO2 binden. Aber Oschlies wäre nicht Wissenschaftler, wenn er nicht auch die Effekte auf die Ökosysteme mitdenken und erforschen würde, bevor er diese Maßnahme im großen Stil empfiehlt. „Wie wir die Meere als Kohlenstoffspeicher nutzen könnten“, lautet der Titel seines halbstündigen Vortrages. Eines von drei vielfältigen Themen, die den Jugendlichen zeitgleich zur Wahl stehen.
Nach einer Pause und weiteren Vortragsrunde werden die Kongressteilnehmenden selbst aktiv. Etwa in dem Workshop des Meteorologen Dr. Hartmut Borth, Klimaforscher am Zentrum für Erdsystemwissenschaften CEN der Universität Hamburg. Wie Starkregen und Hitzewellen sich vor unserer Haustür auswirken und wir uns besser darauf vorbereiten können, untersuchen die
Jugendlichen mit Wärmebildkamera und Handy vor Ort. Sollte die Zeit für den Austausch der Gruppenergebnisse anschließend zu knapp werden, geht die Diskussion mit dem Experten an der TU Teichanlage auf dem Süd Campus weiter. Hier laden NAT und TU zum abschließenden „Meet & Grill“: Jugendliche treffen auf Referentinnen, Nachwuchswissenschaftler und Studierende.
Anmeldungen und Informationen unter: https://www.klimakongress.hamburg/
Für Presseanfragen:
Stephanie Gottschalk
Telefon: 01511236 3397
gottschalk@nat.hamburg
klimakongress.hamburg
Der NAT Schülerkongress für die Oberstufe rückt bereits zum fünften Mal die Forschung rund um den Klimawandel in den Fokus von Jugendlichen. Seit 2021 wird der Kongress von der Merck Finck Stiftung gefördert. NAT entwickelt seit 2007 Projekte und Konzepte, um junge Menschen für die MINT Fächer zu gewinnen. Fünf Hamburger Hochschulen HAW Hamburg, Universität Hamburg, Technische Universität Hamburg, HafenCity Universität Hamburg, Helmut Schmidt Universität Hamburg, das Deutsche Elektronen Synchrotron, die Körber Stiftung, die Hamburger Technologie Stiftung, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation sowie zahlreiche Unternehmen und Schulen engagieren sich in der Bildungsinitiative. www.nat.hamburg
Text: Stephanie Gottschalk, Telefon: 01511236 3397, gottschalk@nat.hamburg, klimakongress.hamburg
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