21.07.2022
Die Karl H. Ditze Stiftung hat Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Technischen Universität Hamburg für ihre ausgezeichneten wissenschaftlichen und sozialen Leistungen gewürdigt. Mit insgesamt 4.500 Euro sind die Bachelorarbeit von Sebastian Paarmann, die Masterarbeit von Annika Holzschuh und die Dissertation von Niklas Kühl ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Innovative studentische Projekte und Initiativen“ wurden das Engagement im Rahmen des Mechanik-Repetitoriums sowie das Mentoring-Projekt „Splus – Studierende stärken Schülerinnen und Schüler“ mit insgesamt 1.500 Euro geehrt.
Paarmann entwickelte im Rahmen seiner Bachelorarbeit ein Programm, das Datensätze mit ähnlichen Inhalten gruppiert. Bei dem so genannten „Clustering“ greifen Algorithmen rein auf Ähnlichkeiten innerhalb der Daten zurück, ohne vorab Kenntnisse über diese zu benötigen. Die Methode steckt hinter vielfältigen Alltagsanwendungen, wie personalisierten Newslettern, Spamfiltern oder auch Produktempfehlungen verschiedener Onlineanbieter. Mit seinem Lösungsansatz nahm der TU-Student zudem an der PACE-Challenge teil, einem jährlichen Programmierwettbewerb für innovative Praxisanwendungen.
Annika Holzschuh leistet mit ihrer Masterarbeit einen Beitrag für die Überlebenschance und Lebensqualität von Menschen, die an Wunden in ihrem Dünndarm leiden. Da es aktuell an Behandlungsmethoden mangelt, erarbeitete die Masterstudentin ein System für Stents, die Dünndarmdefekte effektiv abdichten können. Mithilfe einer Parameterstudie testete Holzschuh dafür verschiedene Modelle, die komplexe Anforderungen an Belastungen und Design erfüllen mussten. Im Fokus stand dabei zudem ein biologisch abbaubares und biokompatibles Material.
Dr. Niklas Kühl berechnete mithilfe eines digitalen, rein computergestützten Verfahrens stark optimierte Rumpfformen für Schiffe, die bei Strömungen weniger Widerstand verursachen und sich dadurch besser navigieren lassen. Grundlage für seine Doktorarbeit bildeten dabei reale Betriebsbedingungen von Reedereien. Kühl erzielte seine Ergebnisse in deutlich kürzerer Zeit mit einem niedrigeren Rechenaufwand und damit auch einem geringeren Energiebedarf der verwendeten Hochleistungsrechner-Hardware.
In der Kategorie „Innovative studentische Projekte und Initiativen“ wurden gleich zwei Projekte geehrt. Im Rahmen des Mechanik I Repetitoriums helfen sich Studierende gegenseitig, um Prüfungen erfolgreich zu meistern und so Hürden am Studienbeginn zu nehmen. Dabei geben erfahrenere Tutorinnen und Tutoren Tipps für eine optimale Prüfungsvorbereitung, unterstützen bei Rechenaufgaben oder leisten eine persönliche Beratung. Aufgrund der Corona-Situation haben sich die Tutorinnen und Tutoren im Sommersemester 2021 auf einen ganz neuen Ansatz für die Gruppenübungen eingelassen. Die zweite Auszeichnung ging an das Mentoring-Projekt „Splus“. Dort setzen sich Studierende der TU Hamburg für die Bildungs- und Berufschancen von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Harburg ein. Ihr Ziel ist es Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse beim Lernen zu motivieren und ihre Potenziale zu fördern.
Karl H. Ditze (1906 – 1993) war persönlich haftender Gesellschafter der Hamburger rotring-Werke Riepe KG. Als erfolgreicher Unternehmer und Hamburger Bürger gründete er mit 73 Jahren die Karl H. Ditze Stiftung, um sozialen und gemeinnützigen Zwecken Hilfe zu leisten. Besondere Herzensangelegenheit war ihm die Förderung von vier Hamburger Hochschulen, mit besonderem Augenmerk auf das Ingenieurwesen. So werden in seinem Sinne an der TU Hamburg aus Mitteln der Ditze Stiftung Stipendien, Integrationsmaßnahmen für ausländische Studierende, Veranstaltungen zur Sicherung des Ingenieurnachwuchses sowie studentische Projekte unterstützt.
Weitere Informationen unter www.tuhh.de/tuhh/tu-hamburg/newsroom/weitere-events/ditzepreis.html
TUHH - Pressestelle