07.02.2022
Benedikt Kriegesmann mochte es schon immer zu forschen und Neues zu entwickeln. Spätestens während seiner Zeit als Juniorprofessor an der Technischen Universität Hamburg wurde ihm klar: „Professor zu sein, macht wirklich Spaß.“ So blieb der Wissenschaftler kurzerhand an Ort und Stelle und setzt sich als neuer TU-Professor dafür ein, Flugzeuge leichter zu machen. Dabei motiviert ihn auch der Nachhaltigkeitsgedanke: „Je mehr Gewicht und Material wir bei Flugzeugstrukturen einsparen, desto weniger Treibstoff benötigt ein Flugzeug zur Fortbewegung und umso weniger CO2-Emissionen werden freigesetzt.“ Ein Ziel, an dessen Lösung Kriegesmann bereits als Entwicklungsingenieur bei Airbus gearbeitet hat.
Robuste Leichtbaustrukturen
Damit ein Bauteil, beispielsweise der Rumpf eines Flugzeugs, so leicht wie möglich wird, kommen häufig 3D-Druck oder carbonfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. So hergestellte Strukturen lassen sich genau für ihre jeweilige Belastung maßschneidern, können aber auch sehr empfindlich gegenüber Materialschwankungen oder Fertigungsfehlern sein. Um dem entgegenzuwirken verknüpft der TU-Ingenieur Wahrscheinlichkeitsrechnungen mit computerbasierten Simulations- und Optimierungsverfahren. So ermittelt Kriegesmann optimal gestaltete Bauteile, die nicht nur leicht, sondern auch robust sind. Neben der grundlegenden Entwicklung neuer Methoden möchte der Wissenschaftler auch aktuelle Themen wie das Fliegen mit Wasserstoff und maschinelles Lernen in seine Forschung integrieren. Sein Interesse richtet sich dabei hauptsächlich auf die Luftfahrtindustrie, die er bei der Umsetzung neuer Entwurfs- und Berechnungsmethoden unterstützen will.
An der TU Hamburg plant Kriegesmann, seine sechsjährige Forschungsarbeit im Rahmen seiner Juniorprofessur mit dem neuen Institut für Strukturmechanik im Leichtbau zusammenzuführen. Zuvor studierte er Bauingenieurwesen an der Leibniz Universität Hannover und promovierte dort auch. Den Ausgleich zur Forschung findet der gebürtige Münsteraner vor allem in der Musik – soweit seine drei Kinder ihn lassen.
TUHH - Pressestelle