31.03.2021
Das Gründerzentrum Startup Dock der Technischen Universität Hamburg hilft seit 2013 findigen Jungunternehmerinnen und -unternehmern, ihre innovativen oder technologieorientierten Geschäftsideen Wirklichkeit werden zu lassen. Die Gründungsförderung und -kultur der TU Hamburg ist nun im Gründungsradar 2020 unter den 20 besten mittelgroßen Hochschulen gelistet. Von 60 möglichen Punkten erreichte die TU Hamburg 45,9 und sichert sich damit Platz 14 unter insgesamt 71 deutschen Hochschulen mit 5.000 bis 15.000 Studierenden. Neben einem dritten Platz für Gründungsaktivitäten, schneidet die TU Hamburg besonders in den Bereichen „Gründungssensibilisierung“ sowie „Gründungsstipendien“, gemessen an der Zahl der Studierenden, erfolgreich ab. Christian Salzmann, Executive Direktor des Startup Docks, erzählt, was es braucht, um Ideen in ein eigenes Unternehmen umzusetzen und wie das Startup Dock dabei helfen kann.
Wie sehen die ersten Schritte am Startup Dock aus, wenn ich gründen möchte?
Nach einem ersten Kontakt prüfen wir, zusammen mit den Gründerinnen und Gründern, die Geschäftsidee auf Herz und Nieren. Das Gründerteam sondiert daraufhin bei möglichen Kunden, ob ihre Geschäftsidee ein konkretes Problem gut lösen könnte und sie bereit wären, für dieses spezielle Produkt oder diese Dienstleistung Geld auszugeben. Dann prüfen wir, ob die Idee förderfähig ist. Ist das der Fall, geschieht die Förderung in der Regel über das EXIST-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Und das mit Erfolg: Seit 2018 ist fast jeder Antrag bewilligt worden.
Was braucht es im Anschluss von den Gründerinnen und Gründern?
Wenn es soweit ist, beziehen die Teams, die in der Regel aus zwei oder drei Mitgliedern bestehen, für ein Jahr ein Büro im Startup Dock. Ihre Hauptaufgabe ist, dort einen Prototyp ihres Produkts zu entwickeln und zu bauen und sich natürlich Markt sowie Kundinnen und Kunden zu erschließen.
Wo hilft dabei das Starup Dock?
Während des Jahres beraten wir die Teams durch Expertinnen und Experten sowie externen Unternehmen vor Ort und betreuen sie in Workshops. Schließlich sollen sie nach zwölf Monaten rund um das Thema Unternehmensgründung fit sein. Dazu gehört, alles Wichtige über Marketing und Sales zu lernen oder wie Kunden am besten akquiriert werden. Unsere Kernaufgabe ist es, die Leute zu qualifizieren und zu vernetzen.
Wo sehen Sie die größte Schwierigkeit in der Unternehmensgründung?
Die erste Herausforderung ist es, zu einem Unternehmer beziehungsweise zu einer Unternehmerin zu werden, so zu planen und zu entscheiden. Für manche ist das ein intensiver aber spannender Lernprozess. Am Ende müssen die Teams in den Markt eingetreten sein und aus Erlösen die frühe Wachstumsphase ohne weitere Förderung bestreiten können. Das ist die Grundlage, um ein Unternehmen aufzubauen. Hierfür stehen nur am Anfang Fördermittel, wie beispielsweise EXIST oder auch InnoRampUp der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg), bereit. Danach muss das Startup auf eigenen Beinen stehen können.
Der Gründungsradar wird vom Stifterverband in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erstellt. Das Projekt wird zudem von der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung unterstützt. Es handelt sich um eine Studienreihe, die seit 2012 im etwa zweijährigen Turnus durchgeführt wird. Er ist die derzeit wohl umfangreichste vergleichende Datenbasis zur Gründungsförderung an Hochschulen in Deutschland.
Weitere Informationen unter www.stifterverband.org/medien/gruendungsradar-2020, im TU-Unimagazin spektrum unter www.tuhh.de/spektrum/2010 sowie unter https://startupdock.de/
TUHH - Pressestelle