16.07.2020
Mit der Übergabe des Förderbescheides fiel heute der Startschuss für ein umfassendes Forschungsprojekt, das auf die Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurückgeht. Insgesamt elf Teilprojekte sollen helfen, die folgende Frage besser zu beantworten: Wie kann die Digitalisierung das Verkehrssystem nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestalten? Dies gilt gleichermaßen für den Personen- wie für den Warenverkehr, sei es im ländlichen Raum mit seinen spezifischen Mobilitätsanforderungen oder im urbanen Zusammenhang.
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir wollen den Digitalisierungsschub für unsere Mobilität nutzen und innovative neue Angebote für die Menschen erlebbar machen. Dabei gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse durch die parallele Erprobung vielfältiger intelligenter Mobilitätslösungen. Gemeinsam wollen wir erfahren, wie wir neue Mobilität attraktiv für den urbanen und ländlichen Raum gestalten können und so einen Beitrag für den Klimaschutz leisten.“
Die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices steht dabei im Zentrum des Gesamtprojekts und soll wichtige Erkenntnisse darüber liefern, welche Mobilitätslösungen sich in welcher Ausgestaltung in der Praxis bewähren. Die geplanten Teilprojekte reichen dabei vom Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens über die Schaffung einer anbieterunabhängigen Mobilitätsplattform bis hin zu Lösungen für besonders schutzbedürftige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Straßenverkehr. Ein wesentliches Kennzeichen des Projektes ist die kontinuierliche und umfassende Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Mit dem Reallabor Hamburg wird eine digitale Infrastruktur entwickelt, die den Verkehr sicherer, komfortabler und klimaschonender macht. Dazu gehören Mikrodepots zur Reduzierung von Logistikverkehren, autonomes Fahren, On-Demand-Shuttles und eine App, die unterschiedlichste Mobilitätsangebote miteinander vernetzt. Alle Projekte werden im Echtbetrieb getestet und im Oktober 2021 beim Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme in unserer Stadt präsentiert. Ich wünsche der Hochbahn und allen Partnern viel Erfolg bei ihren Projekten zur Mobilität der Zukunft.“
Initiative kommt aus der AG 3 Digitalisierung für den Mobilitätssektor der NPM
Die Expertinnen und Experten der AG 3 der NPM sehen die Notwendigkeit, dass digitale Entwicklungen im Mobilitätssektor nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Veränderungen betrachtet werden dürfen.
„In der NPM konnten wir in den letzten anderthalb Jahren bereits viele Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung der Mobilität erarbeiten. Bei komplexen Fragestellungen wie zum Beispiel der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, bei neuen Mobilitätsangeboten ihr Nutzungsverhalten zu ändern oder der Fähigkeit verschiedener Verkehrsträger bei intermodalen Mobilitätsangeboten zusammenzuarbeiten, bedarf es aber der Erprobung neuer Lösungsansätze in der Realität. Das Reallabor in Hamburg ist der Raum, in dem in den nächsten Monaten gezeigt wird, ob und wie sich Ideen und Möglichkeiten einer weitgehend vernetzten Mobilität im Alltag tatsächlich umsetzen lassen“, erläutert Klaus Fröhlich, bis Ende Juni 2020 Mitglied des Vorstandes der BMW AG und Leiter der AG 3 der NPM.
„Hamburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hub für intelligente, zukunftsweisende Mobilitätslösungen entwickelt. Das RealLabHH läutet dabei die nächste Evolutionsstufe ein. Denn die hier angestrebte Verzahnung relevanter Player bis auf Projektebene bedeutet zusätzlichen Schwung für Innovationen.“, ergänzt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG.
Präsentation der Ergebnisse auf dem IST-Weltkongress 2021 in Hamburg
Zentrales Ziel des Projektes RealLabHH ist die Erstellung von Handlungsempfehlungen für die umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems. Auf dem ITS-Weltkongress 2021 werden die Ergebnisse und Demonstratoren des Reallabors im Stadtgebiet und im Umland von Hamburg präsentiert. Unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ist die Freie und Hansestadt Hamburg, Gastgeber des weltweit größten Kongresses für intelligente Verkehrssysteme und Services, welcher von 11. Bis 15. Oktober 2021 stattfindet. Das Projekt RealLabHH läuft bis Ende 2021 und wird vom BMVI mit rund 20,5 Millionen Euro gefördert.
Über die NPM – Nationale Plattform Zukunft der Mobilität
Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität bringt Experten aus Politik, privatem Sektor, Verbänden, Forschungseinrichtungen und NGOs zusammen, um Konzepte für eine nachhaltige, umwelt- und klimagerechte, bezahlbare und wettbewerbsfähige Mobilität in Deutschland zu entwickeln. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Henning Kagermann erarbeiten sechs Arbeitsgruppen technologieneutral verkehrsträgerübergreifende Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Über die Hamburger Hochbahn AG
Die 1911 gegründete Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ist Konsortialführerin des RealLabHH. Als Verkehrsunternehmen befördert die HOCHBAHN mit ihrem eigenen Fahrzeugpark aus mehr als 250 U-Bahn-Fahrzeugen und rund 1.000 Bussen über 1,2 Millionen Fahrgäste täglich. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bei der HOCHBAHN rund um die Uhr für einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr und bequeme, zukunftsorientierte Mobilität in Hamburg.
Projektpartner, beteiligte Unternehmen und Einrichtungen
Kontakt NPM:
Alexandra Huß
Referentin Kommunikation
Büro des Vorsitzenden der
Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität
huss@acatech.de
+49 (0)30 / 206 30 96 86 33
+49 (0)160 / 714 93 25
Kontakt HOCHBAHN:
Constanze Dinse
Pressesprecherin
Hamburger Hochbahn AG
für das Projekt RealLabHH
presse@hochbahn.de
+49 (0)40 / 328854
+49 (0)170 / 5255650
Text: Constanze Dinse + Alexandra Huß
Siehe auch: www.plattform-zukunft-mobilität.de
TUHH - Pressestelle