05.03.2019
Technik, die die Sinne stärkt: Seit dem 7. Januar 2019 leitet Professor Kern das Institut für Mechatronik im Maschinenbau an der Technischen Universität Hamburg (TUHH).
Das Forschungsinteresse des studierten Elektrotechnikers gilt Sensoren und Aktoren im Kontext der Mensch-Maschine-Schnittstellen. Sensoren nehmen Umgebungseigenschaften wie Druck, Temperatur oder Helligkeit wahr und formen diese in ein elektrisches Signal um. Aktoren bilden das Gegenstück zu Sensoren. Sie lassen aus dem elektrischen Signal eine andere Energieform entstehen, beispielsweise das Greifen von Gegenständen. „Ziel meiner Forschung ist es herauszufinden, wie wir mit etwas agieren können das in Wirklichkeit nicht existiert, aber sich so anfühlt und aussieht als wäre es da“, sagt Thorsten Kern. Dazu will Kern am Institut für Mechatronik im Maschinenbau an einem Systementwurf von spezialisierten Sensoren und Aktoren forschen: „Es gibt wenige Standards für saubere Mess- und Entwurfskriterien von Mensch-Maschine-Schnittstellen. Wenn wir hier exakte Werte und Messfähigkeit erreicht haben, werden wir auch weiter in die Forschung zum Geräteentwurf gehen“.
Eingesetzt wird seine Forschung unter anderem in der Automobilbranche. Über Head-Up-Displays in Kombination mit Augmented Reality werden Informationen so in die Windschutzscheibe projiziert, als würden sie mit der realen Umgebung verschmelzen. Der Autofahrer erhält so nützliche Angaben wie Tempolimits oder auch Abstand zum vorhergehenden Wagen ohne seine Blickrichtung von der Fahrbahn abzuwenden. Auch in der Medizin werden Sensoren und Aktoren zu Hilfe genommen. In einem minimalinvasiven Eingriff kann ein Operationsroboter Widerstände im Körper des Patienten wahrnehmen und diese für den Chirurgen fühlbar wiedergeben.
Nach seinem Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik mit Schwerpunkt Elektromechanik an der Technischen Universität Darmstadt promovierte der gebürtige Frankfurter dort und war anschließend Post-Doktorand am Institut für Mess- und Sensortechnik. Nach seiner Tätigkeit in dem Start-Up PolyDimensions GmbH arbeitete Kern auf dem Gebiet haptischer sowie optischer Systeme bei der Continental Automotive GmbH in Babenhausen, zuletzt als Leiter der Produktentwicklung Head-Up Displays.
TUHH - Pressestelle