20.10.2017
Im Rahmen der Hamburger Informatikplattform „ahoi.digital“ wurden vier hochschulübergreifende Forschungsprojekte ausgewählt. Sie werden von der Wissenschaftsbehörde mit jeweils 625.000 Euro gefördert. Die Laufzeit beträgt bis zu drei Jahre, beginnend ab 1. Januar 2018. Die Projektförderung ist ein wichtiger Meilenstein für „ahoi.digital“: Sie markiert den Beginn der hochschulübergreifenden Forschungstätigkeit unter dem Dach des Gesamtprojekts. Formelle Voraussetzung für eine Förderung war die Bildung einrichtungsübergreifender Forschungsverbünde unter der Federführung der Universität Hamburg, Technischen Universität Hamburg (TUHH) oder HAW Hamburg.
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Ich freue mich, dass nun bald die ersten Forschungsprojekte im Rahmen der Informatikplattform „ahoi.digital“ starten. Die Hochschulen haben gemeinsam viele zukunftsweisende Projektideen eingereicht – das belegt auch die gute Zusammenarbeit der Hochschulen untereinander. „ahoi.digital“ ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesamtstrategie „Digitale Stadt“ und bietet die Chance, die Hochschulen im Bereich der Informatik noch besser zu vernetzen, die Verbindung zur Wirtschaft auszubauen und Hamburg als Top-Informatikstandort zu etablieren. Als Kompetenzzentrum und Netzwerk gibt die Plattform außerdem Impulse für Kooperationen, Gründungen und Innovation.“
Eine fünfköpfige externe Expertenkommission unter der Leitung von Prof. Dr. Felix Naumann, Hasso-Plattner-Institut, hat aus insgesamt 15 eingereichten Anträgen acht ausgewählt. Diese durften sich im Rahmen eines Workshops präsentieren. Hierauf basierend hat die Kommission sich für folgende Projekte entschieden:
Das Forschungsprojekt „Smart Networks for Citizen Participation (SANE)“ der Universität Hamburg in Kooperation mit der HAW Hamburg hat das Ziel, ein Rückgrat digitalisierter Städte in Form eines dezentralen, offenen Informationsraums auf der Basis smarter Netzwerke zu schaffen. Hierin können Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen vielfältige Daten bereitstellen, verbreiten, analysieren und nutzen. Vielfältige und neuartige Chancen der Bürgerbeteiligung werden somit eröffnet.
Im Rahmen des Projektes „Adaptive crossmodale Sensordatenerfassung“ beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg und der TU Hamburg mit adaptiver Sensordatenerfassung und –verarbeitung. Autonome Systeme, zum Beispiel Serviceroboter und medizinische Geräte, sollen so in der Lage sein, auch in komplexen Situationen zu agieren und optimale Entscheidungen zu treffen.
Elektromobilität, Verkehr und Logistik und die Koordination von Großereignissen stellen enorme Herausforderungen an politische Entscheider, Behörden, Planungs- und Krisenstäbe sowie Wirtschaftsvertreter. Mit dem Forschungsprojekt „SmartOpenHamburg – Ein multi-modales Entscheidungsunterstützungssystem für die Metropolregion Hamburg“ will die HAW Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg ein Werkzeug zur Entscheidungsunterstützung für eine große Zahl von Anwendungsbereichen schaffen. SmartOpenHamburg ermöglicht dabei die intelligente Fusion von sogenannten OpenData-Quellen und die visuelle Exploration auf Basis aktueller stadtgeographischer Fragestellungen.
In dem Projekt „Forum 4.0: maschinelle Analyse, Aggregation und Visualisierung von Nutzerkommentaren“ entwickeln Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg gemeinsam mit der HAW Hamburg neue Verfahren auf Basis von Textanalysen, Machine Learning (mit Human in the Loop) und Empirical Software Engineering, um die Potenziale von Nutzerkommentaren besser nutzbar zu machen. Ziel ist es, Inhalt und Qualität von Kommentaren systematisch zur Laufzeit zu analysieren, aggregieren und visualisieren, um so konstruktive Partizipation zu ermöglichen.
Über „ahoi.digital“
Die Universität Hamburg, TUHH , HAW Hamburg, HafenCity Universität Hamburg und Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung haben „ahoi.digital“ als Gemeinschaftsprojekt Anfang 2017 aufgebaut. Ziel ist es, die Informatik auf Spitzenniveau auszubauen und Hamburg als Top-Informatikstandort zu etablieren. Das ganzheitliche Konzept der Informatikplattform ist deutschlandweit einzigartig: Die Plattform basiert auf den drei Säulen „Bildung“, „Forschung“ und „Transfer“. Sie dient dabei als Katalysator, indem sie Bildung und Forschung stärkt und als Kompetenzzentrum und Netzwerk Impulse für Gründungen und Innovation gibt. Zudem soll sie die Kooperationen mit städtischen Clustern stärken und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen. Inhaltlich legt das Konzept von „ahoi.digital“ den Fokus auf vier Kernthemen der Informatik: „Cross-Modal Learning“, „Cyber-physikalische Systeme (CPS) und Smarte Systeme“, „Information Governance Technologies“ und „Data Science“.
Text: Julia Rauner
TUHH - Pressestelle
Jasmine Ait-Djoudi
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