04.02.2016
Ein kleiner Kasten mit gutem Riecher überzeugte am vergangenen Wochenende die Jury des diesjährigen GründerGeist-Wettbewerbs der Wirtschaftsjunioren Hamburg. Es ist ein mobiles Messgerät, das die Luft auf krebserregende Stoffe testet – produziert von dem Startup bentekk. Bentekk wurde von Matthias Schmittmann und Johannes Weber in ihrem Studium an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und am NIT Northern Institute of Technology Management gegründet. Nun geht es mit dem Start-up der Absolventen steil bergauf: Die Wirtschaftsjunioren Hamburg zeichneten sie mit dem GründerGeist aus, einem mit 7.500 Euro dotierten Preis für den besten Businessplan.
30 Teams hatten sich für den Businessplan-Wettbewerb beworben. Die besten elf kamen in die engere Auswahl und pitchten ihre Ideen vor einer siebenköpfigen Expertenjury. Drei Start-ups landeten auf dem Siegertreppchen: Den dritten sicherte sich Jan Hellich mit seinem Startup up in the sky, das Gummidrops mit Koffein produziert. Auf Platz zwei folgte vinoa, eine Weinsuchmaschine, die Preise vergleicht und den Weinkauf erleichtert. An die Spitze schaffte es der Gaschromatograph von bentekk. Die beiden Gründer und Geschäftsführer Matthias Schmittmann und Johannes Weber lernten sich in ihrem Studium an der TUHH und dem NIT Northern Institute of Technology Management kennen. Am NIT wählten sie die Spezialisierung Entrepreneurship und legten damit den Grundstein für bentekk. Hier schrieben sie den Businessplan und wurden von Gründungsexperten beraten.
Das bentekk-Messsystem basiert auf Forschungsergebnissen des Instituts für Messtechnik der TUHH. Schmittmann und Weber entwickelten eine intelligente Messtechnik für die Vor-Ort-Analytik von Schadstoffen weiter. Der Gaschromatograph ist so klein, dass er sehr handlich und mobil ist. Innerhalb von 30 Sekunden kann er die Luft auf über 50 verschiedene Stoffe untersuchen. Darunter auch krebserregende Stoffe wie Benzol, die bereits in kleiner Dosis ein hohes Krebsrisiko darstellen. Ist die Konzentration des Stoffes zu hoch, schlägt das Gerät Alarm. Besonders interessant ist der Apparat für die Industrie, beispielsweise in der Herstellung von Lacken und Kunstoffen, in der Petrochemie sowie der Umweltanalytik. Erstmals können aussagekräftige Messergebnisse in kurzer Zeit und vor Ort ermittelt werden. Aufwendige Laboranalysen werden unnötig. Dadurch können Stillstände von Produktionsanlagen reduziert und die Gesundheitsgefahr für Arbeitskräfte ausgeschlossen werden. Den TUHH- und NIT-Absolventen ist der Forschungstransfer mit dem Verkauf erster X-PID (so der Produktname) im Januar 2016 gelungen. Mit dem Sieg im GründerGeist-Wettbewerb knüpfen sie an ihre Erfolge an: „Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung der Wirtschaftsjunioren Hamburg. Der GründerGeist-Preis ist eine Bestätigung unseres Geschäftskonzepts und gleichzeitig Ansporn, dieses weiterhin mit aller Energie umzusetzen. Wir möchten mit Hightech aus Hamburg ab Ende des Jahres auch international erfolgreich sein und haben dafür noch viel vor.“
Siehe auch: www.bentekk.com
TUHH - Pressestelle