26.10.2015
Der DECHEMA-Preis 2015 geht an Professor Dr.-Ing. Stefan Heinrich von der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Der DECHEMA-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird jährlich von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) für herausragende Forschungsarbeiten, die die Technische Chemie, die Verfahrenstechnik, die Biotechnologie und das Chemische Apparatewesen betreffen, verliehen. Heinrich wird für seine wegweisenden experimentellen und theoretischen Arbeiten zur Formulierung von Partikeln durch Wirbelschichtgranulation ausgezeichnet. Mit diesen Methoden können Partikel mit bestimmten Eigenschaften gezielt hergestellt werden, die in so unterschiedlichen Branchen wie der Pharma- und Lebensmittelindustrie, in der Biotechnologie, Keramik und bei Batteriematerialien zum Einsatz kommen.
Die Prozesse, die sich in der Wirbelschicht abspielen, sind außerordentlich komplex: Partikel stoßen zusammen, es kommt zur Befeuchtung, Trocknung und Filmbildung, Partikel brechen. Um Partikel mit gezielter Zusammensetzung, Schichtaufbau, Größe und Geometrie herzustellen, ist ein sehr gutes Verständnis dieser Prozesse notwendig. Heinrich beschäftigt sich mit der Analyse ebenso wie mit der Simulation der Vorgänge in der Wirbelschicht und hat neue Verfahren entwickelt, die eine gezielte Vorhersage über die Zusammensetzung und den Aufbau von Partikeln erlauben.
Stefan Heinrich, geboren 1971, studierte Verfahrenstechnik/Thermischer Maschinenbau an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Nach seiner Habilitation übernahm er dort 2002 eine Juniorprofessur. Seit 2008 ist er Professor und Leiter des Instituts für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie der TUHH. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den VDI-Ehrenring, den Ingenieurpreis 2005 des Landes Sachsen-Anhalt für „Innovative Ingenieurleistungen zur Energieanwendung“, den „Otto – SWM Wirtschaftspreis 2005 für die Entwicklung des Softwareprodukts FBSim und den Forschungspreis des Landes Sachsen-Anhalt für Angewandte Forschung 2006.
Der DECHEMA-Preis gilt als wichtigster Preis der Verfahrenstechnik in Deutschland und ist mit einer Goldmedaille und 20.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 1. Juni 2016 in Frankfurt/Main im DECHEMA-Haus statt.
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TUHH - Pressestelle
Jasmine Ait-Djoudi
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