Deutsch-japanische Fachkonferenz zu Mehrphasenströmungen der TUHH

26.09.2014

120 Forscherinnen und Forscher kamen für die MMPE nach Hamburg.
120 Forscherinnen und Forscher kamen für die MMPE nach Hamburg. Foto: TUHH

Besuch aus Fernost: Die Technische Universität Hamburg (TUHH) veranstaltet vom 24. bis 27. September die deutsch-japanische Fachkonferenz zum Thema Mehrphasenströmungen – „2nd International Symposium on Multiscale Process Engineering“ (MMPE). Über 120 Forscherinnen und Forscher aus 8 Nationen nehmen teil, um sich über die neuesten Entwicklungen auszutauschen und zu vernetzen. Mehrphasenströmungen bezeichnen Strömungen aus verschiedenen Fluiden oder Kombinationen aus Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen.

Ein Beispiel für eine Mehrphasenströmung ist das Mineralwasser, eine Kombination aus Gas und Wasser. In der Industrie werden Blasenströmungen für sehr viele Prozesse eingesetzt unter anderem zur Herstellung von Basischemikalien, aber auch zur Produktion von medizinischen Wirkstoffen – Penicillin ist eines davon. Hier benötigen die Bakterien den Sauerstoff aus Luftblasen, um zu wachsen. In sogenannten Blasensäulen-Reaktoren wird den Bakterien der Sauerstoff in Form von Gasblasen zugefügt – wie in einem Aquarium. Der Austausch des Sauerstoffs ist bisher weitgehend unverstanden und birgt großes Optimierungspotenzial in den unterschiedlichsten Industriebranchen.

Einige Forscher aus Japan und Deutschland forschen beispielsweise gemeinsam daran, wie Kohlenstoffdioxid, das bei der Energiegewinnung in großen Mengen im Rauchgas anfällt und zur Klimaveränderung beiträgt, im Meer gespeichert und dort umgesetzt werden könnte. Andere Kooperationen beschäftigen sich mit der Verbesserung von Prozessen zur Einsparung von Energie- und Rohstoffen.

Im Rahmen der Konferenz findet eine Industrieausstellung statt, auf der Firmen ihre neuesten Produkte aus dem Bereich der Mehrphasen-Messtechnik präsentieren. Organisiert wurde die Veranstaltung vom TUHH-Institut für Mehrphasenströmungen unter der Leitung von Professor Michael Schlüter in Kooperation mit der Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie. Auf japanischer Seite koordiniert Professor Koichi Terasaka von der Kei?-Universität in Yokohama die Aktivitäten.

Ziel der alle drei Jahre abwechselnd in Deutschland und Japan stattfindenden Konferenz ist der Aufbau einer internationalen Plattform zur Erarbeitung von gemeinsamen wissenschaftlichen Projekten im Bereich von Mehrphasenströmungen. Zudem dient die Veranstaltung zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses – So sind auch über 30 Studierende vornehmlich aus Japan nach Hamburg zur MMPE gekommen, um Erfahrungen auf internationaler Bühne zu sammeln.

Besonderer Dank gilt den Sponsoren: der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Japan Society for the Promotion of Science, der Evonik Industries AG, der SOPAT GmbH und INEOS Phenol für ihre Unterstützung.

Weitere Informationen: http://www.processnet.org/MMPE14


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