Innovationen made in Hamburg: Sommertour zur Regionalen Innovationsstrategie

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Innovationssenator Michael Westhagemann besuchen auf der Innovations-Sommertour das Hamburg von morgen

02.09.2021

Professor Marcus Rutner und Doktorand Jakob Brunow der TU Hamburg forschen mit ihrem Team an einem Pflaster für die Infrastruktur.
Professor Marcus Rutner und Doktorand Jakob Brunow der TU Hamburg forschen mit ihrem Team an einem Pflaster für die Infrastruktur. Foto: TU Hamburg

Beim zweiten Stopp der Innovations-Sommertour besuchten die Senatoren Katharina Fegebank und Michael Westhagemann heute die Technische Universität Hamburg. Die in der Regionalen Innovationsstrategie definierten Zukunftsfelder der Materialwissenschaften und der Gesundheit werden auch an der TU Hamburg mit Leben gefüllt. Neben „Nanolaminatpflastern“, die für eine bisher unerreichte Lebensdauerverlängerung im Metallbau sorgen, zeigte das Institut für Mehrphasenströmungen wie die Impfstoffproduktion der Zukunft aussieht.

Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank: „Die Technische Universität Hamburg hat uns heute wieder eindrucksvoll demonstriert, wie Grundlagenforschung und die Entwicklung innovativer Ideen und Produkte Hand in Hand gehen. Aktuell werden hier neue Verfahren zur Arzneimittelforschung und Impfstoffproduktion der Zukunft erforscht. Teil unserer Innovationsstrategie ist auch die Erforschung neuer Materialien: Umso beeindruckender ist daher, dass hier in unseren Hochschulen auch die Verbundforschung schon erfolgversprechende Entwicklungen, wie bei der Nanolaminatbeschichtung auf den Weg gebracht hat, die zum Beispiel im Verkehrsbereich helfen wird, die Lebensdauer von Brücken entscheidend zu verlängern. Die Chancen solcher Projekte sind mannigfaltig und daher unterstützen wir diese Projekte bewusst, um den Wissenschaftsstandort Hamburg noch stärker als großes Innovationshub zu entwickeln.“

Senator für Wirtschaft und Innovation Michael Westhagemann: „An der TU Hamburg haben wir einen Einblick in die Lösungen für die Probleme von Heute und Morgen erhalten. Durch die in der Regionalen Innovationsstrategie verankerten Themenfelder sehen wir einen erheblichen Austausch und Wissenstransfer zwischen den Universitäten und der Wirtschaft. So wirken wir direkt vor Ort dem Mangel an Facharbeitenden entgegen und schaffen es die Innovationen die in Hamburg entstehen in die ganze Welt zu exportieren und auch den Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger zu verdeutlichen. “

Andreas Timm-Giel, Präsident der TU Hamburg: „Die TU Hamburg ist ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen. Wir freuen uns, dass wir hier beispielhaft zwei spannende Projekte präsentieren können, die technologische Lösungen für wichtige gesellschaftliche Fragestellungen anbieten. Beide Projekte, in diesem Fall aus der Forschung an Materialien und Prozessen für die Medizin und die Verkehrsinfrastruktur, entsprechen dem Leitbild der TU Hamburg: grundlagenbasiert und interdisziplinär für eine relevante Anwendung. In der Weiterentwicklung der TU Hamburg wollen wir unsere Rolle beim Technologie- und Innovationstransfer für Hamburg weiter stärken.“

Hintergrund

Zu einem der wichtigsten Akteure auf dem Gebiet der Materialwissenschaften gehört die TU Hamburg. Am Institut für Metall- und Verbundbau konnten sich Katharina Fegebank und Michael Westhagemann davon überzeugen wie an einem Pflaster für die Infrastruktur geforscht wird. Das 13-köpfige Team rund um Professor Marcus Rutner forscht bereits seit 2017 daran, mit Hilfe einer lokal applizierten Nanolaminatbeschichtung auf den Schwachstellen, beispielsweise Schweißnähten, einer Brücke und anderen metallischen Objekten bisher unerreichte Lebensdauerverlängerungen zu erzielen und bereitet momentan eine Start-Up-Gründung vor. So kann das „Nanolaminatpflaster“ stark belastete Bauteile von Brücken vor Rissbildungen schützen und damit die vorzeitige Sperrung oder den Abriss wichtiger Verkehrsadern vermeiden. Ein Wissenstransfer dieser Technologie in die Wirtschaft kann die Kosten für Sanierung und Wartung von metallischer Infrastruktur deutlich reduzieren und trägt durch die signifikant erhöhte Lebensdauer zur Nachhaltigkeit bei. Neben Brücken kann die Technologie künftig auch industrieübergreifend, zum Beispiel an Flugzeugen oder in der Medizintechnik, eingesetzt werden.

Professor Michael Schlüter und sein TU-Team forschen daran, mit Hilfe eines gläsernen Produktionsapparats pharmazeutische Wirkstoffe ressourcen- und klimaschonend in großen Mengen innerhalb sehr kurzer Zeit zu produzieren.
Professor Michael Schlüter und sein TU-Team forschen daran, mit Hilfe eines gläsernen Produktionsapparats pharmazeutische Wirkstoffe ressourcen- und klimaschonend in großen Mengen innerhalb sehr kurzer Zeit zu produzieren. Foto: TU Hamburg / Zeta

Am Institut für Mehrphasenströmungen erhielten Senatorin Fegebank und Senator Westhagemann einen Einblick in die Wirkstoffproduktion von Morgen. Professor Michael Schlüter und sein Team stellten einen gläsernen Produktionsapparat für pharmazeutische Wirkstoffe vor. Durch diesen können lokale Prozesse beobachtet, analysiert und optimiert werden, die normalerweise nicht sichtbar sind. Mit dem Wissen können smarte Apparate entwickelt werden, die sich eigenständig optimale Produktionsbedingungen schaffen und so die Herstellung von besonders hochwertigen biopharmazeutischen Wirkstoffen ermöglichen. Damit können künftig beispielsweise auch wertvolle Impfstoffe ressourcen- und klimaschonend in großen Mengen innerhalb sehr kurzer Zeit produziert werden.

Berichterstattung über die Innovations-Sommertour an der TU Hamburg:

Hamburg1
Sat1 (ab Minute 08:50)

Weitere Termine der Innovations-Sommertour:

  • September – DESY und Science City Hamburg-Bahrenfeld
  • September – Energiecampus Bergedorf / Reallabor

Hierzu folgen separat Einladungen mit näheren Informationen an die Pressevertreter.

Regionale Innovationsstrategie (RIS)

„Mit Innovation gemeinsam für eine lebenswerte Stadt“ ist das Motto und die Vision der neuen Regionalen Innovationsstrategie (RIS) der Freien und Hansestadt Hamburg. Den wesentlichen Hebel, um diese Vision zu verwirklichen, stellen die Zukunftsthemen dar, die in einem breiten und offenen Erarbeitungsprozess der RIS definiert wurden. Dazu gehören Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Data Science und Digitalisierung sowie Materialwissenschaften und Neue Materialien. Mit diesen Zukunftsthemen und konkreten Strategie- und Handlungsfeldern schafft die Stadt eine mutige Innovationskultur, die Lust auf Neues, auf Veränderung und auf kreative Gestaltung macht. Innovation wird zu einem zentralen Thema der Stadt und soll von allen Akteurinnen und Akteuren groß gedacht werden– sowohl inhaltlich als auch räumlich.

Im Mai hat der Senat die gemeinsame Regionale Innovationstrategie der BWFGB und der BWI verabschiedet. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen umfasst die RIS ein breites Innovationsverständnis: Neue Technologien entfalten ihr volles Potenzial nur, wenn sie in gesellschaftliche Veränderungsprozesse eingebettet sind. Soziale und kulturelle Entwicklungen rücken daher mit in den Fokus der Hamburger Innovationspolitik und greifen damit auch gesellschaftliche Einflüsse auf. Dabei fokussiert sich Hamburg in seiner Innovationsstrategie auf die fünf Zukunftsthemen Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Data Science und Digitalisierung, Materialwissenschaften und Neue Materialien und nimmt hier eine aktive und gestaltende Rolle ein:

Unter anderem soll künftig eine Landesinnovationsförderung aufgebaut werden – als Grundlage für Gründung und Aufbau von mehreren Wissenschaftsclustern: Im Zentrum stehen exzellente Hamburger Wissenschaftsbereiche mit besonderem Transferpotenzial, um die dann ein wirtschaftliches Innovations-Ökosystem aus Startups, Technologiezentren, Unternehmens-Dependancen, Transfereinrichtungen etc. errichtet werden soll („Cambridge-Modell“). Außerdem soll mit Hilfe der Landesinnovationsförderung die Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Hochschulen in wichtigen Bundes- und EU-Programmen gesteigert werden, um die Drittmitteleinwerbung aus diesen Programmen weiter zu verbessern.

Innovation wird so zum integralen Bestandteil der städtischen und regionalen Entwicklung im globalen Kontext. Mit der neuen Regionalen Innovationsstrategie erfüllt Hamburg zudem formal die Anforderung für die Inanspruchnahme von EU-Strukturfondsmitteln.

Neben der Umsetzung konkreter Maßnahmen soll die Strategie außerdem kontinuierlich weiterentwickelt werden, um künftige Herausforderungen und aufkommende Zukunftsthemen zu antizipieren – in Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.

Rückfragen der Medien

Behörde für Wirtschaft und Innovation
Pressestelle | Nico Jaenecke
Telefon: 040 42841 – 1359
E-Mail: pressestelle@bwi.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bwi
Twitter: @HH_BWI | Instagram: @hh_bwi

Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
Jon Mendrala, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2322
E-Mail: jon.mendrala@bwfgb.hamburg.de
Internet: https://www.hamburg.de/bwfgb/
Twitter: @hh_bwfgb
Instagram: hh_bwfgb

Text: BWI, Nico Jaenecke; BWFGB, Jon Mendrala


TUHH - Pressestelle
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