Wie sieht der Flughafen der Zukunft aus? Forschende der TU Hamburg arbeiten an nachhaltigen Lösungen für CO2-neutrales Fliegen

28.10.2020

Der Flughafen der Zukunft soll vor allem eines sein - nachhaltig, so auch neue Flugzeugkraftstoffe.
Der Flughafen der Zukunft soll vor allem eines sein - nachhaltig, so auch neue Flugzeugkraftstoffe. Foto: privat

Der Flughafen der Zukunft soll vor allem eines sein - nachhaltig. Wie das gelingen kann, erarbeiten nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Kopenhagen und vierzehn weiteren europäischen Partnern im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020. Unter dem Titel „Smart Airports“ sollen Lösungsansätze für die Realisierung eines CO2-neutralen Flughafens entwickelt und die dafür notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden. Das Gesamtprojekt wird mit knapp 12 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert, das Gesamtvolumen beläuft sich auf circa 15 Millionen Euro.

Bis 2050 sollen laut der Europäischen Kommission die Kohlenstoffdioxidemissionen von Flugzeugen und Flughäfen reduziert und künftig vollständig vermieden werden. So umfasst das Horizon-Projekt einerseits konkrete Lösungsansätze für alternative Treibstoffe und andererseits Überlegungen zu neuen Flughafendesigns, um beispielsweise Gebäude-, Fahrzeuge und Flugzeuge mit Solarstrom versorgen zu können. An der TU Hamburg hat sich dafür in dem Teilprojekt „ALIGHT“ ein Expertenteam unter der Leitung von Dr. Ulf Neuling zusammengefunden.

„Was wir sehen ist, dass nur sehr wenige Flughäfen auf neue Treibstoffe und Energieträger vorbereitet sind. Ihre Infrastruktur ist ausschließlich für die heute verwendeten Treibstoffe ausgelegt“, erklärt Dr. Ulf Neuling die schwierige Ausgangslage. „Zudem fehlt es an geeigneten Verfahren für die Nachweisführung und Anrechnung von nachhaltigen Kraftstoffen, da diese meist mit fossilen Kraftstoffen vermischt werden. Das erschwert den Masseneinsatz und führt zu einem hohen administrativen Aufwand“, so Neuling weiter.

Dr. Ulf Neuling der TU Hamburg forscht am Flughafen der Zukunft.
Dr. Ulf Neuling der TU Hamburg forscht am Flughafen der Zukunft. Foto: privat

Deshalb arbeitet die Projektgruppe des TU-Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft unter anderem an einem verbesserten Umgang mit nachhaltigen Flugkraftstoffen. Im Zentrum der Forschung stehen dabei die Beschaffung, Mischung und Betankung der nachhaltigen Flugkraftstoffe, sowie deren Qualitätskontrollen und Sicherheitsmaßnahmen. Zudem befassen sich die Forschenden mit der Entwicklung intelligenter Energielösungen für Flughafenbetriebe, einschließlich der eigenen Produktion nachhaltiger Energie sowie der Energiespeicherung und Elektrifizierung. Ein weiterer Teil des Projekts wird die Entwicklung des Flughafens der Zukunft gewidmet, der nachhaltige Flugkraftstoffe sowie Strom und Wasserstoff unterstützt. „Unsere Forschungsergebnisse gelten zunächst für Kopenhagen. Unser Ziel ist es aber diese als Inspirationsquelle für ganz Europa zu etablieren. So könnten wir einerseits die Klimaziele der nationalen Regierungen aus dem Pariser Abkommen erreichen und gleichzeitig eine klare Vision für nachhaltige Flughäfen der Zukunft schaffen“, so Neuling weiter.

Die Laufzeit von „ALIGHT“ beginnt zum 1. November 2020 und beträgt insgesamt vier Jahre. Neben der TU Hamburg sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universität von Parma, der Copenhagen Airport (CPH) sowie weitere Einrichtungen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette beteiligt.

Kontakt:

Technische Universität Hamburg
Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft
Dr.-Ing. Ulf Neuling
+49 40 42878-4391
ulf.neuling@tuhh.de

CR- & Communication Advisor
Kevin Arildtoft Moer
Copenhagen Airports A/
+45 21 44 33 05
kevin.arildtoft@cph.dk


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