Maschinenelemente zum Anfassen: Präsentation des neuen interaktiven Lernraums an der TUHH

12.05.2014

Dr. Ralf Grote, Prof. Thorsten Schüppstuhl, Dipl.-Ing. Gregor Beckmann, Dr.-Ing. Jens Schmidt, Bert E. König (v.l.n.r.)
Dr. Ralf Grote, Prof. Thorsten Schüppstuhl, Dipl.-Ing. Gregor Beckmann, Dr.-Ing. Jens Schmidt, Bert E. König (v.l.n.r.) Foto: TUHH/Gruhn

Kugellager, Antriebswellen, PKW-Getriebe: In der vergangenen Woche wurde der neue Maschinenelemente-Demonstrationspool an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) vorgestellt. Der ehemalige Seminarraum in Gebäude L wurde von Grund auf modernisiert und beherbergt nun klassische Maschinenelemente. Studierende können diese bedienen, auseinander- und zusammen bauen, um so komplexe Mechanismen leichter zu verstehen.

Rund fünf Monate betrug die Umbauzeit. – Heute erstrahlt der Raum in hellem und umweltfreundlichem LED-Licht, das nicht nur die in den Glasvitrinen liegenden Maschinenteile beleuchtet. Die Möbel lassen sich rollen, so dass die Studierenden flexibel in Gruppen lernen können. Professor Dieter Krause, Leiter des Instituts für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik, initiierte das Projekt mit dem Ziel, den Praxisbezug für Studierende zu verbessern, ihre Kenntnisse der Konstruktionstechnik zu vertiefen und die Motivation zu erhöhen. Ausgestellt werden klassische Elemente wie Kugellager, Antriebswellen und sogar das Getriebe eines Mercedes A-Klasse.

„Früher hatten viele Studierende schon mal an Papas Auto oder am eigenen Mofa rumgeschraubt. Heute können sich die Studierenden kaum etwas bei den zweidimensionalen Zeichnungen vorstellen, die in den Vorlesungen gezeigt werden, weil praktische Vorkenntnisse fehlen“, erklärt der Projektverantwortliche, Diplom-Ingenieur Gregor Beckmann. Deshalb werden seit einiger Zeit Videos in die Maschinenbauvorlesungen integriert, die die Wirkmechanismen einzelner Maschinenelemente vorführen. „Die Videos kamen bei unseren Studierenden sehr gut an. Jetzt gibt es die Demonstratoren aus den Filmen auch noch zum Anfassen und Auseinanderschrauben“, freut sich der Doktorand, der die Maschinenelemente selbst entwarf und von der Forschungswerkstatt Maschinenbau anfertigen ließ.

Die Demonstratoren erleichtern das Verständnis komplexer Mechanismen
Die Demonstratoren erleichtern das Verständnis komplexer Mechanismen Foto: TUHH/Gruhn

Auch Vertreter des Fachschaftsrats Maschinenbau nahmen an der Einweihungsfeier teil und zeigten sich begeistert: „Das Tolle an den Exponaten hier ist, dass sie auf das Wesentliche reduziert sind und man so die einzelnen Prozesse besser nachvollziehen kann“, lobt Student Merten Stender. „Unsere „Königsdisziplin“ ist es, ein Getriebe zu konstruieren – das kommt im 4. und 5. Semester auf uns zu. Natürlich ist es da hilfreich, wenn man die einzelnen Teile schon einmal gesehen oder auseinander gebaut hat. Es nimmt einem die Hemmungen, wenn man sieht, dass das PKW-Getriebe eigentlich auch nur aus den Teilen besteht, die man hier in den Händen hält.“

Das Projekt konnte nur dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Firma Mankiewicz Gebr. & Co. (GmbH & Co. KG) verwirklicht werden, dessen geschäftsführender Gesellschafter Dipl.-Kfm. Michael O. Grau die Zuwendung veranlasste. Bert E. König, Geschäftsführer der Stiftung zur Förderung der Technischen Universität Hamburg-Harburg, lobt: „Michael Grau hat verstanden, was es bedeutet, junge Menschen zu fördern. Seit vielen Jahren schon ist er Stifter der TUHH. Er spürt sofort, ob eine Idee ihm gefällt oder nicht – diese traf ins Schwarze.“

Studierende können den Raum ab sofort nutzen. Zukünftig sollen hier auch Sprechstunden stattfinden, in denen die Mechanismen anhand der realen Objekte erläutert werden.


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