Einzigartiges Graduiertenkolleg an der TUHH: Gegenseitiges Verständnis für eine bessere Forschung

18.12.2014

In kleinen Gruppen erarbeiten sich die Teilnehmer ein Basiswissen zu bestimmten SFB-Teilprojekten.
In kleinen Gruppen erarbeiten sich die Teilnehmer ein Basiswissen zu bestimmten SFB-Teilprojekten. Foto: TUHH/Geringer

Am Dienstag, den 16.12.2014, fanden erneut die Promovierenden des Sonderforschungsbereichs 986 „Maßgeschneiderte Multiskalige Materialsysteme“ – M3 (SFB 986) an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zusammen, um sich über ihre gegenseitige Forschungsarbeit zu informieren. Das integrierte Graduiertenkolleg des SFB 986, geleitet von Professor Christian Kautz mit Unterstützung von Dr. Alette Winter und Dr. Ulrike Herzog, bietet ein einzigartiges Format, um das interdisziplinäre Know-how der Promovierenden zu fördern: sogenannte Tutorials. Bevor ein Doktorand sein Thema präsentiert, bearbeiten die anderen, vorwiegend fachfremden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in kleinen Gruppen Arbeitsblätter, die ihnen ein Basiswissen zu bestimmten SFB-Teilprojekten liefern. Neben der Vermittlung von fachlichen und sozialen Kompetenzen zielt das Graduiertenkolleg darauf ab, die Promovierenden umfassend auf ihre spätere Berufstätigkeit in Wissenschaft oder Industrie vorzubereiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit in diesen Tätigkeitsfeldern zu stärken.

In dem seit 2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten SFB 986 forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Grundlagen für eine neue Gattung von Werkstoffen – den „maßgeschneiderten multiskaligen Materialsystemen“. Eine erfolgreiche Vernetzung im Sinne effektiver Kooperationen innerhalb des SFB 986 spielt eine entscheidende Rolle fu?r den Erfolg des Projektes. Diese ist nur dann möglich, wenn ein allgemeines Verständnis der fachlichen Grundlagen der jeweils anderen Mitglieder vorhanden ist. Da letztere aus verschiedenen Fachgebieten stammen, wie Physik, Chemie, Verfahrenstechnik und Materialwissenschaften kann die Kenntnis der Grundlagen nicht allgemein vorausgesetzt werden. In Anlehnung an das Konzept des Problem-Basierten Lernens erarbeiten sich daher die Promovierenden gemeinsam die relevanten fachlichen Grundlagen anhand von qualitativen Arbeitsblättern (Tutorials). Diese werden zuvor von der oder dem Vortragenden mit didaktischer Unterstützung der Mitarbeiter des Graduiertenkollegs erstellt. „Ich halte diese Treffen fu?r sehr wertvoll", sagt Sebastian Behr der seit Oktober 2012 in dem SFB promoviert. „Neben der fachlichen Weiterbildung schätze ich den persönlichen Austausch mit den anderen Doktoranden. Zudem ist es hilfreich, zu verstehen, wie die anderen forschen, um sich gegenseitig zu unterstu?tzen und die einzelnen Forschungsergebnisse am Ende zu einem großen Ganzen zusammenzubringen."

So geht es auch bei den Projektpräsentationen im Graduiertenkolleg nicht allein um die Darstellung von Forschungsergebnissen. Vielmehr sollen die Promovierenden Ziele, Methoden und Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte zielgruppenorientiert aufbereiten, um die Zusammenarbeit der Teilprojekte im SFB zu fördern. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf und der Entwicklung des Graduiertenkollegs", sagt Dr. Ulrike Herzog. "Das bessere Verständnis für die Forschung der anderen stärkt den Gruppenzusammenhalt und ebnet den Weg für eine fruchtbare Zusammenarbeit." Neben den Promovierenden, für die das Graduiertenkolleg obligatorisch ist, sind auch interessierte Post-Docs und Master-Studierende des SFB 986 im Graduiertenkolleg willkommen.


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