Einweihung des Hauptgebäudes der TU Hamburg - weithin sichtbares Wahrzeichen mit großer Strahlkraft

24.08.2012

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt mit dem Präsidenten der TU Hamburg, Garabed Antranikian (links), sowie dem Architekten des Hauptgebäudes, Meinhard von Gerkan.
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt mit dem Präsidenten der TU Hamburg, Garabed Antranikian (links), sowie dem Architekten des Hauptgebäudes, Meinhard von Gerkan. Foto: AZV

Hamburgs Technische Universität hat 34 Jahre nach ihrer Gründung endlich auch ein repräsentatives Eingangstor. Mit ihrem Hauptgebäude in exponierter Lage auf dem Schwarzenberg öffnet sich die Technische Universität Hamburg (TUHH) einerseits in den Campus und andererseits in den Stadtteil Harburg auch baulich. Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt und der Präsident der TU Hamburg, Professor Garabed Antranikian, werden heute um 11 Uhr das neue TU-Gebäude, das im vorgesehenen Zeitrahmen von der Sprinkenhof AG erstellt wurde, gemeinsam mit mehr als 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft einweihen.Das Gebäude A ist Sitz des Studentischen Lern-und Kommunikationszentrums sowie großer Teile der Verwaltung und des Präsidiums. Es besteht aus der historischen Bausubstanz einer Pionierkaserne und zwei Ergänzungsbauten. Für den Plan zeichnet das Hamburger Architektenbüro von Gerkan, Marg und Partner verantwortlich.

Das rund um die Uhr geöffnete Lern-und Kommunikationszentrum wird vom AStA der TUHH in eigener Regie verwaltet. In südlicher Richtung erstreckt sich - fast wie auf einer Insel umgeben von Wohnbebauung - der Campus mit 14 Gebäuden. Umso zwingender wurde als Orientierungspunkt und markantes Entree das Hauptgebäude. Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt und der Präsident der TU Hamburg, Professor Garabed Antranikian, haben das neue TU-Gebäude, das im vorgesehenen Zeitrahmen erstellt wurde, heute gemeinsam mit mehr als 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft eingeweiht.

2009 hatte das Architektenbüro von Gerkan, Marg und Partner in der Amtszeit des damaligen Präsidenten Edwin Kreuzer den Zuschlag erhalten, aus der maroden, als denkmalwürdig eingestuften Trutzburg von 1871 ein Gebäude zu entwerfen, das den universitären Ansprüchen an Raum und Freiheit Rechnung trägt. Die Studierenden finanzierten selbst mit 4 Millionen Euro aus Studiengebühren ihr Lern-und Kommunikationszentrum, das auch maßgeblich von ihnen geplant wurde. Der Fassadenschmuck der Neubauten besteht aus Aluminiumrohren und Drahtseilen, hinter deren scheinbar wahlloser Anordnung sich ein Muster verbirgt: Der Morsecode für Technische Universität Hamburg Harburg.

Kaserne meets Universität

Die Bauarbeiten begannen 2010 mit der Grundsanierung und Beseitigung des Hausschwamms. Danach wurde die Kaserne größtenteils entkernt und die Lücke im Ostteil mit einem würfelförmigen Neubau gefüllt sowie im Westen der historische Teil mit einem quaderförmigen Anbau ergänzt. Es entstand wieder ein Ganzes mit neuem Charakter im Innern wie von außen. Herzstück ist das offene, 21,5 Meter hohe und zu den drei Etagen führende Treppenhaus mit einem Foyer im Parterre. Von der Schwarzenbergstraße sowie vom Campus führen zwei Freitreppen zu den 10,5 Meter hohen Eingangstüren. Diese Glasportale spiegeln die Form der historischen Rundbogenfenster wieder, von denen zwölf im Original im Parterre erhalten sind. Außer der Neubau-Fassade bilden diese Portale d a s prägende architektonische Element des Hauptgebäudes. Innen ist ein warmes Ziegelrot die beherrschende Farbe in Anlehnung an die Backsteinfassade. Alt und Neu treffen auch dort aufeinander, wo die ursprüngliche Außenfassade in das Gebäude integriert wurde, und - wie im dritten Stockwerk - Flurwände von Friesen gesäumt werden. Wie es einst in der Kaserne aussah, zeigt zum Beispiel der zur Gänze erhaltene seitliche Treppenaufgang im Westflügel des Altbaus.

Gesamtansicht
Gesamtansicht
Foto: Heiner Leiska

Studentisches Lern- und Kommunikationszentrum

Das Lern -und Kommunikationszentrum im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss bietet auf etwa 1000 Quadratmetern unter anderem Platz für 18 kleinere und größere Räume zum Lernen. Dieses neue Angebot schafft dringend benötigte Räume und unterstützt die an der TUHH geförderte Teamarbeit. Für die Work-Life-Balance im Studium stehen das mit Sitzecken und einer Theke ausgestattete Foyer und direkt darüber eine Galerie mit 100 Quadratmetern zur Verfügung sowie weitere 167 Quadratmeter in dem dahinter angrenzenden Multifunktionsraum, der zum Lernen ebenso taugt wie für Vortrags-und Kinoabende. Bei schönem Wetter lädt die Terrasse ein.

Der Ostflügel wird ausgebaut

Der aus Kostengründen zunächst zurückgestellte Innenausbau des historischen Ostflügels wird dank der im Juli dieses Jahres erfolgten Entscheidung des Senats ausgeführt. Ab 2014 werden auf etwa 800 Quadratmetern weitere Räume für studentische Lerngruppen sowie Büroräume für Lehrpersonal zur Verfügung stehen. Die Kosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro finanziert die TUHH aus Überschüssen vorheriger Jahre.

Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: "Mit dem neuen Hauptgebäude bekommt die Technische Universität ein unverwechselbares Gesicht. Sie öffnet sich ihrem Umfeld damit jetzt auch baulich. Das stärkt die Identifikation der Hochschule mit dem Stadtteil - und umgekehrt. Die attraktiven Lern- und Lehrräume in offener Atmosphäre werden das Campusleben bereichern."

TUHH-Präsident Professor Garabed Antranikian: "Wir freuen uns über die Vollendung dieses lang gehegten Wunsches, am Nordrand des Campus’ ein repräsentatives Universitätsgebäude zu errichten. Damit wird für die wachsende TU Hamburg in Harburg dringend benötigter Raum besonders für die Studierenden geschaffen und ein weithin sichtbares Wahrzeichen mit großer Strahlkraft für die Technischen Wissenschaften in Hamburg.

Henning Tants, Geschäftsführer Spinkenhof AG: "Die Sanierung der ehemaligen Kaserne auf dem Schwarzenberg mit dem integrierten Neubau war eine besondere Herausforderung, da neben dem Dreiklang aus einer wirtschaftlichen, ökologischen und funktionalen Betrachtungsweise die besonderen Aspekte des Denkmalschutzes beachtet werden mussten und wir für die TUHH im Auftrag der Behörde für Wissenschaft und Forschung ein Ensemble geschaffen haben, welches eine Symbiose aus historischen Elementen verknüpft mit modernen Anforderungen darstellt."

Carl Eißing, Vorsitzender des AStA der TUHH und Student des Schiffbaus: "Der AStA ist stolz darauf, dass ein großer Teil des Gebäudes durch Studenten gestaltet wurde. Studiengebühren wurden hier sinnvoll in die Verbesserung der Lernraumsituation investiert. Wir sehen das Hauptgebäude als Paradebeispiel für den Gestaltungswillen der Studierenden, den man auch weiterhin nutzen sollte."

Das Hauptgebäude in Zahlen

Kosten

25,8 Millionen Euro insg.
Summe aus:
11,8 Millionen € TUHH-Haushaltsmittel
10 Millionen € Konjunkturprogramm II des Bundes
4 Millionen € aus Studiengebühren

Maße

Länge: 102 Meter
Höhe: 21,50 Meter
Tiefe: 36 Meter an der breitesten Stelle

Raum

3700 Quadratmeter Hauptnutzfläche, davon
1633 Quadratmeter i.d. Neubauten, davon
1000 Quadratmeter Lern-und Kommunikationszentrum

Räume

208 Räume, insg. davon
104 Büros für die Verwaltung
18 Lernräume
12 Seminarräume mit 320 Plätzen
2 Hörsäle mit je 80 Plätzen
1 Raum mit 30 PC-Arbeitsplätzen
71 Nebenräume für Technik, Lager, etc

Material

3200 Kubikmeter Beton
20 000 Dachschindeln aus Faserbeton

Ausführende

Architekt: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Bauherr: Behörde für Wissenschaft und Forschung
Baumanagement: Sprinkenhof AG
Generalplaner: Arbeitsgemeinschaft gmp/Obermeyer

Eindrücke der Einweihungsfeier: http://www.tuhh.de/tuhh/u … eihung-hauptgebaeude.html


TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
E-Mail: pressestelle@tuhh.de