Olympus Europa Stiftung Verleihung des OLYMPUS-Preises 1997

14.04.1997


Mit dem OLYMPUS-Preis werden am 19. April 1997 junge Wissenschaftler
der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) geehrt. Der
Preis ist mit 8.000 DM dotiert und wird jährlich für
hervorragende Diplom- und Doktorarbeiten auf dem Gebiet der
Bildverarbeitung und Bildauswertung in technisch-wissenschaftlichen
Anwendungen ausgeschrieben.

Den ersten Preis in Höhe von 5.000 DM erhält Dipl.-Ing. Irem Stratmann für ihre
Diplomarbeit "Automatische Auswertung von mikroskopischen
Blebtschlammaufnahmen mittels digitaler Bildverarbeitung".

Den zweiten Preis, dotiert mit 3.000 DM, erhält Dr.-Ing.
Marc Schael für seine wertvollen Erkenntnisse zum Thema
"Invariantenbasierte Objekterkennung aus dreidimensionalen
Sensordaten".

Die Urkunden werden während einer Tagung und eines
Fortbildungsseminars der Sektion Medizin- und Wissenschaftsphotographie
der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V. von Dr. Andreas
Berg, Geschäftsführer der Olympus Europa Stiftung
Wissenschaft fürs Leben, überreicht. Die Laudatio wird Prof.
Dr.-Ing. Hans Burkhardt, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
(ehemals TUHH) halten.

Die Olympus Europa Stiftung fördert seit 1988 Forschungsvorhaben
auf den Gebieten der wissenschaftlichen Fotografie, der endoskopischen
Diagnose und Therapie sowie der Mikroskopie und der klinischen Chemie.

Einladung zum Fototermin: 19.04.1997, 12.00 Uhr im AUDIMAX der TUHH,
Denickestr. 22

Bei Rückfragen:


Olympus Europa Stiftung Wissenschaft fürs Leben
Prof. Dr.-Ing. H. Burkhardt


Dr. Andreas Berg
Tel. 7718-3225


Wendenstraße 14 - 16
oder


20097 Hamburg
Pressestelle


Tel.: 23 04 97
Tel.: 7718-3458


Fax: 23 07 58
Fax: 7718-2040









Frau Irem Stratmann



Die Mikroorganismen in biologischen Kläranlagen erweisen sich
unter dem Mikroskop als sehr empfindliche Indikatoren für den
Betriebszustand einer Anlage. Das optische Erscheinungsbild dieser
Mikroorganismen gibt eindeutige Hinweise dafür, ob die Anlage sich
in einem normalen Betriebszustand befindet, oder möglicherweise
kurz davor ist, aus Sauerstoffmangel oder sonstigen nicht optimalen
Lebensbedingungen umzukippen. Dabei können diese biologischen
Sensoren, ähnlich wie wenn man eine Forelle für die
Überprüfung der Trinkwasserqualität verwendet,
wesentlich empfindlicher sein als chemische Analysen. Das Ziel der
Diplomarbeit war nun, eine automatische, rechnergestützte
Bildauswertung zur Klassifizierung von mit Videokameras aufgenommenen
mikroskopischen Aufnahmen von Mikroorganismen zur
Betriebzustandsanalyse zu entwicklen.

Im Rahmen der Arbeit gelang es erste wertvolle Erkenntnisse für
eine Lösung dieser schwierigen Aufgabenstellung zu finden und
eindeutig den Nachweis für eine Korrelation der Bildmerkmale mit
dem Betriebszustand der Anlage herzustellen. Als Fernziel, könnte
das Ergebnis einer solchen automatischen Bildanalyse auch dazu
verwendet werden, auf den Betriebzustand einer Kläranlage
rückzuwirken, sie also damit zu regeln.



Herr Marc Schael

Bei dreidimensionalen Datensätzen, wie sie z.B. in der
medizinischen Computertomographie anfallen, handelt es sich um riesige
Datenmengen, welche nur sehr schwer automatisch von einem Rechner
ausgewertet werden können. Macht man von einem Patienten z.B. im
Abstand von zwei Jahren eine Aufnahme, und möchte man wissen, ob
bedingt durch Krankheit Veränderungen an gewissen Organen oder
Körperteilen stattgefunden haben, so ist es einem Rechner i.a.
nicht möglich, diese beiden Datensätze miteinander zu
vergleichen, da die Daten nicht registriert sind, d.h. man weiss nicht,
wo bestimmte Körperteile in den grossen Datensätzen
wiederzufinden sind.

Herr Schael ist es gelungen, in seiner Arbeit eine von der Lage des
Patienten unabhängige, invariante Beschreibung von
Tomographiedatensätzen zu entwickeln. Damit ist ein erster Ansatz
zur normierten Datenablage gelungen, welcher eine wesentliche
Voraussetzung zur Verwaltung von Tomographiedatenbanken ist.




TUHH - Pressestelle
Ingrid Holst
E-Mail: pressestelle@tuhh.de