NIT und TUHH: Ein Jahr NIT - vom Modell zum Vorbild: Statements und Hintergrund

16.12.1999

Anläßlich der Pressekonferenz zum einjährigen Bestehen
des Northern Institute of Technology wurden Statements von
Jörg Dräger, Geschäftsführer des
NIT,
Prof. Wolfgang Bauhofer, Präsident des NIT,
Wirtschaftssenator Dr. Thomas Mirow,
Christian Wriedt, Mitglied des Vorstandes der Körber-Stiftung
 
Jörg Dräger, Geschäftsführer
des NIT
Ein Jahr NIT - vom Modell zum Vorbild
"Bildung ist ein globaler Markt mit zunehmender Wettbewerbsintensität.
Die besten deutschen Studenten studieren im Ausland, deutsche Universitäten
haben für die internationale Elite an Attraktivität verloren und erfolgreiche
ausländische Universitäten etablieren sich auf dem deutschen Markt. Vor
diesem Hintergrund ist im Dezember 1998 das NIT Northern Institute of
Technology gegründet worden - aus der gemeinsamen Initiative der staatlichen
Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und der privaten Wirtschaft.

Innerhalb nur eines Jahres ist das Public-Private-Partnership Modell
des NIT - geprägt durch Internationalität, Innovation, Flexibilität, Interdisziplinarität
und Unternehmertum - zum Vorbild auch für andere staatliche Universitäten
geworden. Denn: Das NIT ergänzt und stärkt die TUHH, die durch das NIT
ihre internationale Ausrichtung und ihren Eliteanspruch weiter ausbauen
konnte - ein Zugewinn für den gesamten Bildungsstandort Hamburg und Deutschland.
Der Wandel im Bildungsmarkt verlangt eine zügige Reform der deutschen
Universitäten. Gerade durch seine schnelle Umsetzbarkeit gewinnt das Modell
des NIT zusätzlich an Attraktivität. Nur ein Jahr nach der Gründung
haben die ersten 30 Studenten ihr Studium aufgenommen,
liegen für das zweite Jahr fast doppelt so viele neue Stipendienzusagen
vor wie geplant, kooperiert das NIT mit kompetentesten Partnern im Bereich der Lehre,
ist das erste Gebäude finanziert und wird bis Herbst 2000 fertiggestellt,
plant das NIT den weiteren inhaltlichen Ausbau zur Stärkung des Standorts
Hamburg.

Studierende: Die ersten 30 Studierenden des NIT kommen aus 18
Ländern in fünf Kontinenten. Ausgewählt aus insgesamt 800 Kandidaten,
studieren sie nun an NIT und TUHH im zweijährigen, englischsprachigen
Masterstudiengang "Global Engineering" in fünf verschiedenen Fachrichtungen.
Alle Studenten des ersten Jahrgangs erhalten ein Stipendium.
Stipendien: Der Zuspruch für das NIT bei Sponsoren aus der Wirtschaft
hat alle Erwartungen übertroffen. Statt der geplanten 30 Stipendien für
das kommende Jahr stehen dem NIT zum jetzigen Zeitpunkt 58 Stipendien
zur Verfügung. Neu als Sponsoren konnten in jüngster Vergangenheit DaimlerChrysler,
Phoenix, I.M.A: (Italien), Nordmetall und der Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft gewonnen werden. Alle Studenten des nächsten Jahres werden
ein Stipendium erhalten.
Partner: Das NIT hat neben der TUHH weitere äußerst kompetente
Partner für die Ausgestaltung und Durchführung des Curriculums gewinnen
können - eine wegweisende Kooperation für Qualität, Effizienz und Praxisnähe.
Die Ausbildung im Bereich Management wird in Zusammenarbeit mit der größten
Unternehmensberatung europäischen Ursprungs, Roland Berger & Partner,
durchgeführt; eine der führenden deutschen Rechtsanwaltskanzleien, Feddersen
Laule Scherzberg Ewerwahn Finkelburg Clemm, bietet Veranstaltungen im
Bereich Internationales Recht; der weltweit größte Zusammenschluß von
Kulturorganisationen, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, begleitet
das Humanities Curriculum.
Leben und Lernen auf dem Campus: Das NIT errichtet auf dem Campus
der TUHH ein eigenes Kolleggebäude, für das die Freie und Hansestadt Hamburg
das Grundstück und die Körber-Stiftung mit DM 22 Mio. die Finanzierung
zur Verfügung gestellt hat. Neben den Lehr- und Seminarräumen, Computer-Räumen,
Büros und Laboren beherbergt das Gebäude auch die Wohnungen der Studenten
sowie ein Sport- und Aerobic-Studio. Das Bauvorhaben ist bisher im Zeit-
und Kostenplan. Die Wohnungen werden am 15. August 2000 bezugsfertig sein,
der Rest des Gebäudes bis zum 30. September. Aktuelle Photos gibt es unter
http://134.28.77.253/baudesnit/.

Weiterer Ausbau: Der Ausbau des NIT wird in den nächsten Jahren
weitergehen - mit der gleichen Innovation und der gleichen Geschwindigkeit
wie im ersten Jahr. Neben einer Erweiterung der Kapazität und einer Vertiefung
der Management-Ausbildung wird das NIT insbesondere im Bereich Multimedia
und e-business aktiv werden. Zur Stärkung des Medien- und Internetstandorts
Hamburg möchten die MediaCity-Port (Hafencity) Initiative und das NIT
in enger Zusammenarbeit bereits im nächsten Jahr entsprechende Bildungs-
und Weiterbildungsprodukte auf höchstem Niveau anbieten. Nur so kann hier
das Umfeld geschaffen werden, das Hamburg auch in Zukunft der Medienstandort
in Deutschland bleibt - mit der Kompetenz des MediaCity-Port im Bereich
der digitalen Wirtschaft und des NIT im Bereich der innovativen Ausbildung."

Prof. Wolfgang Bauhofer, Präsident des NIT,

Das NIT: ein Zugewinn für die TUHH
"Die TUHH gilt heute als eine der innovativsten und besten technischen
Universitäten in Deutschland. Mit dem NIT möchte sie auch den Sprung in
die internationale Spitzengruppe schaffen. Vom Konzept des NIT überzeugt,
haben vor einem Jahr 32 Professoren und Freunde der TUHH das Stammkapital
für die NIT GmbH aus ihren privaten Mitteln finanziert.
Die Qualität deutscher Ingenieurausbildung hat bereits höchstes internationales
Niveau. Aber das attraktive Gesamtpaket aus exzellenter Lehre, individueller
Förderung und Freizeitangeboten, mit dem amerikanische oder englische
Privatuniversitäten Top-Studenten aus aller Welt gewinnen, ist schwer
zu überbieten.
Seit der Gründung des NIT gibt es in Deutschland jedoch ein eigenständiges
und international konkurrenzfähiges Angebot. Mit dem Modell des Public-Private-Partnership
kann das NIT über die Spitzen-Bildung der TUHH hinaus Extras anbieten,
die eine staatliche Finanzierung allein nicht abdecken kann:

Zusätzliche Lehrveranstaltungen, z.B. eine exzellente Management-Ausbildung
für Ingenierinnen und Ingenieure ·
Einbindung der Studierenden in das Industrie-Netzwerk des NIT, wodurch
die Ausbildung hohen Praxisbezug vorweist ·
Fachliche und persönliche Betreuung, Wohnmöglichkeiten und Sportangebote

Stipendien von Sponsoren.

Ermöglicht wird dieses Angebot durch die enge Zusammenarbeit des NIT
mit seinen Partnern aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Jenseits des Sponsorings
entsteht um das NIT herum ein Netzwerk, indem ein wichtiger Kontakt zwischen
Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Bereiche stattfindet: Ingenieure,
Kulturwissenschaftler, Unternehmensberater, Politiker, Juristen und Industrielle
treten hier in regen Austausch von Informationen, Konzepten und Ideen.
Bereits in seinem ersten Jahr sind vom NIT viele Impulse ausgegangen.
Wir sehen heute, daß es sich lohnt, in Bildung zu investieren. Denn dies
ist eine Investition in Köpfe - in junge, hoch engagierte und qualifizierte
Menschen, die unsere Zukunft sichern. Die TUHH kann stolz auf seinen agilen
Juniorpartner sein und wird von seinen Erfahrungen profitieren."

Wirtschaftssenator Dr. Thomas Mirow,
"Mit Blick auf einen sich internationalisierenden Bildungsmarkt brauchen
wir inno-vative Angebote und neue Formen der Ausbildung. Die sich auch
bei uns ab-zeichnende Herausforderung durch private Träger halte ich für
wichtig und nütz-lich. Denn sie ist ein Ansporn auch für die staatlichen
Bildungseinrichtungen, ihre Angebote wettbewerbsfähig und leistunsfähig
zu gestalten. Das NIT liefert einen wichtigen Beitrag zu einer qualitativ
hochwertigen und auf die Bedarfe der Unter-nehmen zugeschnittenen Ausbildung.
Mit seinem Konzept berücksichtigt es zwei ganz wichtige Aspekte: Zum einen
- durch die private Trägerschaft und die enge Ausrichtung an den Bedarfen
der Wirtschaft - die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung
und Anwendung, zum anderen die Verflechtung mit Leistungsträgern anderer
Länder. Ich begrüße es besonders, daß das NIT sein Bildungsangebot für
die Medien- und Internetbranche ausbauen möchte: ·

Gemeinsam mit der TUHH wird ab Oktober 2000 der zweijährige, technisch-orientierte
Studiengang "Information and Media Technologies" angeboten. ·
In enger Zusammenarbeit mit der MediaCity-Port Initiative soll das
inhaltsorientierte Aus- und Weiterbildungsangebot im Bereich Neue Medien
und e-business in Hamburg erweitert werden.

Die Erfahrungen dieser Partner in der digitalen Wirtschaft, der Wissenschaft
und der privaten Bildung werden in Hamburg Ausbildung auf Spitzenniveau
ermögli-chen und dazu beitragen, den wichtigsten Wachstumsfaktor für den
Medienstandort Hamburg - qualifizierte Arbeitskräfte - zu stärken."
Christian Wriedt, Mitglied des Vorstandes der Körber-Stiftung

"In Deutschland gibt es viele private Bildungsinitiativen mit Bedarf
an finanzieller Unterstützung. Die Körber-Stiftung hat sich für eine Förderung
des NIT entschieden. Überzeugt hat uns das Konzept, das sich durch entscheidende
Punkte von anderen Bildungseinrichtungen abhebt: ·

Das Modell der Public-Private-Partnership gibt Impulse für die gesamte
Bildungslandschaft Deutschlands. Mit unserem Engagement am NIT unterstützen
wir keine Insel-Lösung, sondern fördern eine zügige, grundlegende Veränderung
des veralteten Bildungssystems. ·
In diesem Modell wurde auf Bewährtes gebaut. Die TUHH garantiert mit
ihrer exzellenten Forschung und Lehre eine Spitzenausbildung in den
Ingenieurwissenschaften.

Von den Erfolgsfaktoren der Ausbildung am NIT profitiert auch die Wirtschaft,
die einen großen Bedarf an bestgebildetem Führungsnachwuchs hat: ·

Zusatzqualifikationen jenseits der Ingenieurwissenschaften in Management,
Recht, Geisteswissenschaften und Sprache ·
Internationalität ·
zügige Ausbildung durch umfassende Betreuung und Organisation.

Weitere Gründe für unser Engagement sind: ·

Wir wollen zur weltweiten Verbreitung der Tatsache beitragen, dass
Spitzenausbildung in Deutschland möglich ist. Dies trägt zur positiven
Wahrnehmung im Ausland bei, hat damit völkerverständigenden Charakter
und fördert den Austausch von Kultur, aber auch von Waren und Dienstleistungen
zum Wohle unserer Gesellschaft. ·
Ein in Deutschland ausgebildeter Student aus dem Ausland wird sein
Leben lang ein Botschafter unseres Landes bleiben. Diese Multiplikation
von deutscher Sprache, Kultur und Wertschätzung ist in vielerlei Hinsicht
von großer Bedeutung. Durch immer stärkere internationale Verflechtung
von Wirtschaftsaktivitäten ist es für Gesellschaften entscheidend, Partner
und Mitarbeiter zu haben, die mit unserem Land positive Erinnerungen
verbinden.

Stiftungen sind ideale Institutionen, um in unserer Wissensgesellschaft
auch Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung zu übernehmen. Wir,
die Körber-Stiftung, haben dazu beigetragen, dass durch die von uns gestellten
Mittel das NIT-Gebäude entstehen kann.
Die Körber AG hat, wie auch 18 andere Unternehmen und Institutionen,
diese Idee aufgegriffen und Stipendien zur Verfügung gestellt. Wir laden
jeden Interessierten ein, sich zu beteiligen."
Weitere Informationen:


TUHH
Pressestelle
Rüdiger Bendlin
Tel.: 040/42878-3330
Fax: 040/42878-2070

NIT
Katja Caspar
Tel.: 040/42878-3788
Fax: 040/42878-2487


TUHH - Pressestelle
Ingrid Holst
E-Mail: pressestelle@tuhh.de