Feierlicher Amtswechsel an der TUHH am 9. Mai: Garabed Antranikian wird verabschiedet, Ed Brinksma übernimmt Präsidentenamt

10.05.2018

Garabed Antranikian und Ed Brinksma
Garabed Antranikian und Ed Brinksma
Foto: Hauke Gilbert

Präsidialer Stabwechsel: Mit einem feierlichen Festakt hat die Technische Universität Hamburg (TUHH) am 9. Mai ihren vorherigen Präsidenten Prof. Dr. Garabed Antranikian verabschiedet und die Amtseinführung von Prof. Dr. Ed Brinksma gefeiert. Der Niederländer Ed Brinksma trat sein Amt am 1. Februar 2018 an und ist der siebte Präsident der TUHH. Mehr als 350 internationale Gäste aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung im Audimax der TUHH teil.

Abschied und Willkommensgruß zugleich

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Hochschulrates Walter Conrads, dankte die zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank dem ehemaligen Präsidenten Garabed Antranikian für seine siebenjährige Amtszeit und sein unermüdliches Engagement, die TUHH zu einer zentralen ingenieurwissenschaftlichen Ideenschmiede geführt zu haben. "Garabed Antranikian ist neue Wege gegangen und hat mit seinem freien Geist ganz neue Impulse für die TUHH gesetzt". Ein Wechsel sei Zäsur und Aufbruch zugleich, betonte Fegebank und begrüßte damit den neuen Präsidenten Ed Brinksma. Sie wünschte dem ersten externen Präsidenten in der Geschichte der TUHH viel Erfolg für seine Amtszeit, die auch im Zeichen des Wachstums der TUHH steht.

Die längste Amtszeit an der TUHH – Garabed Antranikian verabschiedet sich

In seiner Abschiedsrede resümierte Garabed Antranikian seine Präsidentschaft und freute sich über die erfolgreiche Entwicklung der TUHH. Er stellte dafür die Arbeit eines jeden einzelnen TUHH-Angehörigen in den Mittelpunkt. „Einen solchen Weg geht man nie alleine“, sagte Antranikian. „Der Anstieg der Studierendenzahl von 5.600 auf fast 7.600, die der Promovenden von 83 auf 100 ,die Entwicklung der Drittmittel von 33 auf jährlich 40 Mio. Euro, die Vervielfachung an Prüfungen in seiner Amtszeit – all das muss ja bewältigt werden. Eine große Leistung aller, die an der TUHH daran mitgewirkt haben“. Er sei 2011 angetreten um neue Wege in der Forschung und Lehre zu gehen und wirkte auch auf eine umfassende Bildung der „Ingenieure von morgen“ hin. „Wir brauchen zukünftig Ingenieurinnen und Ingenieure mit hoher Eigenverantwortung und einer sozialen Verantwortung für die Gesellschaft“. Das Amt wisse er nun mit Ed Brinksma in guten Händen und er könne sich nun wieder seiner Forschung widmen.

Die digitale Herausforderung und eine persönliche Würdigung

Der Ex-Bahnchef und TUHH-Ehrenprofessor Rüdiger Grube skizzierte in seiner Festrede die digitalen Herausforderungen im globalen Kontext und wies auf den epochalen Umbruch insbesondere bei der Mobilität und Logistik hin. Dies bedeute auch eine Veränderung für Hochschulen, so auch für die TUHH, an die neue Anforderungen herangetragen werden. Man müsse aufpassen, so Grube, im raschen Wandel der Zeit nicht der Getriebene sondern der Treiber zu sein.
Grube endete mit einer sehr persönlichen Würdigung Antranikians und erinnerte an dessen besondere Biographie. „Garabed Antranikian ist für mich ein besonderer Mensch und das Gesicht der TUHH. Er sprüht stets vor Ideen und setzt diese auch noch sofort um“, so Grube. „Die TUHH kann durch seinen Einsatz auf eine tolle und stolze Entwicklung schauen“.

Ein Grußwort der Studierendenschaft

Auch die Studierendenschaft – vertreten durch die 2. Vorsitzende des Studierendenparlaments Laurie May – überbrachte mit über vierzig Studierenden ein Grußwort und bedankte sich bei Antranikian für den respektvollen Umgang miteinander. Sie merkten den kritischen Punkt zu weniger Lehrräume an und freuen sich auf einen weiterhin guten Dialog mit dem neuen Präsidenten.

„Fangen wir an, die Welt wartet nicht“ – Der neue Präsident stellt sich vor

In seiner Antrittsrede bedankte sich Brinksma bei allen Gremien und der Freien und Hansestadt Hamburg für das entgegengebrachte Vertrauen und er freue sich auf die Zusammenarbeit. „Ich bin ein glücklicher und stolzer Mensch“, sagte Brinksma. Er sei nun Präsident der Technischen Universität Hamburg, mit einer modernen Metropole direkt vor der Tür, die nicht nur schön ist, sondern auch die Möglichkeit der vielfältigen Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft bietet.

Brinksma sieht die TUHH auch künftig als Motor für die Innovationskraft Hamburgs: „Eine Metropole wie Hamburg braucht Innovationen, um zu funktionieren“. Er verwies auf internationale Megametropolen, die Innovationen als „Kraftstoff“ nutzen, um im Wettbewerb zu bestehen. Die TUHH sei mit ihren Forschungsfeldern und ihrem Profil gut aufgestellt, es werde nun wichtig, lokale wie auch internationale Vernetzungen zu nutzen, um eben diese Innovationen gemeinsam zu schaffen. Auch in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sollen Synergien mehr genutzt werden.

Auch in der Lehre werden Antworten auf neue Herausforderungen gebraucht: Welches Selbstverständnis werden Universitäten haben? Wofür stehen sie in Zeiten des Informationsalters? Die Antwort wird sein, so Brinksma, dass Universitäten Studierende auf den Wandel vorbereiten müssen und sie das „lernen lehrt“. Man müsse nicht nur Informationen und Inhalte vermitteln, sondern vor allem Werkzeuge und „skills“, um die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure für die sich schnell ändernden Anforderungen zu rüsten.

Brinksma übergab am Ende seiner Rede ein besonderes Geschenk an seinen Vorgänger: Der TU & YOU Alumni-Verein und die Stiftung vergibt nun jährlich den „Professor Antranikian-Preis“. Dieser wird jährlich an Personen verliehen, die sich für das Miteinander auf dem Campus verdient gemacht haben.

Ein festlicher Abend mit spontanen Gästen und Musik

Die Vereinigung der TUHH-Schiffbaustudierenden "HEYLIGE FRAWE LATTE ad HAmmaburg" kam ihrem besonderen Brauch nach und „taufte“ den ehemaligen und neuen Präsidenten. Den musikalischen Rahmen spannten die TUHH-Gruppen SingING. und SwingING. in gewohnt mitreißender Art. Durch den gesamten Abend führte Dr. Ralf Grote, Leiter des TUHH-Präsidialbereichs.

Vitae

Prof. Dr. Hendrik (Ed) Brinksma ist seit dem 1. Februar 2018 Präsident der Technischen Universität Hamburg. Zuvor war er Professor für Informatik an der Universität Twente. Er leitete dort von 1995-1997 als Dekan die Fakultät für Informatik und war von 2009 bis 2016 Rektor der Universität Twente. Zuvor war der gebürtige Niederländer wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Eingebettete Systeme in Eindhoven sowie Professor an der Technischen Universität Eindhoven. 2017 verbrachte Brinksma Forschungsaufenthalte am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, und an der Singapore University of Technology and Design tätig.

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Garabed Antranikian war von 2011 bis 2018 Präsident der TUHH. 1989 erhielt Professor Antranikian einen Ruf an die 1978 gegründete TUHH und seitdem forscht und lehrt er zunächst als Professor für Technische Mikobiologie und seit 2003 als Leiter des gleichnamigen Instituts auf dem Gebiet der Mikrobiologie und Biotechnologie. In 2002 wurde ihm in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen die Ehrendoktorwürde der National Academy of Sciences of Armenia (Yerevan) verliehen. 2004 erhielt er den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. 2007 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ernannt und seit 2008 gehört er der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) an. Antranikian ist Präsident der International Society for Extremophiles und Mitglied weiterer akademischer Vereinigungen. Als Herausgeber der Fachzeitschrift "Extremophiles" und Beiratsmitglied verschiedener international renommierter Fachjournale hat er sich in der Fachwelt weltweit einen Namen gemacht.


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