TUHH: Projekt PROSPER zeigt die Zukunft des Schiffbaus

14.07.2015

Grafik: Institut für Projektmanagement und -technik / TUHH

Produktivitätsmanagement in schiffbaulichen Produktionsprozessen ermöglichen – kurz PROSPER heißt das nun abgeschlossene Forschungsprojekt der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Am 15. Juli 2015 werden die Ergebnisse an der TUHH im Rahmen einer Tagung präsentiert. Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung von Werkzeugen für den Neubau und die Modernisierung von Schiffen, um die Produktivität zu erhöhen und die Planungsprozesse zu verbessern. Gefördert wurde das 36-monatige Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und war am Institut für Produktionsmanagement und -technik der TUHH angesiedelt.

Die deutsche maritime Branche ist weltweit technologisch führend und hat national eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung. Sie steht jedoch in einem intensiven Wettbewerb insbesondere mit asiatischen Marktteilnehmern. Daher benötigt die maritime Industrie in Deutschland eine überdurchschnittlich hohe Produktivitätssteigerung. Die zentrale Idee hierbei ist es, organisatorische Ansätze des Produktivitätsmanagements mit modernen Informationstechnologien wie Augmented Reality (AR) zu verknüpfen. Da in der schiffbaulichen Einzelproduktion die Tätigkeiten wie beispielsweise die Materialhandhabung und -positionierung viel Zeit in Anspruch nehmen, ist es das Ziel, dieses zu optimieren.

Reges Interesse an der PROSPER Präsentation.
Reges Interesse an der PROSPER Präsentation. Foto: TUHH

Vorgestellt werden nun eine neuartige Methode zur systematischen Produktivitätsanalyse, die ein einheitliches Vorgehen zur Erfassung der Arbeitsproduktivität möglich macht. Die Anwendung der Analyse zeigt, dass auf deutschen Werften nicht-wertschöpfende Prozesse 80 Prozent der Anwesenheitszeit ausmachen. Ferner wurde ein AR-Prototyp entwickelt, der den Aufwand für die Informationsbeschaffung reduziert. Eine Tablet-Anwendung führt Werker schrittweise durch den Montageprozess und zeigt im realen Umfeld Position und Orientierung des jeweils zu verbauenden Werkstücks. Der Prototyp wurde in einer praxisnahen Umgebung erfolgreich getestet. Zudem senkt ein neugestalteter Prozess zur Angebotserstellung für Modernisierungsprojekte den Planungsaufwand und erhöht dessen Qualität. Wesentliche Elemente sind neue Technologien zur Aufnahme von 3D- Geometrien sowie eine Visualisierung und Planung von Varianten mit Augmented Reality. Die entwickelten Hard- und Software-Prototypen können auf der Ragung begutachtet und erprobt werden.


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