TUHH-Student Jonas Danne ist Landessieger Technik bei "Jugend forscht"

Hamburg kürte die Jugend forscht Landessieger 2012

02.04.2012

Glücklicher Landessieger Jonas Danne (
Glücklicher Landessieger Jonas Danne (Bildmitte) mit TUHH-Wettbewerbsleiterin Ingrid Holst (links) und Juror Dr. Lothar Kreft (rechts) Foto: TUHH/Kreft

Jonas Danne, Maschinenbau-Student der TUHH im zweiten Semester, wird Hamburg gemeinsam mit Till Pertzborn (18) beim Bundesfinale des diesjährigen Wettbewerbs "Jugend forscht" in Erfurt in der Sparte Technik vertreten. Der 19jährige Jonas Danne wurde am Freitag bei der von Airbus Operations GmbH auf Finkenwerder ausgerichteten Siegerehrung ausgezeichnet. Insgesamt qualifizierten sich zehn Jungforscher-Teams für das 47. Finale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb, allein drei von ihnen waren im Februar im Regionalwettbewerb ELBE an der TUHH siegreich.

Jonas Danne und Till Pertzborn untersuchen die technische und wirtschaftliche Ethanol-Destillation mit Hilfe von Solarthermie. Das Projekt hatten die beiden Preisträger noch als Schüler des Gymnasiums Altona gestartet. Sie stellten sich die Frage, wie sich die Herstellung von Ethanol als Energieträger noch effizienter und insbesondere nachhaltiger gestalten lässt. Die Technik-Landessieger sehen eine mögliche Lösung in der Nutzung von Sonnenenergie zur Destillation von Ethanol. Mit ihrer Arbeit liegen sie voll im Trend, denn der Ersatz fossiler Energieträger durch regenerative Energieträger steht im Fokus wissenschaftlicher Forschung. Mit Ethanol hat man einen Energieträger gefunden, der anscheinend sowohl ökonomische, als auch ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Den Jungforschern fiel aber auf, dass bei näherer Betrachtung die Herstellung dieses „Öko-Kraftstoffs“ alles andere als nachhaltig ist. Denn die nötige Wärme zur energieintensiven Destillation des Gärproduktes wird bis jetzt überwiegend mit fossiler Energie aufgebracht. Die neue Idee ist, Ethanol mithilfe von Solarthermie zu erzeugen. Hierbei wird die Strahlung der Sonne absorbiert und steht somit als Wärmeenergie zur Verfügung. Das Ziel dieses Projektes ist es, wirtschaftliche, technische und ökologische Variablen beim Herstellen und Betreiben einer solchen Destillationsanlage zu betrachten. Dabei spielen vor allem die Faktoren: Effizienz, Rentabilität, Standort und technische Umsetzbarkeit eine große Rolle. Letztendlich kommen wir in dieser Arbeit zu dem Ergebnis, dass die Destillation von Ethanol mithilfe von Solarthermie vor allem für die USA ein hohes Potential an Effizienzsteigerung, erhöhtem ökonomischen Nutzen und einem sparsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit endlichen Ressourcen bietet.

Untersuchungsaufbau für die Ethanol-Destillation
Untersuchungsaufbau für die Ethanol-Destillation Foto: TUHH/Kreft

„Erst Anfang 2010 sahen wir im Physikunterricht der neuen gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, unsere Idee in Form einer wissenschaftlichen Arbeit in die Tat umzusetzen“, schrieben Danne und Pertzborn zu ihrer Projektbeschreibung.

Nun werden sie ihren Beitrag noch weiter verfeinern und bearbeiten, um beim Bundesfinale im Mai zu bestehen.

Beim diesjährigen Landeswettbewerb, der von der Airbus Operations GmbH ausgerichtet wurde, waren 38 Teilnehmer mit insgesamt 17 Forschungsarbeiten angetreten. Landessieger im Fachgebiet Biologie sind Oliver Eisermann (19) und Stephen Holway (19) von der Stadtteilschule Stellingen mit einer Untersuchung zu den Auswirkungen der Sandaufspülungen auf Sylt. Da die Insel in starkem Maße den Kräften von Meeresströmungen, Gezeiten und Winden ausgesetzt ist, werden jedes Jahr mehrere Tonnen Sand aufgespült, um die Landverluste zu kompensieren. Die Jungforscher wiesen nach, dass dieses Verfahren negative Effekte auf das Wachstum des Strandhafers hat, der ursprünglich zur Stabilisierung der Dünen dienen sollte. Mit den Folgen eines möglichen Ausbruchs des Ätnas auf Sizilien beschäftigte sich Sandra Hoeck vom Gymnasium Heidberg. Insbesondere analysierte sie die Gefahren für den Ort Trecastagni, der am südlichen Hang des Vulkans liegt. Die 18-Jährige konnte die Jury im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften überzeugen.

Neben den Landessiegern im Fach Technik waren auch die Landessieger Biologie sowie Geo- und Raumwissenschaften als Regionalsieger im Wettbewerb „ELBE“ der TUHH im Februar angetreten.

Nach den Landeswettbewerben im März findet das 47. Bundesfinale vom 17. bis 20. Mai 2012 in Erfurt statt. Es wird gemeinsam ausgerichtet von der Stiftung Jugend forscht e. V. und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT).

Siehe auch: www.jugend-forscht.de


TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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