Kapitän an Bord

Sechster Teil der Serie zum ThyssenKrupp Ideen Park

10.08.2012

Im Mittelpunkt des DLR_School_ Lab stehen technische und naturwissenschaftliche Experimente wie die Reise am Flugsimulator zu jedem Flughafen der Welt in Echtzeit
Im Mittelpunkt des DLR_School_ Lab stehen technische und naturwissenschaftliche Experimente wie die Reise am Flugsimulator zu jedem Flughafen der Welt in Echtzeit
Foto: TUHH/Sebastian Eicke

"Raus aus der Schule - rein ins Labor!". Das ist das Motto des DLR_School_Lab an der Technischen Universität Hamburg. Im Mittelpunkt stehen technische und naturwissenschaftliche Experimente, die für Schüler zum echten Erlebnis werden können. Tausende von Schülern haben seit der Gründung des nördlichsten School_Labs Deutschlands auf dem Campus der TUHH abenteuerliche Reisen in die Welt der Luftfahrt unternommen.

Seit 2011 steht auch ein Schifffahrtslabor zur Verfügung.

Ausgewählte Experimentierstationen werden die Besucher des ThyssenKrupp IdeenParks von Sonnabend, 11. August, bis Donnerstag, 23. August, auf dem Messegelände am Essener Grugapark erleben können. Dort nämlich bezieht das DLR_School_Lab für die Technische Universität Hamburg Quartier.

Aufgebaut sind unter anderem ein Flug- und ein Schiffssimulator, der Flatterversuchsstand sowie eine hydraulische Presse, an der Besucher durch eigene Muskelkraft einen Aluminiumrohling verformen und dabei die typische Wulstbildung beobachten können. In der Regel wird das im Schiffsrumpf verbaute Material zusammengepresst, um dessen Verhalten beispielsweise bei einer Kollision mit einem Eisberg zu untersuchen.

Das Ziel der Versuche im Labor - inmitten der Universität gelegen - liegt auf der Hand: "Wir wollen durch nachhaltiges außerschulisches Lernen das Interesse an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) fördern", sagt Studienrat Christian Mohr. Gemeinsam mit seinen Kollegen Horst Schlacht und Thorwald Suhr ist er zuständig für die Organisation des DLR_School_Labs. Die von den Hamburger Behörden für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) und für Schule und Berufsbildung (BSB) sowie vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geförderte Einrichtung leistet einen wichtigen Beitrag, um den naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchsmangel in deutschen Hochschulen und Unternehmen erfolgreich zu bekämpfen.

Mohr: "Wir zeigen bei uns Versuche, die in den Schulen nicht möglich sind. Teil unseres Konzepts ist zudem die überwiegende Betreuung der Schüler durch Studenten und Studentinnen, um sie für die Universität zu begeistern und Fragebarrieren abzubauen. Das Labor lebt von dem beständigen und motivierten Engagement unserer studentischen Mitarbeiter."

Der Liebling der meisten Besucher im DLR_School_Lab, der Flugsimulator, wird ebenfalls in Essen Interesse wecken. Pünktlich zum Messebeginn wurde ein nagelneues Gerät angeschafft. An ihm können Flüge zu jedem Flughafen der Erde in Echtzeit realisiert werden. Flugzeit und Wetter, ebenso wie Jahres- und Tageszeit, werden von den Freizeit-Piloten am Simulator frei gewählt und wirken sich auf die Flugeigenschaften aus. Drei Bildschirme und eine ansprechende Grafik machen den Flug zum Erlebnis.

Ähnlich gestaltet sich eine Schifffahrt am Manövriersimulator. Verschiedene Szenarien sind möglich.

Ein kleines Motorküstenschiff soll zum Beispiel durch einen engen Kanal manövriert werden. Aufgrund der beschränkten Kursstabilität gestaltet sich bereits die Geradeausfahrt als Herausforderung. Auf halber Strecke kommt im Kanal ein Schiff entgegen. Die Strömung lässt das Schiff nicht wie erwartet reagieren.

Eine andere Erfahrung ist die „Entdeckung der Langsamkeit“ am Gerät. Vorausschauendes Manövrieren ist bei Großschiffen angesagt. Wer mit einem Containerriesen ein bestimmtes Hafenbecken ansteuern will, muss sehr frühzeitig auf Kurs gehen.

Anders sieht es in der Luft aus. Da Flugzeuge möglichst leicht gebaut werden müssen, reagieren vor allem die Flügel auf Schwingungen aller Art besonders empfindlich. Gerät ein Flugzeugflügel bei hoher Fluggeschwindigkeit ins Flattern, ist es für Maßnahmen des Piloten meist zu spät. Die Folge des Flatterns, der Flügelbruch, führt immer zum Absturz. Deswegen ist es notwendig, dass für alle Flugzeuge, die heute für den Verkehr freigegeben werden sollen, nachgewiesen wird, dass das Flatterproblem nicht auftreten kann. Am in Essen aufgebauten Flatterkanal steht eine moderne Messtechnik zur Verfügung, mit der das Flatterphänomen an einem Flügelstreifen nicht nur sichtbar gemacht, sondern auch genauer untersucht werden kann. Mit simplen Reißzwecken können die jungen Besucher probieren, wie man den Flügel effizient stabilisieren kann.

Weitere Infos zum ThyssenKrupp IdeenPark unter: http://www.ideenpark.de/


TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
E-Mail: pressestelle@tuhh.de