Beweise für Monster-Wellen-Theorie im Wellenkanal der TUHH

Ein Video von den aktuellen Versuchen im TUHH-Wellenkanal zeigt erstmals eindrucksvoll die Entstehung und Auswirkung einer der in der Natur so sehr gefürchteten Riesen-Wellen

05.04.2012

Der kleine Lego-Pirat mit der Monster-Welle im Rücken.
Der kleine Lego-Pirat mit der Monster-Welle im Rücken. Foto/TUHH

Der Lego-Pirat hat die im TUHH-Wellenkanal erzeugte Monsterwelle überlebt, gekentert ist das kleine Modell dennoch. Ein Video von den aktuellen Versuchen im TUHH-Wellenkanal zeigt erstmals eindrucksvoll die Entstehung und Auswirkung einer der in der Natur so sehr gefürchteten Riesen-Wellen. Was auf dem Video eher profan erscheint, ist nur eine Illustration einer ernsthaften und wichtigen Forschungsarbeit: Parallel zum Video erschien in der vergangenen Woche ein wissenschaftlicher Artikel in der renommierten Zeitschrift „Physical Review“.

Nun ist erstmals ein Video der Versuche zu sehen, die wissenschaftlich belegen, was als Theorie bereits formuliert war (s. unsere Berichterstattung vom 15. August 2011). Der aktuelle Artikel kann online abgerufen werden unter:

http://prx.aps.org/abstract/PRX/v2/i1/e011015

Beindruckend am Modell ist die bis zu fünfmal höhere Welle als normal.
Beindruckend am Modell ist die bis zu fünfmal höhere Welle als normal. Foto:TUHH

Das Wissenschaftler-Team hat diese bis zu fünfmal höher als die umgebenden Wellen auflaufenden Wasserberge als "Super-Monsterwellen“ bezeichnet. Ein Video des Versuchs kann hier eingesehen werden:

http://prx.aps.org/multimedia/PRX/v2/i1/e011015/e011015_vid1.mov

"Dieser Versuch bestätigt eindrucksvoll unsere Berechnungen und unsere Thesen über diese ungeheuren Naturkräfte, die Monster-Wellen ausbilden. Wir sind einen großen Schritt weiter im Verständnis der Entwicklung und Auswirkungen solcher Riesenwellen“, sagt TUHH-Professor Norbert Hoffmann. Das deutsch-australische Forscherteam von der TU Hamburg und der National University in Canberra arbeitet seit mehr als einem Jahr an dem Projekt. Der Physiker und der Mathematiker Amin Chabchoub vom Institut für Mechanik und Meerestechnik der TU Hamburg, der australische Physiker Nail Akhmediev von der National University in Canberra sowie Wissenschaftler der Universität von Turin erzeugten Monsterwellen im Labor nach ihrer mathematischen Lösung.

"Die Verstärkung großer Wellen über den normalen Wellen um sie herum deutet auf die Existenz einer neuen Klasse von Wellen - die sogenannten" Super-Monsterwellen“. Unsere Ergebnisse zeigen, dass selbst in einem Meer von kleinen Wellen Monsterwellen sich auf natürliche Weise entwickeln können aufgrund der nichtlinearen Dynamik der Oberflächenelevation.“, so Norbert Hoffmann. "Diese Studie zeigt, dass die Theorie von entscheidender Bedeutung für das Verständnis ist von der Entwicklung der Super-Wellen, die sich in den tiefen Ozeanen der Welt entwickeln können."

Siehe auch: http://prx.aps.org/abstract/PRX/v2/i1/e011015


TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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