Größte Baustelle im Süden Hamburgs: das Hauptgebäude für die TUHH

24.03.2011

Die Baustelle im Februar 2011
Die Baustelle im Februar 2011
Foto: TUHH/Jupitz

Auf einer der größten und spannendsten Baustellen im Süden Hamburgs laufen die Arbeiten auf Hochtouren: Bis Ende des Jahres muss der erste Bauabschnitt für das Hauptgebäude der TUHH an der Schwarzenbergstraße fertig sein, nur dann gibt es die zehn Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes. „Derzeit liegen die Bauarbeiten noch einige Tage hinter dem Plan zurück, mit dem milderen Wetter wird jedoch gerade kräftig aufgeholt“, sagt Kröger. Vor allem mit dem Winter hatten die Bauarbeiter zu kämpfen.

So musste beispielsweise mit überdimensionalen Bunsenbrennern das Dach vom Eis befreit werden, zeitweise Räume beheizt werden, damit der Beton trocknen konnte. Die Arbeiten auf der Baustelle standen seit der Grundsteinlegung nie still, selbst zwischen Weihnachten und Neujahr drehte sich der Kran. Wer nachts Licht auf der Baustelle gesehen haben sollte, hat richtig gesehen, denn die Arbeiten zogen sich mehr als einmal bis ein Uhr nachts. Ein Grund: Die Anlieferung riesiger Stahltreppen konnte nicht ohne Sperrung der Schwarzenbergstraße erfolgen. Da dies erst ab 20 Uhr genehmigt wurde, gingen die Bauarbeiten bis spät in die Nacht hinein.

Der Rohbau des Hauptgebäudes bestehend aus dem sanierten Altbau sowie einem Neubau ist fertig: 3400 Kubikmeter Beton und 380 Tonnen Betonstahl sind verbaut. Mehr als 80 Bauarbeiter haben die ehemalige Kaserne in den zurückliegenden acht Monaten entkernt, neue Wände gemauert und Betonböden gegossen.„Jetzt ist es wichtig, ein Dach auf das Ganze zu setzen, damit wir anfangen können, zu heizen und den Innenausbau zu starten“, sagt Projektleiter Thorsten Kröger von der Sprinkenhof AG.

Die Baustelle im Februar 2011
Die Baustelle im Februar 2011
Foto: TUHH/Jupitz

Für die Sprinkenhof AG, die die Stadt Hamburg als Bauherr vertritt, ist das Projekt etwas Besonderes. Vom Aufwand und Umfang vergleicht Kröger das Hauptgebäude für die TUHH mit der Sanierung des Hamburger Rathauses oder dem Gerichtsgebäude am Sievekingplatz. „Arbeiten am Bestand ist immer spannend,“ sagt Architektin Marion Marchel, die im Auftrag des Präsidenten den Bau beratend begleitet. So habe man zur großen Überraschung unter den Holzdecken in Teilbereichen der ehemaligen Kaserne Betondecken vorgefunden. Gleichfalls nicht aus den vorliegenden Plänen hervorgegangen sei ein unter Putz gelegtes Holzständerwerk im Dachgeschoß.

40 Firmen sind an dem Bau beteiligt und wer die Baustelle besucht, wird immer von Betriebsamkeit erfasst. Die rote Steinfassade birgt keine alten Mauern mehr, im Inneren lässt sich schon die Offenheit erahnen, in der Studierende lernen werden. Bereits eingebaute Glasfronten schaffen offene Atmosphäre und bei schönem Wetter lassen sich die Türen öffnen und die Studierenden können sich beim Lernen den Wind um die Ohren wehen lassen.

„Wenn alles planmäßig weiterläuft kann der Betrieb zum Sommersemester 2012 im Hauptgebäude starten,“ sagt Kröger. Dann wird in der ehemaligen Schwarzenberg-Kaserne das Präsidium der TUHH seine neue Adresse haben. Und die Studierenden werden mit ihrem Lern- und Kommunikationszentrum sowie mehreren Hörsälen und Seminarräumen im Neubau einen ganz neuen Ort auf dem Campus haben.

Die Pläne für diesen Umbau der aus dem Jahre 1880 stammenden Pionierkaserne in ein modernes Universitätsgebäude haben die Architekten Meinhard von Gerkan, Nikolaus Goetze und Volkmar Sievers aus dem Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner entworfen. Sie hatten 2009 in Arbeitsgemeinschaft mit der Obermeyer Planen und Beraten GmbH das Verfahren nach einem Gutachten zur Sanierung und Umnutzung der Schwarzenberg-Kaserne als neuen Teil der TU Hamburg gewonnen. „Der Umbau stellt eine Bauaufgabe mit einer besonderen Herausforderung dar. Selbstbewusst sollte mit innovativen Fassaden ein Statement zur Moderne abgegeben werden,“ sagt Architekt Volkmar Sievers von gmp und sagt über die Fassade des künftigen TUHH-Gebäudes: „Die Fassaden der neuen Anbauten sind kontrastierend zum Altbau geplant. Den Glasfassaden vorgehängt ist eine Schicht aus Rohren und Seilen, die im Morsecode den Schriftzug „Technische Universität Hamburg Harburg“ abbildet.“

Infos zur Grundsteinlegung am 16. 09.2010:
http://intranet.tu-harburg.de/aktuell/pressemittelung_einzeln.php3

Text: Maria Huber


TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
E-Mail: pressestelle@tuhh.de